03.03.2014 13:38 Uhr

ÖFB: Mit neuen Dressen zum großen Ziel

In diesem Outfit geht es in das neue Länderspieljahr
In diesem Outfit geht es in das neue Länderspieljahr

Zum ersten Mal seit 2007 wieder gegen einen Gegner aus Südamerika. Österreich eröffnet am Mittwoch (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Uruguay das Länderspieljahr 2014 und damit die Vorbereitung auf das erklärte Ziel: Teilnahme an der Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Im Wörthersee Stadion von Klagenfurt (bis Montagvormittag waren 17.700 Karten abgesetzt) gibt es einen guten Test für die EM-Reife des ÖFB-Teams.

Außerdem geht die Nationalmannschaft mit neuen Kleidern in die Partie gegen den zweifachen Weltmeister. Der langjährige Partner Puma versorgte den ÖFB mit rot-weiß-roten (Heim) und weiß-schwarz-weißen (Auswärts) Dressen - so geht es auch in die im September startende EM-Qualifikation.

"Das fühlt sich an wie eine zweite Haut", meinte Zlatko Junuzović am Montag bei der Präsentation im Stadion. Auch Sebastian Prödl, sein Vereinskollege bei Werder Bremen, freute sich über die eng anliegenden Trikots. Die Teamspieler wurden in die Entwicklung der Dressen miteinbezogen, die mit einer neuen Errungenschaft aufwarten: Tapes um die Muskulatur lösen Vibrationen auf der Haut aus und sollen so zu einer Leistungssteigerung beitragen.

Teamchef will spielerische Linie forcieren

Die wichtige Leistungssteigerung will Teamchef Marcel Koller aber im sportlichen Bereich. Frei nach der Devise "Die Wahrheit liegt auf dem Platz", fordert der Schweizer von seiner Mannschaft eine Weiterentwicklung. "Wir wollen das Spielerische forcieren und Fußball spielen", sprach der Coach bei der Pressekonferenz Klartext.

"Als Trainer hätte man gerne immer mehr Zeit und diesmal stehen uns bis zum Spiel am Mittwoch wirklich nicht viele Einheiten zur Verfügung. Jene Spieler, die am Sonntag im Einsatz waren, haben heute Regeneration. Damit bleibt eigentlich nur das Abschlusstraining am Dienstag, wo wir im taktischen Bereich arbeiten können", so Koller.

Der Teamchef betonte deshalb einmal mehr, "dass es ein kleiner Vorteil ist, weil ich die Mannschaft schon kenne und sie meine Ideen." Mit Stefan Ilsanker, der statt des verletzten Guido Burgstaller nachnominiert wurde, steht lediglich ein Neuling im 23 Mann-Kader.

Uruguay als Spitzenmannschaft ein idealer Gegner

Nach dem Koller-Motto "Von den Besten lernen" solll ein weiterer Schritt nach vorne gemacht werden. "Uruguay ist ein Spitzenteam, spielt technisch einen guten Ball und steht defensiv sehr kompakt. Aber wir sind sicher in der Lage auch sie unter Druck zu setzen", glaubt der Nationaltrainer.

"Wir haben Spieler, die mit ihren Qualitäten eine Dominanz ausüben können. In Schweden haben wir es auch gezeigt, aber leider nur 45 Minuten. Darum müssen wir an der Überzeugung arbeiten, dass uns so etwas auch über 90 Minuten gelingen kann. Auch gegen eine Spitzenmannschaft wie Uruguay, die vorne individuelle Künstler hat", gab der 53-Jährige die Marschrichtung vor.

"Salzburg hat vom Nationalteam profitiert"

Etwas allergisch reagierte der Teamchef, als ihm von ServusTV drei Fragen in Folge zum Thema Red Bull Salzburg gestellt wurden. Vor allem manche Kommentare aus Salzburg, wo ihm Empfehlungen zur Zusammenstellung seines Kaders ausgerichtet worden waren, machten Koller offensichtlich ärgerlich.

"Salzburg spielt mit Pressing, aber ich würde als Trainer gegen sie anders spielen. Wenn man nicht versucht von hinten heraus zu spielen, sondern mit langen Bällen agiert, dann kann der Gegner kein Pressing spielen. Aber das müssen sich meine Kollegen überlegen", meinte Koller.

Kann Österreich von Salzburg etwas lernen? "Salzburg hat auch von uns profitiert", entgegnete der Schweizer. "Christoph Leitgeb ist bei Salzburg auf der Tribüne gesessen und hat bei uns gespielt. Jetzt spielt er auch in Salzburg."

Almer bekommt weiter das Vertrauen

Auch auf zwei weitere Personalien ging der Teamchef ein. Aleksandar Dragović ist diesmal in seiner "Stockholm-Rolle" im defensiven Mittelfeld kein Thema, sondern ist für die zentrale Defensive eingeplant.

Im Tor wird wohl Robert Almer weiter das Vertrauen bekommen, daran kann auch der Verlust seines Stammplatzes bei Energie Cottbus nichts ändern. "Ich verstehe es überhaupt nicht, was da mit Robert abgeht. Er hat uns nie enttäuscht und jetzt soll er für den Letzten der zweiten deutschen Liga nicht gut genug sein?", fragte Koller.

Auf Gerüchte, wonach sich der Verein die Einsatzprämien von Almer nicht mehr leisten kann oder will, ging der Teamchef nicht ein. "Rein sportlich kann man Robert nichts vorwerfen und ich denke nicht, dass er sich in Cottbus anders benimmt, als hier bei uns."

"Das kleine runde Ding kommt noch dazu"

Gegenüber weltfussball nahm Marcel Koller dann noch Stellung zu seinen Überlegungen für die bevorstehenden Aufgaben. "Wir haben mit der Defensive angefangen. Das ist immer leichter, denn in der Offensive wird es schwieriger. Da kommt noch das kleine runde Ding dazu."

"Am Anfang ist es da nicht so rund gelaufen. Nun wollen wir es weiter verfeinern. Wenn es uns gelingt, dann werden wir wieder einen Schritt nach vorne machen", zeigte sich der sportliche Verantwortliche der Nationalmannschaft optimistisch für die kommenden Aufgaben.

>> Team im Formcheck: Vier ließen's krachen

Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Klagenfurt