08.02.2024 12:52 Uhr

BVB-Star Haller ballert sich zum gefeierten Helden

Mit dieser missglückten Direktabnahme traf Sebastian Haller (l.) gegen Kongo
Mit dieser missglückten Direktabnahme traf Sebastian Haller (l.) gegen Kongo

Eigentlich stand die Elfenbeinküste beim Afrika-Cup im eigenen Land schon dicht vor der Mega-Blamage, schrammte nach den Niederlagen in der Gruppenphase gegen Nigeria (0:1) und Äquatorialguinea (0:4) haarscharf am peinlichen Vorrunden-Aus vorbei. Zwei Wochen später schlägt die Elfenbeinküste nun die Demokratische Republik Kongo mit 1:0 und steht im Endspiel. Umjubelter Siegtorschütze am Mittwochabend: ausgerechnet BVB-Stürmer Sebastien Haller.

Der Dortmunder Mittelstürmer, der aufgrund von anhaltenden Fitnessproblemen im Nachgang seiner Krebserkrankung vor eineinhalb Jahren erst auf vier Startelf-Einsätze in der laufenden Bundesliga-Saison für Schwarz-Gelb kommt, traf zum entscheidenden 1:0 seiner Ivorer gegen Kongo.

Nach Spielende brachen die Emotionen aus dem 29-Jährigen heraus: "Wir sind stolz darauf, dass wir all diese Menschen glücklich gemacht haben",

In der 65. Minute nahm Haller eine Hereingabe von der rechten Seite von Max Gradel per Direktabnahme. Zwar erwischte er den Ball dabei überhaupt nicht richtig, dieser hob sich per Aufsetzer jedoch genau über den kongolesischen Keeper Lionel Mpasi-Nzau hinweg und schlug im gegnerischen Gehäuse ein. 

Für Haller, an dem der bisherige Afrika Cup noch ohne eigenen Treffer in der regulären Spielzeit ziemlich vorbei lief, ein Sensationscomeback.

Der Gastgeber des Kontinentalturniers trifft nun am kommenden Sonntag (ab 21:00 Uhr) in Abidjan auf Nigeria und kämpft dort um seinen dritten Titel in der Geschichte der Kontinentalmeisterschaft. "Nigeria ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, die uns in der Gruppenphase geschlagen hat. Also liegt es an uns, uns zu revanchieren", meinte Halbfinal-Held Haller über das bevorstehende Endspiel am Sonntag.

Elfenbeinküste stolpert ins Finale

Dass das ivorische Team gegen die "Super Eagles" aus Nigeria, gegen die es in der Gruppenphase bereits eine Pleite setzte, nun tatsächlich um den Titel spielt, gleicht einem Wunder. Nach den bitteren zwei Vorrunden-Niederlagen musste sogar Trainer Jean-Louis Gasset gehen, einzig die Schützenhilfe der Konkurrenz hievte die Ivorer als einen von vier Gruppendritten in die K.o.-Runde. Als Interimstrainer setzte der Verband den früheren Mittelfeldspieler Emerse Fae ein.

Auch in der K.o.-Phase zeigten die Ivorer um BVB-Reservist Haller und den Ex-Frankfurter Evan Ndicka allenfalls mäßige Leistungen, zitterten sich gegen den Senegal im Elfmeterschießen und Mali in der Verlängerung bis in die Vorschlussrunde. Dort folgte dann der erste große Auftritt von Haller, der seine Elefanten ins Finale ballerte.

Nigeria hatte im zweiten Halbfinale zuvor nach einer kuriosen VAR-Entscheidung kurz vor Ende der regulären Spielzeit noch bis zum Elfmeterschießen zittern müssen, sich dort aber mit 4:2 durchgesetzt. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 0:0) gestanden.