23.03.2016 16:30 Uhr

Baumgartlinger überrascht als Torjäger

Julian Baumgartlinger musste über seine neue Qualitäten selbst lachen
Julian Baumgartlinger musste über seine neue Qualitäten selbst lachen

Defensivspezialist Julian Baumgartlinger überraschte in den vergangenen Wochen in Mainz als Treffergarant in der Offensive. "Normal ist das nicht", meinte der ÖFB-Mittelfeldmotor mit einem Lächeln zu seinen Qualitäten als Torjäger. Es werde schwierig, dies auch in den Länderspielen am Samstag (ab 17:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Albanien und am Dienstag (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen die Türkei im Wiener Ernst Happel-Stadion zu wiederholen.

"Torjäger Baumgartlinger. Diese Überschrift wird es wohl nicht mehr so oft geben", sagte der 28-Jährige beim Medientermin des Nationalteams in Stegersbach. "Momentan läuft es sehr gut für mich. Ich werde versuchen meinen Lauf auch hier fortzusetzen. Meine Treffer sind auch dem geschuldet, dass wir bei Mainz derzeit einen guten und erfolgreichen Fußball abliefern."

Bei seinem Verein sucht Kapitän Baumgartlinger in der deutschen Bundesliga immer öfter den Weg in den Strafraum und wurde dadurch torgefährlicher: "Die zwei defensiven Mittelfeldspieler haben bei uns keine festen Rollen. Wir sind dadurch sehr variabel und flexibel."
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Im ÖFB-Team eine etwas defensivere Rolle zur Absicherung

In der Nationalmannschaft ist seine Mittelfeldposition hingegen etwas anders angelegt. "Marcel Koller ist eigentlich ein Freund davon, dass wir aus der zweiten Reihe im Mittelfeld zum Abschluss kommen. Aber im Team wird das 4-2-3-1 oft zu einem 4-1-4-1 mit mir vor der Abwehr. Wenn ich da auch noch nach vorne gehe, wäre das nicht optimal", beschrieb er seine Rolle als Absicherung vor der Verteidigung.

In der EM-Qualifikation klappte dies sehr gut und Österreich gelangen auch viele wichtige "zu Null"-Siege. Doch bei den Spielen in Montenegro und zum Abschluss der Länderspieljahres 2015 gegen die Schweiz gab es je zwei Gegentore. Fehlte da ein wenig die Konzentration? "In Montenegro haben wir vielleicht durch die fixe Qualifikation unterbewusst etwas ausprobiert und die Schweiz hat uns fast komplett den Ballbesitz überlassen, um auf Fehler zu warten", meinte Baumgartlinger gegenüber weltfussball.

"Aber das ist wichtig für den Lernprozess und war ein nächster Entwicklungsschritt. Wir müssen darauf gefasst sein, dass sich die Gegner in Zukunft anders gegen uns einstellen", war der ÖFB-Führungsspieler gewarnt vor den kommenden Aufgaben. Baumgartlinger und Co. absolvierten am Mittwoch in Stegersbach zwei geschlossenene Trainingseinheiten ohne Zuschauer. Dabei fehlte Sebastian Prödl, der wegen Fiebers pausieren musste.

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ct