Relegation 2. Bundesliga 2013/2014 » Spiele » Liveticker: SV Darmstadt 98 - Arminia Bielefeld 1:3

Fazit:
Mit einem verdienten 3:1-Sieg über SV Darmstadt 98 schafft Arminia Bielefeld gute Voraussetzungen für das Rückspiel am Montag. Nach Wiederanpfiff haben die Lilien wie zu Beginn der ersten Halbzeit gut dagegen gehalten und in der Offensive ihre Chancen gesucht. Nach Ivanas Anschlusstreffer ist unheimlich viel Feuer in die Partie gekommen. Doch nach und nach haben den Drittligisten die Kräfte verlassen, sodass sich die Ostwestfalen aus der Belagerung haben befreien können. Arminias eiskalter Joker macht fünf Minuten vor Schluss den Deckel drauf und ebnet gleichzeitig den Weg für den Klassenerhalt. Darmstadt ist noch nicht ganz aus dem Rennen, aber der Weg ist weit.
Das soll es von hier gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Rest-Abend. Bis zum nächsten Mal!

Wie Helden werden die Darmstädter Spieler von den Fans gefeiert. Niemand hat im Vorfeld mit einer solch herausragenden Saison gerechnet. Fair richten die Zuschauer ihre Mannen auf und bedanken sich für den Leckerbissen Relegation. Bei einem Nichtaufstieg in die 2. Bundesliga bestehen für Darmstadt keine Existenzängste.

Schockstarre bei den Blau-Weißen. Trotz aller Bemühungen klingelt es zum dritten Mal im eigenen Kasten. Jetzt wird es ganz schwierig für die Schuster-Elf. Im Hinblick auf das Rückspiel am Montag sollten die Lilien das Beste aus dieser Situation machen. Noch ist nichts entschieden.

Noch eine kleine Info am Rande: 12:10 steht es nach Torschüssen für den DSC.

In der Schlussphase schwinden die Kräfte beim Underdog. Weil die Hessen den Druck nicht aufrecht halten können, kann Bielefeld zunehmend für Entlastung sorgen. Insbesondere das phasenweise gute Pressing der SV-Kicker findet kaum mehr statt. Mal sehen, ob das gut geht.

Sahar zieht vom linken Flügel unvermittelt ab. Sein Schuss streicht nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Damit haben die Abwehrspieler und Zimmermann nicht gerechnet.

Kleine Unsicherheit beim Lilien-Schlussmann. Müllers Versuch au der zweiten Reihe kann die Nummer eins der Darmstädter erst im Nachfassen entschärfen.

Glück für den drittplatzierten der 3. Liga. Knallhart hämmert Christian Müller einen Freistoß aus mehr als 30 Metern um wenige Zentimeter über die Latte. Das Tückische daran: Der Ball hat geflattert ohne Ende und ist von Zimmermann nicht einzuschätzen gewesen. Das hätte böse enden können...

Strifler grätscht Sailer an der linken Strafraumkante um. Den anschließenden Standard bugsiert Ivana zu nah an die Kiste, sodass Ortega die Murmel aus der Luft pflücken kann.

Aufregung im Strafraum der Gäste. Ortega fällt beim Rauslaufen über Stroh-Engel und landet unglücklich. Daraufhin muss er behandelt werden. Über diese vermeintlich harmlose Aktion regen sich alle Spieler auf dem Rasen mächtig auf. Die Hitze der Partie ist überall zu spüren, die Spannung ist greifbar.

Stroh-Engel schießt von rechts aus spitzem Winkel. Mehrere Meter kullert das Schüsschen am linken Pfosten vorbei. Das kann er normalerweise besser.

Ivana flankt aus dem Halbfeld auf den linken Pfosten, wo Gondorf mit der Brust zu Stroh-Engel verlängert. Da die Lederkugel zu lang wird, kann der Stürmer sie nicht mehr erreichen.

Zimmermann rettet gegen Ben Sahar und verhindert Schlimmeres. Dank eines Tempodribblings vom Feinsten gelangt Sahar in den Strafraum. Nach einem kleinen Schlenker zur Seite sucht er aus sieben Metern in linker Position den Abschluss. Zimmermann geht zum richtigen Zeitpunkt nach vorne und baut sich auf. Weil er lange stehen bleibt, kann er das 0:3 verhindern. Bärenstarke Aktion!

Elfmeter oder nicht? Stroh-Engel geht beim Zweikampf mit Feick im Sechzehner zu Boden und fordert einen Elfmeter. Tatsächlich gibt es auch einen Pfiff vom Unparteiischen. Allerdings hat der Schiedsrichter lediglich die Abseitsposition des Stürmers geahndet. Für einen Strafstoß ist der Kontakt auch viel zu gering gewesen. Selbst in der C-Jugend gibt es hierfür nichts.

Lautstark beschweren sich die Spieler der Hausherren und auch die Zuschauer über ein harmloses Foul von Klos. Natürlich wollen sie die zehnte Gelbe Karte des Bielefelders provozieren.

Freistoß für den SV Darmstadt 98 aus ca. 22 Metern recht zentraler Position...

Schönfeld wird an der rechten Strafraumkante in Szene gesetzt, doch Gorka klärt rechtzeitig ins Seitenaus.

Freistoß für die Hessen vom linken Flügel...

Wie erwartet muss der schwache Heller weichen. Für ihn betritt Sandro Sirigu den Rasen. Bielefelds Trainer Norbert Meier vertraut weiterhin seiner Startelf.

Halbzeitfazit:
Zur Pause führt Arminia Bielefeld hochverdient mit 2:0 bei SV Darmstadt 98. In den ersten Minuten haben die Gastgeber den Ton angegeben und mutig nach vorne gespielt. Bis zum Führungstor nach einem Abwehr-Patzer haben die Bielefelder keine nennenswerten Chancen auf ihrem Konto verbuchen können. Danach haben die Gäste aus Ostwestfalen mehr für das Spiel getan und das Geschehen fest im Griff gehabt. Die Lilien haben kein Mittel mehr gegen die kompakte Abwehr des Zweitligisten gefunden. Durch die zweite Bude hat Arminia den Grundstein gelegt...

Na also, es geht doch! Sailer behauptet im gegnerischen Strafraum die Lederkugel und legt zurück auf Stroh-Engel. Aus 16 Metern hämmert die Nummer neun der Heimmannschaft den Ball über das Gehäuse.

Stroh-Engel steht bei einem Steilpass von Ivana deutlich im Abseits. Überhaupt ist vom Torschützenkönig der 3. Liga wenig zu sehen.

Augen auf beim Schuhekauf! Zum wiederholten Male flankt Heller ohne Not irgendwo ins Nirgendwo. Auch die Zuschauer am Böllenfalltor werden allmählich unruhiger. Es ist nicht Hellers Tag. Mal sehen, ob er nach dem Pausentee überhaupt wieder aufläuft oder gleich in der Kabine bleiben muss.

...Jonas Strifler versucht es mit Trick 17 und passt den Standard ganz flach in den gegnerischen Strafraum. Schütz donnert gleich auf die Kiste, semmelt das Ding aber über die Latte.

Rechts schickt Sailer den parallel gestarteten Heller auf die Reise. Weil der Pass einen tick zu stramm ist, kann Heller ihn nur noch im Fallen erreichen und befördert ihn ins Seitenaus.

Dass es zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit bereits 2:0 für die Favoriten steht, hätte man nach den ersten Minuten des Spiels nicht gedacht. Schon jetzt ist es ein weiter Weg für den Drittligisten.

Spätestens seit dem Führungstreffer lässt der Zweitligist immer wieder sein Können aufblitzen. Offenbar hat das 1:0 für viel Selbstvertrauen gesorgt. Obwohl die Hessen die Räume eng machen, kann Bielefeld Akzente nach vorne setzen.

Klos teilt einen Bodycheck gegen Sulu aus und trifft den Verteidiger an der Schulter. Sulu sinkt zu Boden und hält sich das Gesicht. Offensichtlich hat er auch dort etwas abbekommen. Das Spiel wird härter.

Eieiei! Der Torschütze zum 1:0 tauscht erneut frei vor Zimmermann aus. Doch Schiedsrichter Deniz Aytekin hat bereits unterbrochen, weil Müller im Abseits gewesen ist.

Wieder ist es Heller, der für mächtigen Wirbel sorgt. Nach einem Gondorf-Zuspiel steht er blank am rechten Strafraumeck. Dann braucht die Nummer 20 der Lilien aber zu lange, um die Kugel zu verarbeiten. Deshalb kann Arne Feick noch rechtzeitig dazwischen grätschen.

Stark lässt Heller auf rechts zwei Mann stehen und zündet knapp acht Meter vor dem gegnerischen Sechzehner noch einmal den Turbo. Aus vollem Lauf verunglückt ihm seine Flanke aber deutlich und segelt meterweit über den Querbalken.

...ohne Not wird das Kunstleder ins Toraus befördert. Nach einem geordneten Offensivspiel sieht das alles noch nicht aus.

Zwar haben die Hausherren noch keine zwingende Aktion zustande gebracht, aber sie sind deutlich bemühter als Bielefeld. Insbesondere Marco Sailer kann sich als hängende Spitze immer wieder Bälle erarbeiten und so für Tempo sorgen. Beide Vereine haben ähnliche Spielsysteme und versuchen ihr Glück mit langen Bällen in die Spitze.

Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ist zu spüren, dass die Heimmannschaft ein besonderes Auge auf Klos geworfen hat. Neun Gelbe Karten hat der Offensivspieler bis dato kassiert. Sollte er sich heute die zehnte Karte einhandeln, wäre er im Rückspiel gesperrt.

Ungeschickt reißt Schütz Gegenspieler Dominik Stroh-Engel zu Boden. Allerdings machen die Hausherren aus dem ruhenden Ball im linken Halbfeld zu wenig. Planlos wird die Pille nach vorne geprügelt, wo sie an Freund und Feind vorbei ins Aus fliegt.

Souverän wirft sich Torhüter Ortega in eine flache Hereingabe von Ivana, die zu nah an den Fünfmeterraum gekommen ist. Glück für die Gäste.

Plötzlich tankt sich Ben Sahar über die linke Seite durch. Rund zehn Meter vor dem gegnerischen Strafraum begeht er ein Offensivfoul an Michael Stegmayer, sodass es einen Freistoß für die Lilien tief in der eigenen Hälfte gibt.

Gleich zu Beginn unterstreichen die Gastgeber, dass sie sich hier nicht verstecken werden. Dynamisch kombinieren sich die Hessen in die gegnerische Hälfte und drängen die Bielefelder zurück.

Darmstadt agiert in blau-weißen Trikots zunächst von links nach rechts. Bielefeld läuft in gelben Trikots und schwarzen Hosen am Böllenfalltor auf.

Wie die Polizei mitteilte, wurden für das abendliche Spiel besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. So wird das Aufgebot von Polizei und Ordnungsdienst im Vergleich zu Drittligaduellen erhöht. Dadurch könnten die Einsatzkräfte auf aktuelle Ereignisse schneller reagieren. Die Polizei appellierte an alle Beteiligten: "Wir hoffen bei aller Rivalität auf ein friedliches und schönes Spiel, bei dem einzig der Sport im Mittelpunkt stehen sollte."

Tatsächlich ist es unglaublich, was die Truppe aus Darmstadt in der abgelaufenen regulären Spielzeit geleistet hat. Vor dieser Saison stand Schusters Team eigentlich schon als Absteiger in die Viertklassigkeit fest, ehe ausgerechnet der Lizenzentzug des Erzrivalen Kickers Offenbach nachträglich den Klassenerhalt sicherte. Mit dem Rücken zu Wand stehend, startete eine nahezu beispiellose Punktejagd: 72 Punkte, eine Serie von 17 Spielen ohne Pleite und Platz drei vor großen Namen wie Osnabrück oder Münster.

"Wir treffen auf eine Mannschaft, die sich zum Ende der Saison gefangen hat, obwohl sie vor Wochen schon als klinisch tot galt", mahnte Lilien-Coach Schuster. "Ich denke, es wird ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Nuancen den Ausschlag geben werden." Überraschend wird Stürmer Marco Sailer seine Mannen bei diesem Unterfangen unterstützen. Eigentlich war der Offensivspieler wegen Oberschenkelproblemen für dieses Match abgeschrieben. Ob Sailer lange durchhalten wird, bleibt abzuwarten.

Die Aufstellungen beider Mannschaften sind nun wie gewohnt unter dem Punkt Spielschema einzusehen.

Am Ende der regulären Saison konnte Darmstadt 72 Punkte auf dem Konto vorweisen – zu wenig für den direkten Gang in das deutsche Fußball-Unterhaus. Sieben Zähler fehlten der Mannschaft um Trainer Dirk Schuster auf den Tabellenzweiten RB Leipzig. Zudem handelten sich die Hessen am letzten Spieltag vor heimischem Publikum eine 1:3-Pleite gegen Holstein Kiel ein. Allerdings auch vor dem Hintergrund, dass den Blau-Weißen der Relegationsplatz nicht mehr zu nehmen war.

Für euch sitzt heute Timo Schneider live an den Tasten. Viel Spaß!