24.02.2017 11:55 Uhr

Kein Handlungsbedarf nach auffälligen Wetten

Eine Studie hatte zwischen 2010 und 2015 auffälligen Torwetten bei einzelnen Schiedsrichtern entdeckt
Eine Studie hatte zwischen 2010 und 2015 auffälligen Torwetten bei einzelnen Schiedsrichtern entdeckt

Der Deutsche Fußball-Bund hat gelassen auf einen Bericht des Westdeutschen Rundfunks (WDR) über auffällige  Wetteinsätze in der Bundesliga reagiert.

Ein Verdacht auf Wettmanipulation werde durch die vorgelegten Daten nicht belegt, sagte ein DFB-Sprecher auf Anfrage der "dpa". Der Bericht des "WDR"-Magazins "Sport Inside" bezieht sich auf eine Studie der Universitäten Bielefeld, Pennsylvania und West Virginia, wonach es in der höchsten deutschen Spielklasse zwischen 2010 und 2015 zu systematisch auffälligen Torwetten bei einzelnen Schiedsrichtern gekommen sei.

Dabei handelt es sich um die Anzahl der Tore, also ob weniger oder mehr als 2,5 Treffer in einer Partie erzielt werden. Betroffen von den außergewöhnlich hohen Wetteinsätzen seien laut Studie drei von 26 Bundesliga-Schiedsrichtern, die namentlich nicht genannt werden. Ob tatsächlich manipuliert wurde, kann die Studie trotz der Auffälligkeiten nicht nachweisen. "Aber man beobachtet statistische  Eigenschaften, die man auch erwarten würde, falls es Wettbetrug gäbe", sagte Christian Deutscher von der Universität Bielefeld als Mitautor der Studie dem "WDR".

Der DFB nehme "jeden Hinweis sehr ernst", sieht aber zunächst keinen Handlungsbedarf. Der Verband verwies auf die Zusammenarbeit mit dem Wettüberwachungs-Spezialisten "Sportradar" seit den Vorfällen um Schiedsrichter Robert Hoyzer im Jahr 2005. Seitdem sei keine Partie in der Bundesliga oder 2. Bundesliga mehr als manipulationsverdächtig eingestuft worden, erklärte der Verband.