Olmo-GAU? Flick "mit der Situation nicht glücklich"

Dem FC Barcelona droht der Verlust von Europameister Dani Olmo. Kann der spanische Nationalspieler am Freitag nicht mehr nachgemeldet werden, müssen die Katalanen für den Rest der Saison auf ihren Spielmacher verzichten - oder auf die Gnade des Gerichts hoffen. Hansi Flick ist besorgt, der FC Bayern angeblich in Lauerstellung.
Ob die spanische Liga für den FC Barcelona nun doch eine Ausnahme macht und eine Registrierung von Dani Olmo mit Verspätung zulässt, ist offiziell noch nicht bekannt.
Hinter verschlossenen Türen führen die Verantwortlichen spanischen Medien zufolge Dauer-Gespräche mit den Liga-Offiziellen. Wie deren Antwort am frühen Freitagmittag ausgefallen ist, konnte oder wollte Trainer Hansi Flick auf der PK vor dem Pokalspiel gegen Viertligist Barbastro am Samstag nicht verraten.
Flick will zum Olmo-Fall "nicht viel sagen"
"Ich möchte gar nicht so viel dazu sagen, weil das nicht mein Job ist. Mein Job ist es, das Team auf das nächste Spiel vorzubereiten. Aber ich kann sagen, dass ich heute mit dem Präsidenten gesprochen habe. Ich habe Vertrauen in den Klub und in alle, die mit dem Fall beschäftigt sind. Sie machen ihren Job und ich mache meinen Job", sagte der deutsche Cheftrainer, als er auf die Causa Olmo angesprochen wurde.
Was Flick immerhin unmissverständlich klarstellte: Er hätte sich einen anderen Ablauf gewünscht. "Ich bin mit der Situation nicht glücklich, die Spieler auch nicht. Aber wir sind Profis. Es ist, wie es ist. Wir müssen es akzeptieren. Wie ich schon sagte, das Vertrauen ist da. Ich bin immer positiv. Aber wir müssen jetzt auf eine Entscheidung warten", deutete der Coach an, dass die Diskussionen der Barca-Bosse mit der Liga noch nicht beendet sind.
FC Barcelona kämpft verzweifelt um Olmo
Was ihm Barca-Präsident Joan Laporta im direkten Austausch mitgeteilt hat, verriet Flick nicht. "Wenn ich mit dem Präsidenten spreche, ist das privat. Das ist nichts für eure Ohren. Es ist privat und bleibt auch privat", sagte er in Richtung der anwesenden Journalisten.
Der Sender "Cadena Ser" will derweil erfahren haben, dass der Verein alle nötigen Dokumente für die Registrierung an die Liga und den spanischen Verband geschickt hat. Erst wenn deren Antwort vorliegt, wird sich Laporta demnach öffentlich äußern.
Die Barca-Verantwortlichen hatten in den letzten Tagen sämtliche Möglichkeiten ausgelotet, um Sommer-Neuzugang Dani Olmo doch noch für den Spielbetrieb nachmelden zu können. Die Frist dafür lief eigentlich schon am 31. Dezember ab.
Durch frisches Kapital, das durch den Verkauf von VIP-Logen im Cam Nou erwirtschaftet wurde - im Gespräch sind rund 100 Millionen Euro -, soll die Liga noch zum Umdenken bewegt werden. Gelingt dies nicht, erwägt der Klub laut Medienberichten den Schritt vor das spanische Sportgericht.
Bekommt der FC Bayern einen Superstar zum Nulltarif?
Auch für Olmo selbst ist der Status quo laut Flick "nicht einfach". Allerdings, so beteuerte der ehemalige Bayern-Trainer, wolle der offensive Mittelfeldspieler trotz allem nach wie vor bei Barca bleiben. Ob es auch dabei bleibt, sollte er nicht spielen dürfen, ist jedoch unklar.
Sicher ist hingegen: Kommt es zum großen Knall, dürfte die Leitung von Olmo-Berater Andy Bara vorerst nicht mehr stillstehen. Zahlreichen Klubs wurde bereits Interesse an einer ablösefreien Verpflichtung des Offensiv-Künstlers nachgesagt. Auch der FC Bayern soll zu diesem Kreis zählen. Die Münchner hatten sich in der Vergangenheit schon einmal um den Spanier bemüht, waren damals aber leer ausgegangen.
Laut "Mundo Deportivo"-Angaben würde Olmos Vertrag mit dem FC Barcelona im Fall der Fälle am 31. Januar offiziell aufgelöst werden. Diese zusätzliche Fristverlängerung kann der Verein vor Gericht beantragen, was laut Einschätzung spanischer Medien wohl auch passieren wird. Ein schnelles Ende der Posse ist dann womöglich doch noch nicht in Sicht.