19.05.2016 15:10 Uhr

Copa: Streit um Verbot von Separatistenflaggen

Aufregung vor dem spanischen Cupfinale
Aufregung vor dem spanischen Cupfinale

Das Verbot katalanischer Separatistenflaggen beim Finale der Copa del Rey zwischen dem FC Barcelona und dem FC Sevilla hat eine Welle von Protesten ausgelöst. Kataloniens Regierungschef Carles Puigdemont und Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau kündigten an, dass sie aus Protest gegen das Verbot nicht zum Endspiel am Sonntag nach Madrid reisen würden.

Sie sahen in der Entscheidung der Madrider Behörden ein Verstoß gegen das Prinzip der Meinungsfreiheit. Auch der FC Barcelona protestierte gegen das Verbot. Damit werde ein Grundrecht verletzt, das zu den Menschenrechten gehöre, betonte der Klub am Donnerstag. Spanische Juristenverbände und Polizeigewerkschaften meinten, es sei zweifelhaft, ob ein solches Verbot rechtlich überhaupt zulässig sei. Demgegenüber sagte Justizminister Rafael Catala, die Entscheidung der Madrider Behörden sei "vernünftig und angemessen".

Die Madrider Präfektin Concepcion Dancausa hatte angekündigt, dass die Polizei das Mitführen katalanischer Separatistenflaggen ins Vicente-Calderon-Stadion nicht zulassen werde. Sie begründete dies damit, dass Sportveranstaltungen nicht Schauplatz politischer Auseinandersetzungen werden dürften. Die Präfektin erinnerte darin, dass die Europäische Fußball-Union (UEFA) den FC Barcelona bestraft hatte, weil im Camp-Nou-Stadion Separatistenflaggen geschwenkt worden waren.

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apa