09.03.2015 14:12 Uhr

Der torgefährlichste Verteidiger in "La Liga"

Shkodran Mustafis trifft gegen Atlético Madrid zum vierten Mal in der Saison 2014/2015
Shkodran Mustafis trifft gegen Atlético Madrid zum vierten Mal in der Saison 2014/2015

Shkodran Mustafi arbeitet in Valencia weiter fleißig an seinem Ruf. Durch seinen vierten Saisontreffer zum 1:1-Ausgleich am Sonntag bei Atlético Madrid darf er sich gegenwärtig "torgefährlichster Abwehrspieler der Primera División" nennen.

Mustafi hat zweifelsohne großen Anteil daran, dass der Valencia CF eine phänomenale Saison spielt. Im Schatten der "Großen Drei" um FC Barcelona, Real Madrid und Atlético Madrid geht zuweilen unter, dass Valencia gemessen am Punktestand die erfolgreichste Saison seit Einführung der Drei-Punkte-Regelung spielt. In keiner Saison wiesen Los Ches nach 26 Spielen mehr Zähler auf als in der Laufenden. Noch nicht einmal 2002 und 2004, als sie sich letztmalig die Krone in La Liga aufsetzten.

Grundlegend für die Rekordsaison der Ostspanier sind die stabilen Defensivleistungen über die vergangenen Monate betrachtet. Nur der neue Spitzenreiter FC Barcelona hat weniger Gegentreffer kassiert. Bei dieser Erfolgsquote von 22 Gegentoren in 26 Spielen fällt zweifelsohne der deutsche Nationalverteidiger Shkodran Mustafi ins Auge. 22 Mal stand der Millionentransfer aus Genua in der Anfangsformation.

Mustafi überzeugt

Besonders bei den Highlightspielen in dieser Saison überzeugte er im Abwehrzentrum, zumeist gemeinsam neben Nicolás Otamendi - so gesehen beim 2:1 gegen Real Madrid oder beim 3:1 gegen den Sevilla FC. Valencias Coach Nuno Espírito Santo lobt immer wieder die Entwicklungskurve beim gebürtigen Hessen, die seit seiner überstandenen Verletzungspause nach dem WM-Gewinn in Brasilien zu beobachten ist.

Lediglich ein Makel weißt die Bilanz des einstigen Hamburgers in Valencia bisher auf. Mitte Januar flog  Valencia gegen Espanyol Barcelona im Achtelfinale aus dem spanischen Pokal, auch weil Mustafi im Rückspiel bereits in der 13. Minute die Rote Karte sah und seine zehn verbliebenen Kollegen am Ende mit 0:2 gegen Espanyol unterlagen.

Steile Bergaufkarriere

Trainer Nuno hielt weiter an seinem deutschen Weltmeister im Kader fest. Mustafi fand in Otamendi einen kongenialen Partner in der Abwehrkette. Er sieht bei seinem Klub Parallelen zur Deutschen Nationalmannschaft, betonte schon kurz nach seinem Wechsel: "Nicht das Team mit den namhaftesten Spielern gewinnt, sondern jenes, das als Mannschaft auftritt. Das haben wir mit Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Brasilien bewiesen."

A propos Weltmeisterschaft: Der vierte Stern für Deutschland wurde nicht unbedingt mit dem albanisch-stämmigen Abwehrrecken in Verbindung gebracht. Vielmehr musste er bei den eher wenig sensationellen Auftritten der Deutschen in Brasilien gegen Ghana und Algerien als Sündenbock herhalten, nachdem er überraschend von Joachim Löw auf der rechten Abwehrseite gebracht wurde. Seine im Spiel gegen Algerien erlittene Muskelverletzung und das daraus resultierende WM-Aus kam der deutschen Elf offenkundig nicht allzu ungelegen, hatte sie doch die Rückbeorderung Philipp Lahms auf die Außenbahn zur Folge.

In Valencia kommt Mustafi nun wieder da zum Zuge, wo er hingehört: im Abwehrzentrum - egal ob bei Dreier- oder Viererkette. Nachdem er Ruben Vezo als Innenverteidiger verdrängt hatte und schnell zu einem Eckpfeiler im Defensivsystem von Los Ches avancierte, dauerte es gerade einmal ein halbes Jahr, ehe sich Shkodran Mustafi in Spanien einen Status erarbeitet hat: Der torgefährlichste Abwehrspieler der Primera División.

Mats-Yannick Roth