11.05.2024 10:01 Uhr

Matthäus: Darum sollte der FC Bayern wieder auf Flick setzen

Lothar Matthäus (r.) wirbt für Hansi Flicks Rückkehr zum FC Bayern
Lothar Matthäus (r.) wirbt für Hansi Flicks Rückkehr zum FC Bayern

Eine Comeback von Hansi Flick beim FC Bayern rückt offenbar näher. Auch Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus plädiert für eine Rückholaktion. Gegenüber RTL/ntv und sport.de erklärt er exklusiv, warum.

"Er kennt den Verein und hat dort erfolgreich gearbeitet. Er hat viele Funktionäre auf seiner Seite. Er würde den Campus gerne mit einbeziehen, davon bin ich überzeugt, weil er gerne auch junge Spieler entwickelt", sagte Matthäus.

Flick war im Sommer 2019 zunächst als Assistent von Niko Kovac zum FC Bayern gewechselt. Vier Monate später übernahm der 59-Jährige die Rolle des Cheftrainers und führte den Klub prompt zum Triple-Gewinn. 2021 trennten sich die Wege dann aber schon wieder.

"Natürlich hat es damals ein Problem mit Hasan Salihamidzic gegeben", erinnerte Matthäus an die Differenzen zwischen Flick und dem ehemaligen Sportvorstand des FC Bayern. "Man hat sich gegen Hansi und für Hasan entschieden. Von da an ging es mit dem FC Bayern eigentlich so ein bisschen bergab, was vor allem auch die Trainer-Position betrifft", analysierte er.

"Kein Trainer ist mehr länger dort geblieben. Auch Hansi Flick war ja nicht so lange dort, wie er gerne geblieben wäre. Dieser Konflikt mit Hasan Salihamidzic war da eben ausschlaggebend - man ist nicht klargekommen", blickte Matthäus zurück.

Der RTL-Experte weiter: "Wie gesagt, ich glaube der FC Bayern hat damals mit der Trennung von Hansi Flick eine falsche Entscheidung getroffen. Ich glaube wenn Hansi Flick länger bei Bayern München geblieben wäre, hätte es in den letzten Jahren weniger negative Schlagzeilen gegeben."

Flicks Nachfolger Julian Nagelsmann wurde beim FC Bayern nach weniger als zwei vollen Saison freigestellt. Zudem trennen sich im Sommer schon wieder die Wege zwischen dem deutschen Rekordmeister und Thomas Tuchel.

"Missverständnis" zwischen dem FC Bayern und Thomas Tuchel

Matthäus bezeichnete die Zusammenarbeit als "Missverständnis", "weil man nicht von Anfang an klar besprochen hat, was man will. Dann kam natürlich noch dazu, dass die Entscheidungsträger für Tuchel [Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic, Anm.d.Red.] kurz danach beurlaubt oder entlassen worden sind. Von dieser Seite aus hat es dann eben nicht funktioniert."

Tuchel habe "vielleicht auch zu viel gefordert, deswegen auch die Aussage von Uli Hoeneß vor zwei Wochen, dass er junge Spieler nicht entwickeln wollen würde, weil er eigentlich immer fertige Spieler wolle. Obwohl der FC Bayern im Campus schon Spieler hat, die ganz sicher irgendwo das Zeug haben, mal die Nachfolge von einem Thomas Müller, Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger anzutreten", so Matthäus.