23.04.2017 21:05 Uhr

"Notwendig": Hecking fordert den Videobeweis

Dieter Hecking begrüßt den Videobeweis
Dieter Hecking begrüßt den Videobeweis

Geht es nach Gladbach-Coach Dieter Hecking, kann der Videobeweis gar nicht schnell genug kommen. Mittlerweile sei die "Notwendigkeit gegeben", sagt der 52-Jährige in der Talkrunde "Sky 90". Weitere Aussagen des Fohlen-Trainers in der Übersicht:

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach) ...

... zum Halbfinale im DFB-Pokal: "Wer einmal da war, der hat immer Lust nach Berlin zu fahren. Es ist eine einmalige Stimmung dort. Ich kann jedem Spieler nur empfehlen, dieses Erlebnis mitzuerleben. Wir hoffen, dass wir am Dienstag diesen Schritt gehen können. Man spürt die sehr große Sehnsucht bei den Fans und im Klub. Aber das Halbfinale muss erst einmal gespielt werden. Es ist ein offenes Spiel, und hoffentlich werden wir am Ende den längeren Atem haben. Wir werden alles versuchen, das Finale zu erreichen."

... zur sportlichen Situation: "Platz sieben wird eventuell noch für Europa reichen. Darauf muss man in der Liga schielen. Wir brauchen in der Liga aus den vier Spielen richtig viele Punkte, um noch Siebter zu werden. Das sind nur drei Punkte. Das kann man schaffen in vier Spielen. Sollten wir Dienstagabend gewinnen, dann gibt das nochmal einen Schub für die letzten vier Spiele in der Liga."

... zur baldigen Einführung des Videobeweises: "Ich war lange Zeit gegen technische Hilfsmittel. Aber ich glaube die Notwendigkeit ist jetzt gegeben, und der Zeitpunkt ist gekommen, auf moderne Hilfsmittel zurückzugreifen. Für das menschliche Auge wird es immer schwieriger. Deshalb ist da bei mir auch ein Wandel eingetreten. Der Schiedsrichter auf dem Platz muss aber weiter der Souverän bleiben. Er darf sich nicht nur auf den Video-Schiedsrichter verlassen. Der Charakter des Spiels darf nicht beeinflusst werden. Das wird die Hauptaufgabe sein."

... zur Fairplay-Diskussion: "Wir müssen wieder mehr Akzeptanz untereinander schaffen. Der gegenseitige Respekt unter den Spielern, unter den Trainerkollegen oder gegenüber dem Schiedsrichter, der muss wieder mehr in den Fokus rücken. Darum geht es mir. Aber es wird auch immer wieder Streitfälle geben."

... zu Borussia Dortmund: "Die Mannschaft ist wahnsinnig geschlossen, da passt im Moment kein Blatt Papier dazwischen. Nach dem traumatischen Erlebnis stehen die sehr eng zusammen. Das hat man gestern gemerkt. Ich habe Thomas Tuchel gestern dazu gratuliert, wie er das sehr sensible Thema in der Öffentlichkeit behandelt hat. Die gesamte Darstellung von Borussia Dortmund war ausgezeichnet. Viel besser kann man das in so einer schwierigen Situation nicht machen."

Ioan Lupescu (UEFA-Funktionär, früherer Bundesligaprofi Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach) ...

... zur möglichen Einführung des Videobeweises bei der UEFA: "Bei der UEFA sind wir offen für alle Dinge. Das Problem ist, dass die Champions League kein geeigneter Test-Wettbewerb ist. Wir warten die Ergebnisse der FIFA-Testphase ab."

"Sky" Schiedsrichter-Experte Markus Merk ...

... zur baldigen Einführung des Videobeweises: "In Deutschland hat man unglaublich gearbeitet. Jedes Wochenende saßen in Köln im Studio drei oder vier Schiedsrichter und haben Spiele analysiert. Es geht hauptsächlich um den Punkt der einheitlichen Auslegung und der Frage, wo greift der Video-Schiedsrichter ein. Man ist nach Auskunft der Schiedsrichter bereit, das ab August in der Bundesliga scharf zu stellen."

... zur Notwendigkeit der Versuchsphase des Videobeweises: "Wir müssen es versuchen. Im Moment ist es grausam. Zehn Sekunden nach einer Situation stehen 60.000 Menschen im Stadion und schauen sich die Situation auf dem Handy an. Diese Situation ist untragbar."