08.11.2022 08:44 Uhr

Balotelli erhält nach Mittelfinger-Eklat Unterstützung

Mario Balotelli sorgte wieder für Wirbel
Mario Balotelli sorgte wieder für Wirbel

Rückendeckung für Mario Balotelli: Nachdem der Torjäger beim Spiel zwischen dem FC Sion und FC Basel den gegnerischen Fans den Mittelfinger zeigte und damit für einen Eklat sorgte, wird der Italiener von Vereinsboss Christian Constantin öffentlich gestärkt.

"Mario wurde von den Basel-Fans die ganze Zeit niedergeschrien. Da darf er sich wohl zur Wehr setzen", sagte der Präsident des FC Sion gegenüber dem "Blick".

Auf die Frage, ob er gehört habe, dass Balotelli rassistisch beleidigt worden sei, antwortete Constantin: "Zumindest waren viele Dinge, die da geschrien wurden, sehr, sehr unanständig." Balotelli hatte den Fans des FC Basel beim torlosen Remis in der Schweizer Super League den Mittelfinger gezeigt.

"Was erwarten Sie denn? Dass er sagt: Danke, dass ihr mich anbrüllt? Ich bin dagegen, dass Spieler bestraft werden, die sich bloß zur Wehr setzen", erklärte Sion-Boss Constantin seine Sichtweise und forderte: "Vielmehr sollten die schuldhaften Fans zur Rechenschaft gezogen werden."

Mafia-Vorwurf von Mario Balotelli

Nach dem Vorfall gegen Basel hatte Balotelli in einer Instagram-Story noch einmal zum Rundumschlag ausgeholt.

"Schweizerischer Verband: Ich weiß nicht, in was für einer Mafia Sie sind, aber glauben Sie mir, Spieler wie ich sind nicht stolz darauf, in einer Liga zu spielen, in der Ungerechtigkeit, Korruption und Unfähigkeit souverän sind", wetterte der 32-Jährige.

Darauf angesprochen meinte Constantin: "Ich denke, Mario hat recht. In kürzester Zeit hat er das Gefühl auf den Punkt gebracht, das wir hier in der Romandie, speziell im Wallis, seit Jahren haben: Dass diese Meisterschaft geschoben ist!"

"Ich hatte gedacht, die Zeit der Sklaverei sei längst vorbei"

Es gebe in der Schweizer Super League "zweierlei Maß" behauptete der redselige Sion-Boss: "Eines für die Romands, eines für die Deutschschweizer. Kann man da nicht von Korruption sprechen?"

Doch damit nicht genug. "Wie soll man das denn benennen, wenn mit zweierlei Ellen gemessen wird? Ich hatte gedacht, die Zeit der Sklaverei, die Zeit der Dominanz gewisser Menschen über andere, sei längst vorbei. Offenbar nicht. Die vielen VAR-Entscheide gegen uns lassen keinen anderen Schluss zu", legte Constantin im Gespräch mit dem "Blick" nach.

"Ich hätte jedenfalls keinerlei Hemmungen, meine Mannschaft aus der Meisterschaft zu nehmen, sollten wir weiter derart misshandelt werden. Macht doch in der Deutschschweiz eure eigene Meisterschaft!", polterte der Vereinspräsident weiter.