18.07.2019 13:20 Uhr

Kaum Schaden trotz WM-Fiasko: DFB verkündet Schwarze Null

Der DFB hat betont, gesund gewirtschaftet zu haben
Der DFB hat betont, gesund gewirtschaftet zu haben

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Donnerstag eine ausgeglichene Bilanz für das Finanzjahr 2018 verkündet. Das lag auch daran, dass das WM-Aus der Nationalmannschaft kaum ins Gewicht fiel.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das WM-Fiasko seiner Nationalmannschaft 2018 zumindest wirtschaftlich weitestgehend unbeschadet überstanden. Trotz des frühen Scheiterns in Russland fuhr der Verband, "wenn man das Gesamtprojekt betrachtet, nur einen geringen Verlust ein", erklärte DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge am Donnerstag: "Wir sind wirtschaftlich einigermaßen gut herausgekommen. Das hätte deutlich schlechter werden können."

Auch deshalb verkündete der 48-Jährige am Donnerstag in der Verbandszentrale in Frankfurt/Main bei der Vorstellung des Finanzberichts für das Jahr 2018 eine Schwarze Null. Der DFB nahm 350,9 Millionen Euro ein (2017: 323,9 Millionen), dem standen Ausgaben in Höhe von 356,5 Millionen (355,9 Millionen) gegenüber. Aufgrund der planmäßigen Verwendung von Rücklagen in Höhe von 5,6 Millionen (11,7 Millionen) erhielt der DFB eine ausgeglichene Bilanz - das Eigenkapital sank um den entsprechenden Betrag auf nun 150,1 Millionen.

Liquidität "ist zu jeder Zeit gesichert"

"Der DFB ist wirtschaftlich gesund und hat sehr kostenbewusst und mit Augenmaß gewirtschaftet", sagte Osnabrügge: "Der Verband ist weiterhin in der Lage, seine gesellschaftliche und soziale Verantwortung wahrzunehmen. Die Liquidität war und ist natürlich zu jeder Zeit gesichert." Und das liegt trotz der Vorrunden-Katastrophe bei der WM-Endrunde vor allem an den Helden mit dem Adler auf der Brust.

Nicht zuletzt aufgrund der neu eingeführten Nations League und der damit verbundenen Pauschalzahlungen der Europäischen Fußball-Union UEFA steuerte das Team von Bundestrainer Joachim Löw 84,7 Millionen zum Gesamtertrag bei. Auch dank der verkürzten Aufenthaltsdauer in Russland und ausbleibenden Prämien betrug der gesamte Aufwand für die A-Nationalmannschaft aber nur 27,0 Millionen.

Osnabrügge stellte jedoch heraus, dass künftige Erfolge der DFB-Stars unabdingbar sind: "Wir benötigen starke Nationalmannschaften, um die Basis weiter zu unterstützen", sagte er. Verbandstätigkeiten auch im ideellen Bereich waren dem DFB im vergangenen Jahr 25,4 Millionen wert. "Wir holen Geld im Kern rein für die ideellen Satzungszwecke, für die Zukunft des Fußballs."

Bau der Akademie als neues Leuchtturmprojekt

Die ist beim größten Einzelsportfachverband der Welt eng verbunden mit dem Bau der neuen Akademie im Stadtteil Niederrad. Dass der DFB für die Realisierung des "Leuchtturmprojekts" erstmals Fremdkapital in Höhe von 75 Millionen aufnehmen wird, habe laut Osnabrügge "rein steuerliche Gründe. Wir müssten das eigentlich nicht tun."

Insgesamt sahen Osnabrügge und DFB-Finanzdirektor Markus Holzherr ihren Verband für die Zukunft nämlich sehr gut aufgestellt. "Wir werden 2019 sicherlich einen risikoärmer aufgestellten DFB als jemals zuvor sehen", sagte Osnabrügge, der seine Einschätzung auch mit möglichen Rückzahlungen in Millionenhöhe verknüpft.

2017 hatte der DFB wegen der Steueraffäre um die WM 2006 und der Aberkennung der Gemeinnützigkeit eine Strafzahlung von 22,6 Millionen getätigt. "Ich bin optimistisch, dass diese Aberkennung keinen Bestand haben wird", sagte Osnabrügge.