In letzter Sekunde schnellte noch einmal die rechte Hand von Manuel Neuer blitzartig in die Höhe und parierte auch den Schuss von Karim Benzema. Es war die finale Aktion des deutschen Torhüters, der in seinem 50. Länderspiel bereits wie ein Weltmeister auftrumpfte und das knappe 1:0 gegen Frankreich als Rückhalt seiner völlig verausgabten Vorderleute rettete.

"Ich muss den Ball halten", kommentierte der 28-jährige Jubilar lässig seine Großtat in einem Spiel, in dem er auf der Linie, im Strafraum und zudem als technisch versierter Spieleröffner wieder beeindrucken konnte. Nach seinem "Libero-Auftritt" im Achtelfinale gegen Algerien mit etlichen Rettungsaktionen außerhalb seines Strafraumes war Neuer in seinem Jubiläumsspiel wieder im Kerngeschäft gefordert.

Nicht nur Joachim Löw geriet nach dem bereits 22. Zu-Null-Länderspiel seiner Nummer 1 ins Schwärmen. "Das ist insgesamt ein wahnsinnig gutes Gefühl für die Abwehr, wenn man weiß, der Torhüter ist in der Strafraumbeherrschung gut, auf der Linie überragend, außerhalb des Strafraumes gut, fußballerisch gut", sagte Löw. Die spanische Tageszeitung "El Pais" meinte: "Wie erstarrt vor dem Giganten Neuer wirkten die Franzosen zaghaft und ängstlich."

Vergleiche zu 2002 drängen sich auf, als ein überragender Oliver Kahn beim Turnier in Japan und Südkorea zum "Titan" avancierte. Nur ein einziges Tor ließ Kahn damals in den ersten sechs Spielen bis zum WM-Finale zu, in dem dann ausgerechnet er beim 0:2 gegen Brasilien fatal beim ersten Gegentor von Ronaldo patzte.

Neuer musste in bisher fünf Spielen in Brasilien drei Gegentreffer einstecken. Aber jetzt, bei der großen Revanche für 2002 gegen den Rekordweltmeister, will er es am Dienstag in Belo Horizonte besser machen als Kahn. "Die Würfel werden wieder neu gemischt", sagte der gebürtige Gelsenkirchner. Das Frankreich-Spiel hat seinen Glaube an das Finale gestärkt: "Wir sind weitergekommen gegen eine gute Mannschaft. Das ist auch ein gutes Zeichen für uns."

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apa