DFB-Pokal 2010/2011 » Halbfinale » Liveticker: MSV Duisburg - Energie Cottbus 2:1

Fazit:
Riesenjubel beim MSV Duisburg und völlig bedröppelte Gesichter bei Energie Cottbus! Mit viel, viel Glück retten sich die Zebras über die Zeit und ziehen damit ins Finale in Berlin ein. In einer ganz schwachen ersten Halbzeit machte Maierhofer den Unterschied, indem er aus keiner Torchance ein Tor machte. Nach dem Wechsel machten die Duisburger eigentlich alles klar. Eigentlich! Cottbus kämpfte sich zurück und profitierte noch von einem Platzverweis für Soares. Petersen verwandelte den Elfmeter, den es bereits in der neunten Minute hätte geben müssen, ganz sicher. Danach völlig verrückte Szenen. Kronaveters Volleyschuss läutete die Schlussoffensive der Lausitzer ein. Hünemeier machte in der Nachspielzeit eigentlich das 2:2, aber ein Verteidiger kratzte das Leder unglaublicherweise noch von der Linie! Shaos Kopfball aus fünf Metern landete danach auch noch am Pfosten. Wer dachte, der MSV hätte es nun überstanden, sah sich extrem getäuscht! Wieder war es Hünemeier, der aus wenigen Metern zum Abschluss kam, doch Yelldell parierte mit einem Riesenreflex und sicherte nun endgültig den Finaleinzug! Herzlichen Glückwunsch an den MSV Duisburg! Die Zebras treffen am 21. Mai in Berlin auf Bayern München oder Schalke 04. Doch auch höchsten Respekt vor Cottbus, das sich hier nie aufgegeben hat und den Ausgleich eigentlich verdient gehabt hätte. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und eine gute Nacht! Tschüss!

Was für eine Hektik! Wir sind drei Minuten drüber!

Yelldeeell!! Was für eine Glanzparade des Amerikaners!! Hünemeier kommt aus wenigen Metern zum Abschluss, aber der Keeper klärt bravourös!!

Was der Österreicher heute gelaufen ist, war nicht mehr normal. Völlig entkräftet wird er durch Schäffler ersetzt.

Das ist zu hektisch! Planlos schlagen die Gäste den Ball nach vorne. So kann man seine Überzahl natürlich kaum ausnutzen.

Das Stadion steht! Keinen hält es nun noch auf den Sitzen! Was für eine Dramatik!

...die Mauer springt und fängt den Ball ab. Schwach getreten!

Hochspannende zehn Minuten stehen den Zuschauern nun bevor. So klar wie die Angelegenheit vor fünf Minuten noch schien, so wackelig ist nun der Finaleinzug der Zebras! Das ist der Pokal!

Tooor für Energie Cottbus, 2:1 durch Nils Petersen
Eiskalt verwandelt von Petersen. Yelldell ist links unten, aber der Schuss zu platziert! Jetzt wird es nochmal spannend!

Elfmeter für Cottbus! Jetzt wird es nochmal heiß! Soares ringt Reimerink nieder und wird vom Platz geschickt. Der Niederländer wäre frei durch gewesen!

Eine Viertelstunde ist noch zu spielen. Cottbus drischt die Bälle nur noch hoch und weit nach vorne, aber das fruchtet nicht wirklich.

Jetzt muss Şahan das 3:0 machen!! Wieder ist es Baljak, der von links fein vorarbeitet. In der Mitte taucht der Wusler ganz frei vor dem Tor auf und setzt das Leder an die Oberkante der Latte!!

Gelbe Karte für Rok Kronaveter (Energie Cottbus)
Der Slowake fügt sich gleich mal gut ein und begeht ein taktisches Foul an Banovic. Gelb nach weniger als 60 Sekunden Einsatzzeit.

Energie hat sich noch nicht aufgegeben und drängt auf den Anschlusstreffer. Der MSV macht das aber auch sehr gut und verteidigt mit Ruhe und Konsequenz. Im Pokal darf man aber nie nachlassen. Hier ist noch alles möglich!

Gelbe Karte für Goran Šukalo (MSV Duisburg)
Šukalo legt Reimerink am linken Strafraumeck. Gefährliche Freistoßpostion...

Gelbe Karte für Marc-André Kruska (Energie Cottbus)
Kruska hat das Bein viel zu weit oben und trifft Maierhofer. Klare gelbe Karte!

Tooor für MSV Duisburg, 2:0 durch Srđjan Baljak
Toller Konter des MSV Duisburg! Ist das schon das Finalticket? Kern schickt Banovic genau in die Gasse. Der Kroate ist auf und davon, legt vor Kirschbaum sehenswert quer zu Baljak, der Danke sagt und nur noch einschieben muss. 2:0 für den MSV!

Da muss Reimerink eigentlich viel mehr draus machen! Links setzt sich der Niederländer gegen Kern durch und hat alle Zeit der Welt, zurück zu Jula zu legen. Stattdessen passt er genau in die Füße von Soares. Der klärt nur ungenügend zu Adlung, doch dessen Schuss aus 20 Metern geht weit drüber. Die Gäste kommen auf!

Weiter geht's! Die Gäste wechseln einmal: Jules Reimerink ersetzt den schwachen Marco Kurth.

Halbzeitfazit:
In einem Pokal-Halbfinale ohne Torchancen steht es 1:0 für den MSV Duisburg. Trotzdem ist das Ergebnis verdient, weil die Hausherren mehr investierten und weite Teile des ersten Abschnitts kontrollierten. Cottbus konnte zu keiner Zeit nachweisen, warum es in der Liga bereits 46 Tore erzielen konnte. Stellt sich nur die Frage, wie das Spiel wohl gelaufen wäre, wenn es in der neunten Minute einen fälligen Strafstoß für Cottbus gegeben hätte. Hoffen wir, dass es nach dem Wechsel rasanter zugeht. Bis gleich!

...diese kann aber zunächst zum Einwurf geklärt werden. Dann haben die Zebras den Ball endgültig wiedergewonnen.

Drei Minuten sind es noch im ersten Durchgang und so langsam wird Cottbus aktiver. Man merkt den Gästen an, dass sie Schritt für Schritt überhaupt ins Spiel finden.

Petersen, zum ersten Mal überhaupt am Ball, zieht nun aus 22 Metern rechter Postion ab und verfehlt das Ziel wie seine beiden Vorgänger deutlich.

...aber der Chinese jagt ihn auf die Tribüne. Das kennt man sonst eigentlich besser von ihm. Sehr schwach getreten.

Weiterhin haben die Zuschauer keine einzige Torchance zu sehen bekommen und trotzdem steht es 1:0. Allerdings kann man sagen, dass dieses Ergebnis inzwischen in Ordnung geht, denn bisher spielen nur die Hausherren.

Sofort singen die Fans "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!". Cottbus ist geschockt und versucht irgendwie in die Offensive zu kommen.

Eine lange Flanke von der rechten Seite legt Baljak am linken Pfosten in die Mitte, doch dort ist Kirschbaum schneller als Maierhofer am Ball. Die Hausherren wollen ihren "Turm" mit 2,02 Metern Größe natürlich mit hohen Flanken anspielen.

Es ist übrigens das Spiel der drittbesten Abwehr der zweiten Liga gegen den zweitbesten Sturm. Duisburg kassierte nur 21 Treffer, Cottbus schoss ganze 46 Tore.

Noch immer sind die Rollen klar verteilt. Duisburg lässt den Ball laufen, Cottbus wartet auf Fehler. Da aber beide Abwehrreihen sicher stehen, gibt es bisher auch noch nichts Nennenswertes zu berichten.

Jetzt fällt Shao gegen Banovic auf der anderen Seite. Der Chinese kam mit Volldampf angeflogen und wird vom Kroaten getroffen, ohne dass dieser den Ball berührt. Da hatten die Hausherren mächtig Glück, denn eigentlich hätte es hier Strafstoß für Cottbus geben müssen!

Trojan setzt sich mit einem tollen Kraftakt gegen mehrere Cottbuser durch und dringt in den Strafraum ein. Ziebig stellt sich ihm in den Weg und trifft den Ball, während Trojan fällt. Natürlich war das kein Elfmeter!

Um 20:35 Uhr rollt der Ball endlich! Die Hausherren treten wie gewohnt in Blau-Weiß an. Cottbus ebenfalls traditionsgemäß komplett in Rot.

Zuerst müssen noch Mannschaftsfotos gemacht werden. Aber dann kann es losgehen! Duisburg hat Anstoß.

Euer Kommentator ist Simon Dallmeier. Viel Spaß!

Im DFB-Pokal gab es dieses Duell übrigens schon einmal. In der Saison 1996/97 stand man sich im Achtelfinale gegenüber. Ergebnis damals: 5:4 nach Elfmeterschießen für Energie Cottbus. So eine Spannung wünscht man sich als neutraler Zuschauer heute natürlich auch wieder.

Nun zu den Aufstellungen: Duisburgs wohl wichtigster Spieler, Julian Koch, verletzte sich im Derby bei Rot-Weiß Oberhausen (0:0) schwer am Knie. Wie lange er ausfällt und ob die Leihgabe von Borussia Dortmund diese Saison noch einmal auflaufen kann, ist noch nicht geklärt. Heute wird der Defensivspieler wie schon am Freitag durch Filip Trojan ersetzt.

Für den Sieger dieses Spiels gibt es aber nicht nur das Endspiel als Aussicht, sondern auch die Möglichkeit, nächstes Jahr in der Europa League vertreten zu sein. Setzen sich morgen z.B. die Bayern gegen Schalke durch und erreichen sie in der Liga noch die Königsklasse, so ist der heutige Gewinner dazu berechtigt, nächstes Jahr im Europapokal anzutreten. Darüber freuen sich aber nicht alle. So sagt beispielsweise der Coach der Gäste, Claus-Dieter Wollitz, dass eine Europa League-Teilnahme oft mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringe. Hierbei spielt er vor allem auf die Doppelbelastung an, die für einen Zweitligisten nicht gerade förderlich wäre.

In den ersten beiden Runden bekamen es die Meidericher "nur" mit zwei Viertligisten zu tun. Den VfB Lübeck und den Halleschen FC ließ man mit 2:0 bzw. 3:0 abblitzen. Danach konnte man sich aber gegen den 1. FC Köln (2:1) und den 1. FC Kaiserslautern (2:0) durchsetzen. Beide Vorstellungen waren sehr respekteinflößend.