20.02.2024 08:51 Uhr

Fan-Vertreter knöpft sich Martin Kind vor

Hannover-Fans protestieren gegen Martin Kind
Hannover-Fans protestieren gegen Martin Kind

Wortgefecht im Live-Talk: Ein Fan-Vertreter versucht in der Debatte um den Investoreneinstieg, Hannover-Boss Martin Kind zur Rede zu stellen.

Seit Wochen demonstrieren die aktiven Fanszenen im deutschen Fußball gegen den Einstieg eines Investors in der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Im Fokus der Debatte steht aber nicht nur der potentielle Einstieg selbst, sondern die Abstimmung darüber.

Vor allem die Rolle von Martin Kind, Geschäftsführer von Hannover 96, sorgt für heftige Diskussionen. Er soll entgegen der Anweisung des Stammvereins Hannover 96 e.V. mit Ja gestimmt haben, ohne diese Stimme wäre der Deal gescheitert.

Auch in der ARD-Talkshow "Hart aber Fair" wollte er hierzu nicht klar Stellung beziehen und sagen, wie er im Dezember abgestimmt hat. An den "elendigen Spekulationen" wolle er sich nicht beteiligen, sagte Kind und verwies auf die geheime Abstimmung und die Zwei-Drittel-Mehrheit.

"Wir haben eine sehr spezielle Situation mit dem 96-Vertrag. Wir gehen davon aus, dass wir die 50+1-Regel beachten unter der Berücksichtigung dieses 96-Vertrages", so Kind.

Martin Kind ist sich keiner Schuld bewusst

Der Fan-Vertreter Thomas Kessen vom Fanverband "Unsere Kurve" hält dagegen: "Herr Kind hat eigentlich gerade die Möglichkeit, sehr viel Schaden vom deutschen Fußball abzuwenden", so Kessen. "Dass wir überhaupt an diesem Punkt sind, das schadet dem deutschen Fußball schon massiv. Wir reden darüber, ob Herr Kind mit Ja oder mit Nein gestimmt hat und ob er sich an die Weisung des Vereins gehalten hat."

Kind kontert: "Selbst wenn es so wäre, was änderte es?"

Kessen: "Dann hätten wir zumindest Gewissheit. Hinter den Protesten steckt eigentlich, dass die demokratische Akzeptanz nicht gegeben ist oder zumindest massiv angezweifelt wird. Insbesondere wegen Ihres Verhaltens und wegen Ihrer Rumeierei in der Diskussion danach."

Kinds Antwort: "Ok, ich nehme das zur Kenntnis."

Das letzte Wort in der Debatte scheint noch nicht gesprochen. Einige Bundesligisten fordern inzwischen eine transparente Neuabstimmung.