29.08.2023 10:38 Uhr

Darum war Romelo Lukaku für den FC Bayern keine Option

Warum war Romelo Lukaku kein Thema beim FC Bayern?
Warum war Romelo Lukaku kein Thema beim FC Bayern?

Die Transferposse um Stürmerstar Romelu Lukaku hat ganz Fußball-Italien in diesem Sommer beschäftigt - und verärgert. Jetzt wechselt der Ex-Schützling von Thomas Tuchel wohl auf Leihbasis zur AS Rom. Warum war der Belgier beim FC Bayern, der lange händeringend nach einem neuen "Neuner" suchte, nie eine Option?

Eines muss man Romelu Lukaku lassen: Das Kunststück, in einem einzigen Sommer Fans von Inter, Juventus und Milan gegen sich zu bringen, hat so noch niemand vor ihm geschafft. Bei allen drei Vereinen war der 30-jährige Stürmerstar zwischenzeitlich im Gespräch. Zuschlagen wird jetzt wohl die AS Rom - auf Leihbasis.

Wie italienische Medien übereinstimmend berichten, wird Lukaku am Mittwoch zum Medizincheck in Italiens Hauptstadt erwartet. Bei den Giallorossi soll der Belgier 7,5 Millionen Euro verdienen. Der FC Chelsea, der Lukaku aussortiert hatte, soll eine Leihgebühr über sechs Millionen Euro kassieren.

Romelo Lukaku war beim FC Bayern kein Thema

Diese fast schon günstigen Beträge werfen zwangsläufig die Frage in den Raum, warum Lukaku nie beim FC Bayern in Frage kam.

Neben dem beinahe gleichaltrigen Harry Kane, der letztlich für 100 Millionen Euro plus möglicher Bonuszahlungen an die Isar wechselte, wurden viele weitere große Namen beim deutschen Rekordmeister gehandelt. 

Ein Lukaku-Engagement als neuer "Neuner" in München stand dagegen nie im Raum - sieht man von vereinzelten Spekulationen im Frühling ab.

Die Personalie Thomas Tuchel dürfte dabei sicher als Hauptgrund gelten. Im Sommer 2021 war Lukaku für 113 Millionen Euro von Inter zum FC Chelsea gewechselt, der gerade unter Tuchel die Champions League gewonnen hatte. Mit dem deutschen Trainer kam der Angreifer aber nicht zurecht.

Schon im Winter 2021 kokettierte er öffentlich mit einer Rückkehr zu Inter - was Tuchel verärgerte.

Einem Wechsel zum FC Bayern hatte sich Lukaku selbst gegenüber "Sky Italia" nicht abgeneigt gezeigt. "In meinen Augen gibt es drei absolute Top-Teams im Fußball: Real Madrid, Barcelona und Bayern München. Jeder Spieler träumt davon, einmal für einen dieser Vereine zu spielen", hatte er ebenfalls schon 2021 erklärt.

Mit Harry Kane kann der FC Bayern besser planen

Aussagen wie diese vernahm indes nicht nur Tuchel argwöhnisch. Dass Lukaku wenig von Fußballromantik hält, stellte er in diesem Sommer ultimativ unter Beweis.

Nach einem langen Hin und Her schien es im Juli zunächst auf eine endgültige Rückkehr zu Inter hinauszulaufen. Mit 14 Pflichtspieltoren hatte die Chelsea-Leihgabe in der vergangenen Saison einen großen Anteil am Finaleinzug der Nerazzurri in der Champions League.

Doch mitten in den Verhandlungen mit Inter funkte Liga-Rivale Juventus dazwischen. Dass Lukakus Management ein mögliches Tauschgeschäft mit Dusan Vlahovic in Betracht zog, brachte Fans beider Klubs auf die Palme.

Als Lukaku wenig später auch noch als Alternative zum 36-jährigen Olivier Giroud bei Milan gehandelt wurde, hatte der Stürmer seinen Kredit bei den Interisti endgültig verspielt.

Der FC Bayern nahm Harry Kane bis 2027 unter Vertrag - und kann mit dem Engländer jetzt wohl länger planen, als es mit Lukaku der Fall gewesen wäre.

Claudio Palmieri