24.05.2024 08:06 Uhr

Effenberg: Alonso hat sich vercoacht

Xabi Alonso und Bayer Leverkusen blieb in der Europa League nur die Medaille für den zweiten Platz
Xabi Alonso und Bayer Leverkusen blieb in der Europa League nur die Medaille für den zweiten Platz

Bayer Leverkusen bekam im Endspiel der Europa League gegen Atalanta Bergamo keinen Fuß auf den Rasen in Dublin, ging beim 0:3 gegen die Italiener sang- und klanglos unter. Und das auch, weil sich Meistermacher Xabi Alonso vercoacht hat, findet ein Experte.

Er sei von Alonso Aufstellung für das Finale "ein wenig irritiert" gewesen, resümierte Effenberg in seiner Kolumne für "t-online." Es habe ihn "verwundert", dass der Spanier in "diesem so wichtigen Spiel" rotiert habe.

"Das hat Alonso zwar schon oft in der abgelaufenen Saison gemacht – und das stets erfolgreich –, aber irgendwann klappt das eben nicht mehr so perfekt. Bitter nur, dass es ausgerechnet gestern so weit war", so der Champions-League-Sieger von 2001.

Im Angriff habe der Werkself "einfach dieser Stürmer gefehlt, von denen sie gleich zwei auf der Bank hatten. Alonso wollte mehr auf Tempo gehen, was oft funktioniert hat. Aber gegen so eine italienische Mannschaft brauchst du auch eine extreme Robustheit. Denn Bergamo war physisch das stärkste Team in der Europa League", analysierte Effenberg: "Und da waren dann Florian Wirtz und Leverkusens andere Offensivkräfte wie Jeremie Frimpong oder Amine Adli, die bisher oft den Unterschied ausgemacht haben, nicht zu sehen."

Bayer Leverkusen im DFB-Pokalfinale gegen Kaiserslautern noch einmal gefordert

Die Leverkusener können ihre Enttäuschung über den verpassten europäischen Titel schon am Samstag im Endspiel um den DFB-Pokal vergessen machen. In Berlin ist der Meister gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern haushoher Favorit.

Effenberg rechnet allerdings damit, dass sich Lauterns Trainerfuchs Friedhelm Funkel die Bayer-Pleite gegen Bergamo ganz genau angeschaut hat. "Du musst Granit Xhaka einen Spieler auf die Füße stellen, und du musst Wirtz einen Spieler auf die Füße stellen. Sie müssen das Gefühl bekommen, nicht im Spiel zu sein, nicht den Rhythmus bestimmen zu können. Das hat Bergamo geschafft, und das wird Funkel erkannt haben", glaubt der frühere Bayern-Star.