Zoff um Privatjet: Bürki verklagt BVB-Sponsor

Brisanter Rechtsstreit: Torhüter Roman Bürki von Borussia Dortmund hat die Fluggesellschaft Eurowings verklagt. Das Unternehmen unterstützt den BVB als Sponsor jährlich mit einer sechsstelligen Summe.
Eigentlich wollte Roman Bürki am 5. Juli 2020 nur mit seiner Lebensgefährtin Marlen Valderrama-Alvaréz vom Düsseldorfer Flughafen nach Mallorca reisen. Eine Geschäftstermin stand dort für den BVB-Torwart auf dem Programm, Bürki wollte auf der Lieblingsinsel der Deutschen eine Immobilie besichtigen.
Doch der geplante Trip des Schweizer Schlussmannes mit einem Flieger von Eurowings geriet zum Fiasko - und Bürki und das Unternehmen, das pikanterweise den BVB als offizieller Partner und damit pro Jahr mit einer sechsstelligen Summe unterstützt, liefern sich vor dem Düsseldorfer Landgericht nun einen Rechtsstreit.
BVB: Roman Bürki bucht Privatjet - für 21.000 Euro
Eurowings, so der Vorwurf der Bürki-Seite, habe den 30 Jahre alten Profi und seine Begleitung nicht mehr in dem angeblich völlig überbuchten Flugzeug mitnehmen wollen.
Mehrfach, schilderte einer seiner Anwälte gegenüber "WDR2" habe der Dortmunder Keeper angefragt und auf die Wichtigkeit seines Termins verwiesen - vergeblich. Auch eine Umbuchung auf einen späteren Eurowings-Flug sei gescheitert.
Bürki hatte sich daraufhin selbst geholfen und einen Privatjet gechartert. Kostenpunkt: 21.000 Euro. Um genau diesen Betrag, den Bürki von Eurowings nun erstattet haben will, geht es vor Gericht.
Aussage gegen Aussage und eine "interessante Wendung"
Bürkis Argumentation: Auf Grundlage der Europäischen Fluggastrechteverordnung sei Eurowings dazu verpflichtet gewesen, ihm eine anderweitige Beförderung zum Zielort unter vergleichbaren Bedingungen anzubieten - also im Zweifel auch die Reise mit einem teuren Privatjet? Es gehe in Bürkis Fall um "besondere Umstände, die die erheblichen Mehrkosten gerechtfertigt haben", erklärte sein Rechtsanwalt Matthias Böse bei "RTL".
Wie Dr. Elisabeth Stöve, Vorsitzende Richterin am Landgericht Düsseldorf, gegenüber den "Ruhr Nachrichten" bestätigte, wehrte sich Eurowings in der Verhandlung am Freitag gegen Bürkis Vorwürfe. Der BVB-Torwart und seine Freundin seien nicht am Gate gewesen, als die letzten beiden Plätze für den gebuchten Flug ausgerufen worden seien, so die Fluggesellschaft. Demnach steht in dem Verfahren nun Aussage gegen Aussage.
Ein Ergebnis werde erst am 5. Juni bekanntgegeben, so Stöve, die von einer "interessanten Wendung" in dem Verfahren sprach.