03.08.2016 09:27 Uhr

2. Bundesliga mit 24 ÖFB-Legionären

So viele Österreicher. da kommt man mit dem Zählen gar nicht nach
So viele Österreicher. da kommt man mit dem Zählen gar nicht nach

Trotz des Aufstiegs der "Österreicher-Filiale" RB Leipzig ist das Kontingent an ÖFB-Kickern in der zweiten deutschen Fußball-Bundesliga im Sommer noch einmal leicht angestiegen. Gleich 24 österreichische Spieler versuchen bei Absteiger VfB Stuttgart und Co. ihr Glück, im Frühjahr waren es noch 21. Mehr als die Hälfte davon träumt vom Aufstieg ins Oberhaus.

Ganz oben auf der Liste stehen dabei die Absteiger VfB Stuttgart und Hannover 96. Den Stuttgartern hielt Florian Klein die Treue, der Rechtsverteidiger erfüllt damit seinen bis 2017 gültigen Vertrag und hofft dabei auf ein Happy End. Martin Harnik suchte hingegen eine neue Herausforderung und wechselte ablösefrei von einem zum anderen Absteiger. "Dass man als Absteiger als Favorit genannt wird, ist normal. Mit unseren Transfers und unserem Kader ist das zurecht so. Wir wollen unbedingt in die Bundesliga", sagte ein optimistischer Harnik.

Neben seinem Ex-Club hat der 29-jährige Offensivspieler auch die "alten Bekannten" Kaiserslautern, Nürnberg, St. Pauli oder Bochum auf der Rechnung. "Es gibt einige, die zurecht auf den Aufstieg hoffen. Es wird eine lange Saison, keine leichte Aufgabe", ist sich Harnik bewusst. Für ihn ist es eine Rückkehr, hatte er doch bereits in der Saison 2009/10 in der zweiten Liga (damals für Fortuna Düsseldorf) gespielt. Bei Hannover steht mit Samuel Sahin-Radlinger ein weiterer Österreicher unter Vertrag, der allerdings nicht als Stammtormann agieren wird.

Die Nürnberger Guido Burgstaller und Georg Margreitter wären beinahe schon im Sommer in der obersten Liga vertreten gewesen, zogen aber nach Platz drei in der Aufstiegsrelegation gegen Eintracht Frankfurt den Kürzeren. Ein neuerlicher Anlauf soll nun von Erfolg gekrönt sein. Vom Aufstieg träumt auch der VfL Bochum, bei dem der Ex-Rapidler Dominik Wydra und Kevin Stöger anheuerten.

Union Berlin landete 2015/16 unmittelbar dahinter auf Rang sechs und ist daher auch im erweiterten Kreis der Aufstiegsanwärter zu finden. Große Hoffnungen ruhen in Philipp Hosiner. Der aus Köln gekommene Angreifer soll für die nötigen Tore sorgen. In der Abwehr müssen Emanuel Pogatetz und Christopher Trimmel um ihre Plätze hart kämpfen. Mit Tormann Michael Gspurning stockte Union das rot-weiß-rote Kontingent am Mittwoch um einen weiteren Spieler auf.

Linksverteidiger Ylli Sallahi und Erwin Hoffer sollten diese im Dress des Karlsruher SC sicher haben, genauso wie Robert Zulj bei Greuther Fürth. Sein Landsmann Lukas Gugganig muss sich nach seinem Sommertransfer erst ins Team arbeiten.

Neun neue

Jedes Jahr viel erwartet wird auch von Kaiserslautern. Beim Traditionsclub versucht jetzt auch Philipp Mwene sein Glück. Der von Stuttgarts Zweierteam gekommene 22-jährige Außenverteidiger spielte bei der Ligageneralprobe genauso wie sein Abwehrkollege Stipe Vucur von Beginn an.

Zehn der 24 ÖFB-Kicker haben einen neuen Arbeitgeber. Neben Harnik, Hosiner, Gspurning und Mwene sind auch der Ex-Grödiger Martin Rasner (Heidenheim), der Ex-Mattersburger Manuel Prietl (Arminia Bielefeld) und Ex-Admira-Goalie Jörg Siebenhandl (Würzburger Kickers) neu in der Liga.

Das bisher meiste Geld in der laufenden Transferperiode haben die Stuttgarter mit geschätzten acht Millionen Euro ausgegeben. So wurde etwa mit Simon Terodde, der Zweitliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison verpflichtet. Er hatte für Bochum 25 Mal getroffen. Mit Harnik und Co. wurden aber auch Leistungsträger abgegeben. "Wir wollen eine Mannschaft entwickeln, die stark genug ist, um die Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen", formulierte Coach Jos Luhukay die Zielsetzung.

Am meisten veränderte sich bei Hannover, die 96er brachten es bisher mit Zu- und Abgängen auf 21 Transfers. Neben Harnik wird auch von Ex-Nürnberg-Stürmer Niclas Füllkrug viel erwartet. Gespannt sein darf man auch auf 1860 München. Der Traditionsclub, der in den vergangenen beiden Jahren nur knapp dem Abstieg entronnen war, will endlich wieder einmal besser abschneiden. Nach dem Abgang von Rubin Okotie nach China soll Stürmer-Routinier Ivica Olic für die Tore sorgen - auch nach Vorlagen des Ex-Austrianers Michael Liendl.

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apa