Frankreich » Ligue 1 2011/2012 » 24. Spieltag » Liveticker: Paris Saint-Germain - Montpellier HSC 2:2

Fazit:
Schade, dass das Spiel vorbei ist. Wir hätten gerne noch mehr gesehen von dieser überragenden Partie! Vor allem die Schlussphase brachte noch einmal unglaubliche Szenen mit sich. Alles in allem ist es aber ein gerechtes Remis. Die Gäste kamen besser ins Spiel, verpassten es dabei aber, die Führung zu erzielen. Alex war es schließlich, der mit einem riesigen Freistoß das 1:0 besorgte. Wer nun mit enttäuschten Gästen rechnete, sah sich getäuscht. Noch vor der Pause kamen sie zum Ausgleich in einem bis dahin schon super Spitzenspiel. Nach dem Wechsel war es dann eine ausgeglichene Veranstaltung mit Chancen auf beiden Seiten. John Utaka machte schließlich in der 82. Minute den vermeintlichen Siegtreffer und ganz wichtigen Treffer für die Meisterschaft. Doch Paris gab nicht auf, antwortete mit wütenden Angriffen und schaffte tatsächlich noch den Ausgleich. Doch damit nicht genug: In den fast sechs Minuten Nachspielzeit drängten die Hauptstädter mit aller Macht auf den möglichen Siegtreffer, doch dieser sollte nicht mehr fallen. Es war ein fantastisches Spitzenspiel, das diese Bezeichnung mehr als verdient hat. Frankreich hat, entgegen aller Vorurteile, eben doch attraktiven Fußball zu bieten. Vielen herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und eine gute Nacht!

Auch das noch. Milan Biševac hat sich bei dem Einsatz von Olivier Giroud verletzt und muss vom Feld getragen werden. Das gibt sicherlich noch ein bisschen extra Nachspielzeit.

...Thiago Motta kommt zum Kopfball, setzt ihn aber weit vorbei. Trotzdem: Montpellier sah lange wie der überraschende Sieger aus und muss jetzt noch um diesen einen Punkt bangen. Zwei Minuten noch.

Es gibt vier Minuten Nachspielzeit! Paris drängt mit aller Macht auf das 3:2!

Tooor für Paris Saint-Germain, 2:2 durch Guillaume Hoarau
Sie machen tatsächlich noch den Ausgleich!! Menez wuselt sich links im Strafraum wunderbar durch, ist von drei Verteidigern nicht zu stoppen und passt von der Grundlinie flach vors Tor. Dort steht Hoarau, der nur noch den Schlappen hinhalten muss. Bedimo kann den Einschlag auf der Linie auch nicht mehr verhindern. Und urplötzlich herrscht wieder ein Höllenlärm im Prinzenpark!

Eckball für Paris...

Tooor für Montpellier HSC, 1:2 durch John Utaka
Utaka macht das 2:1 für Montpellier und sorgt für Riesenjubel bei den Gästefans! Im restlichen Prinzenpark kann man jetzt dagegen eine Stecknadel fallen hören. Ist das womöglich ein ganz wichtiges Tor in Richtung Meisterschaft? Giroud bekommt den Ball auf dem rechten Flügel und flankt in die Mitte. Dort steht Utaka völlig alleine und köpft aus acht Metern zur Gästeführung ein. Wo waren da Lugano und Sakho?

Sirigu aufmerksam! Utaka wird durch die Pariser Abwehr hindurch auf die Reise geschickt und kommt fast alleine vor Sirigu an den Ball. Der Schlussmann der Hausherren kommt aber gut aus seinem Kasten und klärt mit dem Fuß vor dem Sechzehner, bevor der Angreifer an den Ball kommen kann.

Pastore ist nun also auf dem Feld und soll bei seinem ersten Einsatz nach einem Monat Verletzung für den so wichtigen Siegtreffer sorgen. Auf der anderen Seite kommt Marveaux für Saihi.

Nun macht sich auch Javier Pastore für die Einwechslung bereit. Der Argentinier soll nochmal für den letzten Schwung in der Schlussviertelstunde sorgen.

Gut 20 Minuten sind mit Nachspielzeit noch zu gehen und so langsam können sich die Gäste wieder Vorteile erarbeiten. Von Paris ist inzwischen gar nichts mehr zu sehen, doch auch der HSC lässt im Abschluss die letzte Konsequenz vermissen.

Nun schließt Giroud zu überhastet ab. Aus 25 Metern kommt der Anführer der französischen Torschützenliste zum Abschluss, schießt aber genau auf Sirigu. Dem Ganzen ging ein schlimmer Fehlpass eines Pariser Spielers voraus.

Yanga-Mbiwa geht mit nach vorne und lässt ein Pfund aus über 30 Metern los. Allerdings steht Sakho da genau im Weg und kann den Ball abblocken.

Erster Wechsel bei den Hausherren: Ancelotti bringt Hoarau für Gameiro und erntet dafür Pfiffe vom Publikum. Verständlich, zeigte sich der Toptorjäger der Pariser doch bisher sehr agil.

Da hat Thiago Motta aber mächtig Glück. Im Mittelfeld räumt der italienische Nationalspieler Younès Belhanda resolut um und sieht dafür keine Verwarnung. Das war eigentlich zwingend Gelb.

Klasse, wie Nenê da Biševac mit der Hacke rechts auf die Reise schickt. In der Mitte ist Gameiro eingelaufen, doch die Flanke von Biševac kann Yanga-Mbiwa gerade noch vor dem einschussbereiten Angreifer klären!

...gut geschossen von Belhanda, aber auch einen Meter über den Querbalken. Sirigu muss nicht eingreifen.

Wieder sind es die Gäste, die engagierter aus der Kabine kommen. Für Applaus auf den Rängen sorgt lediglich die Tatsache, dass sich Javier Pastore nun warmläuft.

Freistoß vom rechten Flügel für den HSC. Belhanda flankt ihn herein, aber da fischt Sirigu die Kugel ganz souverän herunter. Danach gibt es ohrenbetäubende "Sirigu, Sirigu"-Sprechchöre. Der Torwart ist anscheinand ein Publikumsliebling.

Tooor für Paris Saint-Germain, 1:0 durch Alex
Riesenjubel im Prinzenpark! Alex hämmert einen indirekten Freistoß aus 30 Metern in die Maschen! Da hatte die Kugel eine ganz fiese Flugbahn, die Jourdren überhaupt nicht einschätzen konnte. Und so kann der Schlussmann der Gäste nur machtlos hinterherschauen, wie der Ball hinter ihm im Netz einschlägt. Sowas kennt man normalerweise nur von Naldo oder Roberto Carlos.

Überhasteter Abschluss von Menez. Nenê spielt den Ball im Mittelfeld mit der Hacke weiter zum Ex-Römer. Aus 22 Metern schießt der dann aber zu ungenau meilenweit drüber.

Gelbe Karte für Jamel Saihi (Montpellier HSC)
Saihi legt Menez im Mittelfeld, trifft aber hauptsächlich den Ball. Trotzdem war das Einsteigen zu hart. Richtige Entscheidung, Gelb zu zeigen.

Trotz allem muss man sagen, dass das Tempo zwar hoch ist, klare Torchancen gab es bisher aber kaum. Lediglich Giroud auf Seiten der Gäste und Gameiro bei Paris hätten das erste Tor erzielen können.

Gameiro!! Nach 23 Minuten kommen die Hauptstädter zu ihrem ersten Torschuss. Und der hat es mächtig in sich! Kevin Gameiro taucht 15 Meter vor dem Tor relativ freistehend auf, verliert dann aber das Duell gegen den gut reagierenden Torhüter Geoffrey Jourdren. Eine gute Tat des Schlussmanns.

In den letzten Minuten ist Paris aber immer mehr ein ebenbürtiger Gegner. Im Mittelfeld werden zunehmend wichtige Zweikämpfe gewonnen und auch nach vorne tut sich nun etwas. Das veranlasst die Zuschauer zu lauten "Paris, Paris"-Sprechchören. Tolle Stimmung im Prinzenpark-Stadion.

Und immer wieder sind Utaka und Bedimo auf dem linken Flügel völlig frei. Eigentlich ist das die Position von Biševac auf Seiten der Hausherren. Der Rechtsverteidiger scheint mit der drückenden Übermacht der Gäste aber ziemlich überfordert zu sein.

Utaka und Giroud vergeben die fällige Gästeführung!! Überragender Angriff der Weißen über Belhanda im Mittelfeld. Der schickt Utaka mit viel Übersicht steil auf den linken Flügel. Der Nigerianer zieht nach innen, schießt im Fallen aufs Tor, doch Sirigu wehrt nur nach vorne ab. Dort kommt Giroud völlig frei zum Nachschuss, setzt ihn aber wieder genau in die Arme des Pariser Schlussmanns. Fahrlässig vergebene Möglichkeit zum jetzt schon hochverdienten 1:0.

Und nochmal Eckball für die Gäste. Die üben hier einen unglaublichen Druck aus, doch erneut wird Belhandas Flanke abgefangen. Zumindest bei ruhenden Bällen zeigen sich die Hausherren sofort auf der Höhe.

Wieder Eckball für Montpellier...

Der Ball rollt! Die Hausherren spielen in ihren dunkelblauen Heimtrikots, die Gäste in Weiß und Rot.

Die Mannschaften sind bereits auf dem Feld. Gleich geht's los!

Um dem Ganzen noch einen drauf zu setzen: Paris blieb in den letzten acht Ligaspielen ohne Niederlage, Montpellier gewann die vergangenen vier Partien allesamt. Hoffen wir, dass das Spiel auch hält, was es im Vorfeld schon verspricht.

Es ist auch das Aufeinandertreffen der drei besten Torschützen Frankreichs. Montpelliers Olivier Giroud führt das Klassement derzeit mit 16 Treffern unangefochten an. Ihm folgen mit Nenê (11) und Kevin Gameiro (10) zwei Pariser.

Alex, Diego Lugano, Maxwell, Thiago Motta, Javier Pastore, Mohamed Sissoko...der PSG verfügt über eine Vielzahl an international bekannten Spielern. Möglich gemacht haben das die vielen Millionen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Deshalb sehen nicht wenige im heutigen Spiel einen vorentscheidenden Charakter. Kommt die Maschinerie rund um den berühmten Trainer Carlo Ancelotti dann erst einmal ins Laufen, wird man sie bis zum Saisonende kaum noch aufhalten können.

Sie sind die einzigen, die PSG noch ernsthaft in Gefahr bringen können. Montpellier, vor drei Jahren erst aus der Ligue 2 aufgestiegen, dann aber kontinuierlich an der Spitze Frankreichs zu finden, möchte heute im Prinzenpark ein Ausrufezeichen im Kampf um die Meisterschaft setzen. Nach den teilweise spektakulären Verpflichtungen der neureichen Pariser scheint dieses Unternehmen aber so eine Art David gegen Goliath zu werden. Doch das steht den Südfranzosen von der Mittelmeerküste ja durchaus gut.