Europa League 2012/2013 » Achtelfinale » Liveticker: Lazio Roma - VfB Stuttgart 3:1

Libor Kozák zieht noch einmal in die Spitze an, den Steilpass fängt Sven Ulreich aber vor einem möglichen vierten Treffer ab.

Damit ist also dann auch ein Unentschieden vom Tisch. Das ist schaden, denn die Schwaben hätten aufgrund einer Vielzahl von Möglichkeiten hier sogar mehr verdient gehabt.

Und auch nochmal Lazio! Über links geht es ganz schnell, am Fünfer scheitert Kozák blank an Ulreichs Brust, den Rebound setzt dann Ederson auch zehn Metern auch noch drüber.

Antonio Candreva wills aus 30 Metern per Freistoß noch einmal wissen, doch das ist diesmal zu ambitioniert.

Weiter geht es am Sechzehner der Hausherren, Georg Niedermeier dann aber mit dem Stürmerfoul.

Gelbe Karte für Giuseppe Biava (Lazio Roma)
Harnik ist 24 Meter vor dem Kasten durch und der Innenverteidiger nimmt das taktische Foul zur Hilfe. Gute Freistoßposition...

Wenn heute jemand aus den Reihen der Roten heraussticht, ist es wohl Sakai, der vor allem in diesem Durchgang auf seiner Seite viel unterwegs ist und immer wieder mit vorrückt.

Auch im Hinblick auf die 5-Jahreswertung wäre ein Unentschieden nicht unschick für die Liga. Die Bundesliga hat ja in den letzten Jahren die Seria A hinter sich gelassen und würde diesen Vorsprung natürlich gerne behaupten. Bislang hat man auch in dieser Saison die Nase vorn.

Lazio hat sich mittlerweile dann doch wieder auf Nichtstun verständigt und dem VfB ist nur zu raten, hier so munter weiterzumachen.

Gut, aber soweit sind wie natürlich noch lange nicht. Trotzdem würde ein 2:2 hier nochmal zu einem Powerplay einladen und Georg Niedermeier hat die nächste Chance per Kopf, links vorbei.

Und auch die Hausherren fühlen sich durch den Anschluss wieder etwas veranlasst, offensiver zu denken. Es hält sich aber in Grenzen.

Die Rückkehr in seine Geburtsstadt hätte sich Macheda wohl anders vorgestellt, muss nach einer überschaubaren Leistung zugunsten des flinkeren Flügelspielers Traoré runter.

Tooor für VfB Stuttgart, 2:1 durch Tamás Hajnal
Na also! Lazio nur noch mit Geleitschutz und Sakai hat auf rechts alle Zeit der Welt. Seine Flanke wird zwar noch per Kopf geklärt, aber den Rebound ballert der Ungar dann aus 14 Metern rechts unten in die Maschen!

Für den nächsten großen Knall dieser Hälfte sorgen die ausgesperrten Fans vor dem Stadion, die sich dort mit einer kleinen Gruppe versammelt haben und der Pyrotechnik frönen.

Und natürlich überlassen die Römer nun im Verlauf den Roten immer mehr Mittelfeld.

Es bleibt gefährlich, Stuttgart holt zwei Ecken heraus und dann kriegt es Lazio endlich geklärt. Ein Tor der Schwaben ist noch nicht überfällig, aber auch in den ersten 45 Minuten gab es schon Halbchancen und irgendwann sollten sich die Gäste dann einfach mal belohnen.

Auch hier wird beim VfB unsauber auf Federico Macheda gepasst, der sofort andeutet, dass das Leder in den Fuß kommen muss.

In diesen ersten Minuten der zweiten Halbzeit ändert sich die Szenerie nicht: Stuttgart will, Lazio kann.

Trotz dieses Ausscheidens könnte der VfB die Saison übrigens noch mit einem Erfolg abschließen, denn über den DFB-Pokal könnte man auch im nächsten Jahr in der Europa League mitwirken. Wenn man Freiburg im Halbfinale besiegen kann, könnte schon ein Final gegen den FC Bayern, die gegen Wolfsburg antreten, reichen.

So dann schauen wir uns das hier mal an. Auch Fredi Bobic sah in der Halbzeit als einziges Ziel, hier einfach noch ein Tor zu erzielen.

Halbzeitfazit:
Der VfB ist leider auch heute gegen die Italiener mehr als chancenlos und kommt über das Label "bemüht" nicht hinaus. Da man sich in den ersten zehn Minuten anschickt, das Ganze mit Sicherheitsabstand in der Abwehr zu probieren, gehen bereits in der Anfangsphase komplett die Lichter aus und Lazio stellt mit einem Doppelpack die Weichen auf Viertelfinale. Im zweiten Durchgang geht es für die Schwaben nur noch darum, sich mit einem Erfolgserlebnis aus dem internationalen Bewerb in Form des einen oder anderen Tores zu verabschieden, um damit ein Minimum an Schub für die Aufgaben in der Bundesliga mitzunehmen. Bis gleich!

Noch einmal Ecke für Lazio, aber hier passiert nichts mehr und damit schlürfen die Teams nun erst einmal Pausentee.

Und nach längerer Behandlungspause muss dann wirklich der Torwart gewechselt werden. Es kommt die langjährige, argentinische Nummer zwei der Römer. Vedad Ibišević, ja schon verwarnt, zieht da, vorsichtig gesprochen, nicht gerade zurück und die Szene hinterlässt einen faden Beigeschmack.

An guten Tagen kann sowas dann auch mal drin sein, aber auf die guten Tage wartet man in Stuttgart ja schon länger.

Cristian Molinaro holt auf links einen Freistoß heraus, hebt deutlich ab, doch der norwegische Unparteiische pfeift trotzdem...

... Sven Ulreich im Glück! Eben Hernanes mit Gefühl, jetzt packt Candreva den Kampfhammer aus und der VfB-Keeper kan nur nach vorne abklatschen lassen und hat Glück, dass Libor Kozák einen Schritt zu weit rechts steht, um den Rebound zu versenken.

Auf der anderen Seite muss der VfB schon wieder aufpassen, hat im Strafraum Unterzahl, doch die Flanke von rechts kommt zum Glück an Georg Niedermeier nicht vorbei, der zur Ecke klärt...

Die Römer bleiben hier aber wie im Hinspiel die Mannschaft, die offensiv einfach den potenteren Eindruck hinterlässt.

Auf der Gegensetie schwärmen die Römer nach Ballgewinn aus, Antonio Candreva geht die rechte Seite herunter, doch diesmal ist der VfB gut formiert und kann den Konter abfangen.

Wenigstens ein Erfolgserlebnis wäre den zuletzt ja so gebeutelten Schwaben eigentlich zu gönnen. Und sie probieren.

Die Römer spulen es hier aber auch routiniert ab, stehen hinten mit zwei Viererketten sicher.

Das Spiel plätschert mit diesen eindeutigen Verhältnissen so vor sich hin, viele Weitschüsse, zuletzt Christian Gentner und Antonio Candreva auf beiden Seiten, spielerisch in die Strafräume geht aber selten etwas.

Edeltechniker Hernanes versucht es aus 24 Metern halbrechts direkt per Freistoß! Sven Ulreich wird zwar zu einer FLugeinlage gezwungen, kann das Ding aber relativ problemlos entschärfen.

Und sowas muss dann halt rein! Vedad Ibišević ist in der Mitte etwas überrascht, dass ein Ball zu ihm durchkommt und das Ding tropft dann von seinem Fuß in die Arme von Marchetti. Schade!

Antonio Candreva und Libor Kozák setzen da vorne am Sechzehner schon wieder zu einem dynamischen Doppelpass an, der rechte Mittelfeldmann muss dann aber andrehen und der Angriff versandet dann auf der Flanke.

Tja, was soll man dazu sagen. Mit wenig Hoffnung gestartet, sind die Schwaben nun nach diesem Katastrophenstart faktisch ausgeschieden. Vier Tore müssten es nun sein für den VfB, mit dem Laissez-Faire-Prinzip, welches die Gäste in der Abwehr präferieren, dürfte es aber eher noch weiter in die andere Richtung gehen.

Gelbe Karte für Vedad Ibišević (VfB Stuttgart)
Die hat er sich verdient, geht vorne viel zu übermotiviert drauf. Da ist vielleicht auch zu diesem frühen Zeitpunkt nun auch schon ein wenig Frust mit dabei.

Das war ja mal extrem einfach für die Hellblauen und das geforderte, frühe Tor fällt aus deutscher Sicht für die falschen. Warum Mittelfeld und Abwehr da aber einen Sicherheitsabstand einhalten, wissen wohl nur die Akteure.

... Stuttgart schaltet gut um und fängt den Schnellangriff ab.

Auch Raphael Holzhauser probiert es auf der anderen Seite mit seiner linken Klebe und Federico Marchetti muss den allerdings eher wenig druckvollen Versuch in die rechte Ecke um den Pfosten lenken.

Die Szenerie ist schon ein wenig unwirklich so ganz ohne Zuschauer. Interessant sind dabei allerdings die Nebengeräusche und Kommandos auf dem Platz, die einem sonst verborgen bleiben und nun sehr deutlich von den Außenmikrofonen mitgenommen werden.

Und damit rein in die Partie. Die Römer stoßen an und treten in hellblau an, Stuttgart in rot.

Wir dürfen also gespannt sein, ob der VfB das Wunder in Rom schafft und doch noch als letztes deutsches Lichtlein in der Europa League verbleiben wird. Die Übersicht behalten will heute ein norwegisches Gespann: Tom Hagen wird an den Seitenlinien von Dag-Roger Nebben und Sven Erik Midthjell unterstützt.

Und so setzt man sich bei Stuttgart kleine Ziele, will positiv ins Spiel gehen und erst einmal kein Tor kassieren. Personell soll dies mit gleich fünf Umstellungen im Gegensatz zur 0:1-Niederlage vom Wochenende gegen Hamburg gelingen: Im 4-2-3-1 werden beide Seiten mit einem Landesdoppel neu bestückt: Rechts Japan mit Gōtoku Sakai und Shinji Okazaki und links dürfen in ihrem Geburtsland Federico Macheda und Cristian Molinaro ran. Da Macheda zudem in Rom geboren ist, feiert der Winterneuzugang aus Manchester seine Startelfpremiere unter besonderen Umständen. Als letztes soll der Ungar Tamás Hajnal die zuletzt träge Offensive hinter Vedad Ibišević, der das Hinspiel ja gesperrt verpasste, befeuern und Rüdiger, Harnik, Kvist und Traoré finden sich auf der Bank wieder - Boka gehört angeschlagen nicht zum Kader.

Den Kopf in den Sand zu stecken zählt aber für die Gäste heute nicht, bei denen die Formkurve nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und nur einem geschossenen Törchen steil nach unten zeigt. Mut machen könnte Stuttgart ausgerechnet Arsenal, die ja gestern den Rekordmeister aus München aus dem Nichts fast ein Bein gestellt hätten. Ein frühes Tor wäre den Schwaben ebenfalls zu gönnen, um die Römer hier mal wenigstens ins Nachdenken zu bringen. Auf einen Gegner, der die Aufgabe nicht ernst nimmt, können die Deutschen aber wohl nicht hoffen, zumindest Trainer Petković machte im Vorfeld klar, dass überhaupt noch gar nichts klar sei und man spielen müsse, als ginge es bei 0:0 los.

Eine gute Ausgangsposition sieht wahrlich anders aus: Im Hinspiel im Schwabenland war für den VfB bis auf eine leichte optische Überlegenheit wenig zu holen, die Römer agierten zum und vor dem Tor zwingender und erfolgreicher und siegten verdient. Der Bundesligavierzehnte muss sich heute also gegen die Wahrscheinlichkeit stemmen: Man reist natürlich als klarer Außenseiter an und neben einer guten Leistung sollte man sich vielleicht zusätzlich auch die Unterstützung des Chefs des neuen Papstes Franziskus sichern.