24.01.2024 20:31 Uhr

"Rachsüchtiger" Aubameyang kommt in Fahrt

Pierre-Emerick Aubameyang jubelt im Trikot von Olympique Marseille
Pierre-Emerick Aubameyang jubelt im Trikot von Olympique Marseille

Viele Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ein ehemaliger BVB-Torjäger und ein Ex-Talent des FC Schalke 04.

Mit 98 Toren in 144 Bundesligaspielen für Borussia Dortmund gehört Pierre-Emerick Aubameyang zu den erfolgreichsten und effektivsten Stürmern in der Geschichte des deutschen Fußball-Oberhauses. Dass der Gabuner die magische Marke von 100 Ligatoren im BVB-Dress nicht knackte, ist letztlich seinem unschönen Abschied im Januar 2018 geschuldet, bei dem sich der Stürmer mehr oder weniger offen zum FC Arsenal streikte.

Für die damals investierten 67 Millionen Euro bekamen die Gunners einen Angreifer, der auf Anhieb einschlug, zweieinhalb Jahre lang unantastbar schien, dann aber nach und nach seinen Zauber verlor. Im Winter 2021/22 folgte der Abschied aus London - und für Aubameyang eine Zeit der Unruhe.

Ein halbes Jahr verweilte der Rechtsfuß beim FC Barcelona, wurde anschließend an den FC Chelsea verkauft und von den Blues nach einer enttäuschenden Saison schnell wieder vom Hof gejagt - sogar auf eine Ablöse verzichtete der Klub.

Statt dem Ruf der saudi-arabischen Petrodollar zu folgen, hörte Aubameyang allerdings auf sein Herz und kehrte in die französische Ligue 1 zurück - dem Ort, von dem es ihn im Sommer 2013 einst zum BVB zog. Statt für AS Saint-Étienne schnürt der 34-Jährige inzwischen aber die Schuhe für Olympique Marseille.

"Ich bin ein rachsüchtiger Mensch", sagte er unmittelbar nach seiner Unterschrift bei Marseille im Juli. "Ich will Europa nicht verlassen, bevor ich mein Vermächtnis hinterlassen habe. Ich weiß, dass es hier nicht unbedingt einfach ist, denn es gibt hohe Erwartungen. Aber das ist es, was mir gefällt", betonte der Torjäger anschließend, dass sein trauriges Gastspiel bei den Blues nicht sein letzter Akt auf dem alten Kontinent gewesen sein sollte.

Bitterer Rückschlag für Ex-BVB-Goalgetter Aubameyang

Nach ersten Anlaufschwierigkeiten, Kritik von Klub-Ikone Jean-Pierre Papin und Pfiffen von den Rängen arbeitet Aubameyang mittlerweile auf Hochtouren daran, dass er besagte "hohe Erwartungen" nicht enttäuscht.

Nach 27 absolvierten Saisonspielen steht der Routinier bei 13 Toren und sieben Vorlagen - unlängst setzte es allerdings einen bitteren Rückschlag.

Im Pokal scheiterte OM nach einem beinahe perfekten Elfmeterschießen an Stade Rennes. Nach 120 Minuten stand es 1:1, ehe sage und schreibe 18 Schützen in Folge, darunter Aubameyang und der Ex-BVB-Verteidiger Leonardo Balerdi für Marseille, vom Punkt die Nerven behielten. Als 19. verschoss Samuel Gigot, Mahamadou Nagida machte den Sieg für Rennes als 20. Schütze perfekt. 

Letzte Titelhoffnung für Aubameyang und Co. bleibt somit wohl die Europa League.

Ex-Talent des FC Schalke 04 feiert Kantersieg

Während die Fußspuren, die Aubameyang im deutschen Fußball hinterlassen hat, unübersehbar sind, hat Erdem Canpolat nie den Sprung vom Talent in den Profikader des FC Schalke 04 gemeistert. Im Sommer 2020 kehrte der Keeper den Knappen den Rücken und wechselte in die Türkei.

Dort steht der 22-Jährige inzwischen bei Underdog Pendikspor zwischen den Pfosten - und erlebte am Wochenende ein echtes Highlght.

Gegen den Istanbuler Topklub Besiktas feierte man einen sensationellen 4:0-Sieg. Für den Ex-Schalker war es erst das zweite Zu-Null-Spiel im Trikot von Pendikspor.

Marc Affeldt