30.04.2024 06:51 Uhr

Neururer watscht Hoeneß ab: "Wie kommt er dazu?"

Jede Menge Gegenwind für Uli Hoeneß beim FC Bayern
Jede Menge Gegenwind für Uli Hoeneß beim FC Bayern

Uli Hoeneß' aufsehenerregendes Interview schlägt weiter hohe Wellen. Dass der Klub-Patron des FC Bayern mit dem scheidenden Trainer Thomas Tuchel öffentlich abgerechnet und zu allem Überfluss dessen möglichen Nachfolger Ralf Rangnick auch noch herabgewürdigt hat, lässt Kultcoach Peter Neururer fassungslos zurück.

Trotz des Heimsiegs gegen Eintracht Frankfurt habe es in München in den vergangenen Tagen "eigenartige Szenarien" gegeben, stellte Neururer in seiner Kolumne für das Portal "Wettfreunde" fest.

Der 69-Jährige war vom neuerlichen Tohuwabohu rund um den FC Bayern gelinde gesagt irritiert. "Wie kommt Uli Hoeneß vor zwei so wichtigen Wochen dazu, solche Dinge öffentlich auszutragen?", fragte Neururer sichtlich aufgebracht.

Bei einem Podiumsgespräch der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hatte der Ehrenpräsident des Rekordmeisters am Freitag verbal zum Rundumschlag ausgeholt und damit heftige Kritik hervorgerufen.

Neururer hinterfragte, wie Hoeneß überhaupt auf die Idee gekommen sei, "einerseits den augenblicklichen Trainer Thomas Tuchel in den Senkel zu stellen, dass er nicht im Stande sei, Nachwuchsspieler zu verbessern, und andererseits ein Interview zum möglichen neuen Bayern-Trainer Ralf Rangnick zu geben und ihn als dritte Wahl zu bezeichnen".

FC Bayern: Neururer befürchtet "ganz, ganz großes Problem"

Tuchel hatte Hoeneß' Aussagen rund um das Frankfurt-Spiel scharf gekontert, Rangnick soll zumindest intern sein Missfallen zum Ausdruck gebracht haben.

"Es gibt den einen oder anderen Trainer, der das nicht einfach so schlucken, sondern daraus Konsequenzen ziehen würde. Wenn die Konsequenz von Rangnick wäre, nicht zu Bayern zu gehen, hätten sie ein ganz, ganz großes Problem", warnte Neururer.

Mindestens bis zur EM im Sommer betreut Rangnick noch die österreichische Nationalmannschaft. Eine Entscheidung über seine Zukunft soll in Kürze fallen.

Als potenzieller Knackpunkt gelten die eingeforderten Entscheidungsbefugnisse des 65-Jährigen, der zuvor häufiger als Übungsleiter und Sportdirektor in Personalunion gearbeitet hat.