DFB bestätigt Aus von Reinhard Grindel

Reinhard Grindel stand zuletzt im Kreuzfeuer der Kritik, nun hat sich der Präsident des DFB entschieden, sein Amt noch am Dienstag niederzulegen. Das bestätigte der DFB.
"Reinhard Grindel hat das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes heute im Rahmen einer Telefonkonferenz darüber informiert, dass er mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als DFB-Präsident zurücktritt", heißt es in der Mitteilung des Verbands.
Die Nachfolge ist bereits geregelt. Die beiden 1. Vizepräsidenten des DFB Rainer Koch und Reinhard Rauball übernehmen das Amt vorerst kommissarisch. Die kommenden sechs Monate wolle man nun nutzen, "um einen Kandidaten zu finden, der sowohl vom DFB als auch von der DFL getragen werde".
Seine internationalen Ämter im FIFA-Council und im UEFA-Exekutivkomitee wird Grindel "in enger Abstimmung mit dem DFB" weiter bekleiden.
"Reinhard Grindel hat sich mit hohem persönlichem Engagement für den DFB eingebracht und nicht nur in der Bewerbung um die EURO 2024 viel für den Verband getan. Wir sind ihm dafür sehr dankbar und haben großen Respekt vor seiner Entscheidung. Unser Ziel ist es jetzt, einen gemeinsamen Kandidaten von DFB und DFL außerhalb des Präsidiums zu finden, der die Anliegen des Amateurfußballs ebenso im Blick hat wie den Spitzenfußball. Gleichzeitig wird es Reinhard Rauball und mir in der vor uns liegenden Interimszeit bis September 2019 darum gehen, in engem Zusammenwirken von DFB und DFL die strukturellen Rahmenbedingungen des Verbandes so weiterzuentwickeln, dass der DFB im guten Miteinander von Profi- und Amateurfußball für die Zukunft stabil und geschlossen aufgestellt wird", erklärte Koch.
Rainer Rauball ergänzte: "Mit Respekt und Verständnis nehme ich den Rücktritt von Reinhard Grindel zur Kenntnis. Der Druck auf seine Person ist in den vergangenen Wochen auf unterschiedlichen Ebenen permanent gestiegen. Es ist daher im Sinne des deutschen Fußballs und seiner Handlungsfähigkeit, den Weg für einen personellen, aber auch strukturellen Neuanfang innerhalb des DFB freizumachen."
Laut Medienberichten wurden Grindel eine Zusatzzahlung in Höhe von 78.000 Euro, die der 57-Jährige als Aufsichtsratschef einer Tochterfirma des DFB erhalten haben soll, und eine Luxusuhr, die ihm ein ukrainischer Oligarch vor eineinhalb Jahren geschenkt haben soll, zum Verhängnis.