24.08.2023 12:48 Uhr

Brisante Transfer-Aussage fliegt Werder-Bossen um die Ohren

Clemens Fritz und Frank Baumann stecken mit Werder Bremen in der Transferklemme
Clemens Fritz und Frank Baumann stecken mit Werder Bremen in der Transferklemme

Werder Bremen ist denkbar schlecht in die neue Saison gestartet. Dem peinlichen Aus im DFB-Pokal bei Drittligist Viktoria Köln folgte ein deutliches 0:4 zum Bundesliga-Auftakt gegen den FC Bayern. Bei den Hanseaten stimmt es derzeit hinten und vorne nicht - auch, weil öffentliche Transferversprechen nicht eingehalten wurden.

Katerstimmung an der Weser: Obwohl die Spielzeit 2023/2024 gerade erst begonnen hat, steht Werder Bremen schon am Rande der ersten Krise.

2:3 gegen Viktoria Köln, 0:4 gegen den FC Bayern - vor allem die Defensive der Grün-Weißen steckt noch immer in der Sommerpause. Damit setzt sich der bedrohliche Trend der vergangenen Rückserie, als der SVW gemeinsam mit Absteiger Hertha BSC die wenigsten Punkte gesammelt hatte, fort.

Nach der Packung im ersten Bundesligaspiel wirkte Trainer Ole Werner in den folgenden Interviews auffällig gereizt, der 35-Jährige wies mehrmals auf den unfertigen Kader hin, der ihm speziell auf den defensiven Außenbahnen kaum Alternativen bietet.

"Dann verteidigen Stürmer im eigenen Strafraum, das ist schwierig", sagte Werner bei "DAZN" und spielte damit auf die Einwechslung von Oliver Burke an, der hinten rechts für Mitchell Weiser einspringen musste und auf ungewohnter Position enorme Probleme offenbarte.

Zähe Transferperiode bei Werder Bremen

Werners Aussagen konnten durchaus als Fingerzeig in Richtung seiner Vorgesetzten gedeutet werden. Die sportliche Führung um Frank Baumann und Clemens Fritz tut sich nämlich bemerkenswert schwer, die dringend benötigten Verstärkungen an Land zu ziehen.

Mit der Verpflichtung von Naby Keita, der ablösefrei aus Liverpool nach Bremen kam, hatten die Macher der Grün-Weißen früh in der Transferperiode ein dickes Ausrufezeichen gesetzt.

Das ist mittlerweile jedoch zweieinhalb Monate her. In der Zwischenzeit hat sich Keita so schwer verletzt, dass er die komplette Vorbereitung und die ersten Pflichtspiele verpasste. Parallel dazu stockten die Bemühungen um weitere Neuzugänge bei Werder massiv, einzig der Belgier Senne Lynen kam neu fürs Mittelfeld.

Werder Bremen: Baumann-Aussagen sorgen für Irritationen

In Fankreisen dominiert längst der Galgenhumor, alte Zitate fliegen Baumann und Co. gehörig um die Ohren. Neben den gebetsmühlenartigen Verweisen auf die überaus geringen finanziellen Möglichkeiten werden auch die merkwürdigen Aussagen vor dem Verkauf von Lee Buchanan vielerorts seziert.

Wenige Tage vor dem 1,5 Millionen Euro teuren Wechsel des Linksverteidigers zu Birmingham City hatte Baumann gegenüber der "Deichstube" beteuert: "Wir können nach den Verletzungen von Mitchell Weiser und Felix Agu nicht noch einen Außenbahnspieler abgeben, ohne dass vorher Ersatz verpflichtet wurde."

Ähnlich hieß es in der "Bild": "Wir bräuchten einen Ersatz. Das ist für uns die Bedingung, den Spieler ziehen zu lassen."

Das Ende vom Lied: Buchanan durfte doch ohne direkten Nachfolger in der Hinterhand gehen, vier Wochen später (!) ist noch immer kein Konkurrent für den leicht in die Jahre gekommenen Anthony Jung geholt worden.

Kein Wunder, dass sich viele Anhänger verschaukelt fühlen und dem Transfer-Endspurt bis zum Deadline Day am 1. September eher skeptisch entgegenblicken.

Sollte auch das dritte Pflichtspiel der jungen Saison am Samstag beim SC Freiburg in die Hose gehen, könnte die Stimmung an der Weser endgültig kippen.