15.09.2019 06:40 Uhr

LASK kann "Riesenkraftakt leisten"

LASK vor EL-Gruppenphase stark in Form
LASK vor EL-Gruppenphase stark in Form

Der LASK hat den Angriff von Sturm Graz auf Tabellenrang zwei in der Bundesliga mit Bravour abgewehrt. Die Oberösterreicher waren den Grazern am Samstag im Schlager der 7. Runde in allen Belangen leicht überlegen und behielten samt dem nötigen Spielglück nicht unverdient mit 2:0 die Oberhand. Der Europa-League-Auftakt gegen Rosenborg Trondheim am Donnerstag (18.55 Uhr) kann kommen.

"Es wird einen Riesenkraftakt benötigen, aber wir sind in der Lage, den zu leisten. Zu Hause auf der Gugl trauen wir uns einiges zu", sagte LASK-Kapitän Gernot Trauner. Nach dem bitteren Out gegen Club Brügge im Champions-League-Play-off will man auf der zweithöchsten Europacupebene glänzen. "Wir haben in der Champions-League-Quali gesehen, dass wir in Europa mithalten können wenn wir unsere Basics abrufen. Rosenborg war oft in der Champions League und Europa League vertreten, wir nehmen die Außenseiterrolle gerne an", schilderte Abwehrspieler Philipp Wiesinger.

Neuerlich warte eine Partie, von der man schon als Kind geträumt habe. Wie man dabei agieren muss, skizzierte Trauner: "In europäischen Spielen kommt man zu wenigen Chancen, die muss man nutzen. Da entscheiden Kleinigkeiten." Mit Petar Filipovic könnte auch ein Last-Minute-Sommer-Zugang sein Europacup-Debüt im LASK-Dress geben. Der 29-jährige Verteidiger ist durch Einsätze für die Austria und Konyaspor in der Europa League erfahren. Mit seiner Leistung in Graz machte er Werbung in eigener Sache. "Es war ein Traumeinstand", war Filipovic vollauf zufrieden.

Zufriedener Trainer

Doch nicht nur für ihn, sondern den LASK allgemein läuft es nach Wunsch. Mit fünf Siegen bei einem Remis und einer Niederlage stehen die Linzer unter Coach Valerien Ismael nach sieben Runden punktemäßig genauso da wie vergangenes Jahr unter dem nach Wolfsburg abgewanderten Oliver Glasner. Nimmt man das Torverhältnis hinzu (11:3 gegenüber 10:5) sind sie gar besser unterwegs.

Mit saisonübergreifend fünf Auswärtssiegen in Folge stellten die Athletiker zudem einen Vereinsrekord auf. "Es sind schöne Momente, die wir momentan mit dem LASK erleben", betonte Ismael. Sehr zufrieden war auch Trauner. "Wir haben in Graz fast nichts zugelassen, das zeugt von Stärke", meinte das Abwehr-Bollwerk. Und Wiesinger ergänzte: "Vor der anstrengenden Woche tut der Sieg richtig gut."

Gegen Sturm waren die Oberösterreicher das aktivere Team und sowohl in punkto Ballbesitz (60,6 Prozent), als auch Schüsse aufs Tor (7:1), gewonnene Zweikämpfe (53,9 Prozent) sowie der Passquote (75,4 Prozent/56,2 bei Sturm) besser. "Es war eine sehr reife Leistung", attestierte Ismael. Besonders gefallen habe ihm diese in Bezug auf das Pressing und den Ballbesitzfußball. "Wir hatten auch die Konterversuche von Sturm im Griff und haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht", so der Franzose.

Auch Glück spielte eine Rolle

Hinzu kam auch Glück. In der 70. Minute hätte Schiedsrichter Walter Altmann beim Stand von 0:0 bei einem Zweikampf von Trauner mit dem kurz zuvor eingewechselten Bulgaren Kiril Despodow auf Torraub und Rote Karte entscheiden können. "Das war ein klares Foul", ärgerte sich Sturms Stefan Hierländer. Abwehrspieler Lukas Spendlhofer sah es genauso: "Der Schiedsrichter war schlecht, mehr sage ich nicht."

Es wäre aber zu einfach, die Niederlage nur damit zu begründen. Sturm war über weite Strecken zu vorsichtig und dem Vizemeister in vielen Belangen eben leicht unterlegen. "Insgesamt war es ein verdienter Sieg des LASK. Sie waren in allen Bereichen einen Tick besser. Man merkt, dass der LASK in der Entwicklung weiter ist, man spürt noch mehr Überzeugung in ihren Aktionen", analysierte Sturms Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl.

Besonders ärgerlich war für die Grazer das erste Gegentor. "So ein Tor nach einem Einwurf darf man nicht bekommen", betonte Spendlhofer. Thomas Goiginger (76.) profitierte von Sturms Abwehrschlaf und konnte am Fünfer einschießen. Joao Klauss (77.) staubte gleich darauf nach einem abgewehrten Tetteh-Schuss ab und machte den Doppelschlag perfekt. "Mit zwei individuellen Fehlern haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Das ist sehr bitter", verlautete Hierländer. Für Sturm geht es am 21. September in Mattersburg weiter, der LASK bekämpft einen Tag später in Pasching den makellosen Leader Salzburg.

apa