27.10.2016 09:06 Uhr

United-Legende von Gladbach entzückt

Sir Alex Ferguson schaut auch abseits der Premier League Fußball
Sir Alex Ferguson schaut auch abseits der Premier League Fußball

Sir Alex Ferguson, die United-Legende, ist eine wahre Manager-Ikone. Dabei verfolgt der mehrfache Meistertrainer nicht nur die Premier League genau, auch die Bundesliga-Klubs stehen beim 74-Jährigen im Fokus. Vor allem die Mannschaften, die gegen englische Vereine in der Champions League angetreten sind, haben dem Schotten imponiert.

"Mönchengladbach hat, obwohl Stammspieler ersetzt werden musste, bei Celtic wirklich überzeugt. Das Spiel Leverkusen gegen Tottenham war herausragend, obwohl es 0:0 endete. Und Julian Brandt hat eine großartige Leistung gezeigt", lobt Ferguson explizit die Champions-League-Leistungen der deutschen Mannschaften im "kicker"-Interview.

Auch die bisherige Bundesliga-Saison verfolgt der vielfach dekorierte Schotte genau. "Dass Wolfsburg schwach startete, Schalke ebenso, das überrascht. Wie weit der Hamburger SV wieder unten steht, das ist ja unglaublich. Umgekehrt erstaunen Leipzig, Hertha und Köln. Sie fragten vorhin nach Leicester. Köln erinnert mich daran, dort muss in der jüngeren Vergangenheit eine gute Grundlage geschaffen worden sein", so Ferguson, der wenig überraschend einen eindeutigen Meisterschaftsfavoriten hat: "Natürlich erwartet man, dass der FC Bayern mit Carlo Ancelotti vorne steht."

"Klopp überlebenswichtig für Liverpool"

In der Premier League will sich der langjährige United-Teammanager dagegen nicht festlegen: "Ich sehe fünf potenzielle Kandidaten. Manchester City als Favoriten, Tottenham und Liverpool, aber auch immer noch mein United, sofern wir bald an Konstanz gewinnen. Und wer keinesfalls vergessen werden darf, ist Arsenal. Die Mannschaft hat enorm an Robustheit gewonnen, ist besser, aggressiver geworden." Einen besonderen Reiz mache zudem in dieser Saison das Duell der Erzfeinde Pep Guardiola und José Mourinho aus, von dem sich Ferguson einen besonders "spannenden Wettbewerb" verspricht.

Gleichwohl reklamiert der erfahrene Trainerfuchs den fehlenden britischen Einfluss auf dem Manager-Posten der Premier League: "Ich bin enttäuscht, dass es nicht mehr englische oder schottische Trainer gibt. Vor vier Jahren waren es sechs Schotten. Am Ende des Tages entscheidet die Qualität und die Klubbesitzer wollen Erfolg." Daher zweifelt Ferguson keinesfalls am großen Können von Guardiola, Conte, Pochettino und Co. Besonders Jürgen Klopp in Liverpool hat es Ferguson angetan. Klopp habe eine starke Persönlichkeit, die für Liverpool "überlebenswichtig" sei. 

Ferguson trainierte 27 Jahre lang Manchester United und feierte dabei 38 Titel. Ein Triumph dürfte dabei gerade den Bayern-Fans in schmerzhafter Erinnerung bleiben. Im Champions-League-Finale von 1999 fügten Ole Gunnar Solskjær und Teddy Sheringham den Münchenern mit zwei Last-Minute-Toren eine dramatische Niederlage zu. Anschließend wurde Ferguson mit dem Gewinn des historischen Triples von der Queen zum Ritter geschlagen. Zudem steht seit 2012 eine Bronzestatue des Managers vor dem Old Trafford.