B-Junioren Meisterschaft 2016/2017 » Finale » Liveticker: Bayern München - Werder Bremen 2:0

Fazit:
Der FC Bayern München ist B-Juniorenmeister 2017! Durch einen 2:0-Endspielerfolg über den SV Werder Bremen holen die U17-Junioren der Roten erstmals seit zehn Jahren wieder den Titel in die südlichste Landeshauptstadt der Republik. Nach einer ersten Halbzeit mit klaren Vorteilen für die Hausherren schickten sich die Norddeutschen infolge des Seitenwechsels an, mehr Gegenwehr zu leisten und mutiger nach vorne zu spielen. Die berechtigte Gelb-Rote Karte gegen Linksverteidiger Hackethal machte dieses Vorhaben jedoch schnell zunichte (45.). Dennoch dauerte es bis zur 75. Minute, ehe der FCB durch Zylla zum erlösenden Treffer kamen. Besonders bitter für die Hanseaten: Das Gegentor entstand nach einem Ballverlust im Mittelfeld per Konter. Der eingewechselte Hollerbach schraubte in der Nachspielzeit mit Treffer Nummer zwei den Deckel auf die fünfte Meisterschaft der B-Jugend der Roten. Die Grün-Weißen konnten eine großartige Saison auch deshalb nicht krönen, weil die Hausherren etwas souveräner und ruhiger agiert haben. Während der Jahrgang 2001 noch eine weitere Saison in der B-Jugend unterwegs ist, sind die Akteure, die 2000 geboren wurden, ab der kommenden Spielzeit in der A-Jugend gefordert. Einen schönen Sonntag noch!

"Und schon wieder deutscher Meister, FCB", skandieren die mehr als 4000 Zuschauer. Der fünfte U17-Titel der Roten wird nun bereits gefeiert; hier wird nichts mehr anbrennen.

FCB-Trainer Walter dreht an der Uhr, bringt mit Hollerbach für Karatas einen zweiten Joker.

Gästespielmacher Philipp liegt mit einem Krampf am Boden - dies kommt aus Bremer Sicht natürlich zur Unzeit.

Tooor für Bayern München, 1:0 durch Marcel Zylla
Ist das der Meisterball für die Bayern? Nach Osterhages Ballverlust im Mittelkreis erwischen die Roten eine ungeordnete und unterbesetzte Defensive der Norddeutschen. Evina zieht aus vollem Lauf und gut 18 Metenr wuchtig mit dem linken Spann ab. Werders Schlussmann Plogmann verhindert zwar den direkten Einschlag, lässt aber nach vorne abklatschen. Zylla staubt aus sieben Metern in die rechte Ecke ab.

Bremen schafft es auch zu Beginn der Schlussphase, Dauerdruck der Süddeutschen zu verhindern. Sie leiten die Vorstöße der Roten clever auf die Außenbahnen um und sind dann bei den Hereingaben sehr eng an den potentiellen Abnehmern des FCB.

Jelisić nimmt Maß! Nach einer von der rechten Fahne kurz ausgeführten Ecke dringt Batista-Meier in den Sechzehner ein. Über Umwege gelangt das Spielgerät daraufhin zum Mittelfeldmann, der aus zentralen 14 Metern mit dem rechten Innenrist in den rechten Winkel vollenden will. Mit diesem Vorhaben scheitert er knapp.

Das Walter-Team vermittelt bei einigen Konteransätzen der Norddeutschen einen unsicheren Eindruck; per Gegenstoß könnte der SVW also durchaus noch zum Siegtor gelangen. Die Wahrscheinlichkeit eines Heimtriumphs ist jedoch deutlich größer.

Werder lässt zwar aussichtsreiche Abschlüsse der Roten zu, kann die Partie im Anschluss an den Platzverweis aber einigermaßen ausgeglichen gestalten. Mit der Hereinnahme von Hiller für Mensah Quarshie wird Gästecoach Grote in Kürze dennoch etwas defensiver spielen lassen.

Werder hatte den zweiten Durchgang ähnlich druckvoll begonnen wie die ersten 40 Minuten. Nach der Dezimierung auf neun Feldspieler müssen sich die Hanseaten aber zunächst wieder mehr auf ihre Abwehrabteilung konzentrieren.

Gelb-Rote Karte für Pascal Hackethal (Werder Bremen)
Hackethal muss vom Feld! Der bereits verwarnte Bremer räumt Daniliuc auf der rechten Offensivseite ab, um einen schnellen Gegenangriff der Roten zu verhindern. Ein klares taktisches Foul, das Referee Gerach mit der Ampelkarte bestrafen muss.

Gelbe Karte für Flavius Daniliuc (Bayern München)
Der ehemalige Real-Akteur kommt nach wenigen Sekunden auf der linken Abwehrseite zu spät gegen Rorig. Schiedsrichter Gerach ahndet das Vergehen bei hohem Tempo mit der zweiten Verwarnung des Nachmittags.

Was für ein Wackler von Gästekeeper Plogmann! Infolge eines Rückpasses geht der Schlussmann der U17-Nationalmannschaft ins Dribbling gegen den heranrauschenden Evina. Dabei legt er sich die Kugel etwas zu weit vor und ist zu einem riskanten Tackling gegen den Angreifer gezwungen. Dies geht mit viel Glück so gerade noch gut.

Gelbe Karte für Pascal Hackethal (Werder Bremen)
Der Bremer Linksverteidiger legt den Rückwärtsgang zu spät ein und kann seinen Widersacher Rausch im Mittelfeld nur noch mit einem harten Schubser in den Rücken stoppen. Referee Gerach zückt die erste Gelbe Karte der Partie.

Infolge des zweiten Eckstoßes, der am ersten Pfosten nicht von den Hausherren bereinigt werden kann, kommt Rieckmann aus spitzem Winkel zum Abschluss. Das Leder wird von Mai noch so gerade eben zu einem weiteren Eckball abgefälscht. Nach dessen Ausführung nickt Osterhage aus sieben Metern direkt in die Hände von Wagner.

Die Mannschaft von Tim Walter kann die Kompaktheit der grün-weißen Abwehrreihe immer wieder dadurch aufweichen, dass die ballsicheren Akteure in Einzelduelle gebracht werden. Vor allem Batista-Meier ist auf links kaum zu stoppen, wenn er etwas Raum bekommt.

Rechtsverteidiger Rausch kommt an der zentralen Strafraumkante an den Ball, entscheidet sich allerdings gegen einen eigenen Abschluss. Sein abgefälschter Steilpassversuch führt zu einem ersten Eckstoß, den die Norddeutschen im zweiten Anlauf klären können.

Gruev kommt im Mittelfeld zu spät gegen Evina, der sich als Stürmer in dieser Situation tief weit fallen lässt. Es ist das erste härtere Einsteigen in einer sehr ansehnlichen ersten Viertelstunde, in der es nur wenige Unterbrechungen gibt.

Jelisić vergibt die erste Großchance! Batista-Meier kann auf links entlang der Grundlinie in den Strafraum spazieren, wird weder von Rohrig noch von Rieckmann konsequent attackiert. Er spielt flach vor den Kasten, erwischt den geplanten Abnehmer Jelisić aber auf dem falschen Fuß. Der Mittelfeldmann kommt aus vier Metern nicht zum Abschluss.

Werder erwischt den deutlich besseren Start, hält den Schwerpunkt des Geschehens bisher in der Hälfte der Roten. Die tun sich im Aufbau noch ziemlich schwer und konnten dem Strafraum der Norddeutschen noch nicht nahe kommen.

Marco Grote hat zwei personelle Änderungen im Vergleich zum 3:0-Auswärtssieg in Dortmund vorgenommen. Anstelle von Luke Dettki (Rotsperre) und Leon Sitz (Bank) fangen Keanu Schneider und Louis Poznanski an. Aufgrund des Fehlens einiger Stammspieler gehören mit Malik Memisevic und Maik Nawrocki zwei Akteure zum Aufgebot, die die laufende Saison bei der U16 verbracht haben.

FCB gegen SVW – das Finale um die U17-Meisterschaft läuft!

Lars Mai gewinnt die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Julian Rieckmann, so dass die Grün-Weißen anstoßen werden.

Während die Mannschaften einlaufen, noch kurz die Informationen für den Ablauf des Endspiels: Wie in der B-Jugend üblich dauert eine Halbzeit nur 40 Minuten. Im Falle eines Unentschiedens nach regulärer Spielzeit gibt es eine Verlängerung mit zehn Minuten pro Durchgang. Die Trainer dürfen jeweils viermal wechseln.

"Wir haben schon etwas zu kompensieren, aber es hat uns das gesamte Jahr über ausgezeichnet, dass wir mit solchen Ausfällen fertig geworden sind", verweist Coach Marco Grote darauf, dass er durch das Fehlen vom verletzten Kapitän Jean-Manuel Mbom und vom gesperrten Luke Dettki zwei Positionen nicht optimal besetzen kann. Mit David Philipp, der in der Vorschlussrunde gegen Borussia Dortmund (1:1 & 3:0) drei der vier Treffer besorgte, hat schon ein Akteur unter Beweis gestellt, dass der Ausfall des Spielführers keine Schwächung der Offensivreihe bedeuten muss.

"Ich erwarte ein intensives und fußballerisch hochklassiges Finale. Es kommt in erster Linie darauf an, dass wir unser Spiel durchziehen. Wir wollen mit und gegen den Ball kontrolliert und dominant auftreten, dann werden wir erfolgreich sein", erwartet FCB-Coach Tim Walter von seiner Truppe, dass sie die 80 Minuten proaktiv angeht. Der 41-jährige Fußballlehrer wird ab der kommenden Saison übrigens die U23 in der Regionalliga Bayern betreuten, hat sich im Verein nach dem Wechsel aus Karlsruhe im Sommer 2015 also bereits einen Namen gemacht.

Blicken wir auf die historische Bilanz der B-Jugendmannschaften der Widersacher. Während die Roten mit vier Titelgewinnen (1989, 1997, 2001 und 2007) und zwei Finalniederlagen (2000 und 2009) zusammen mit Eintracht Frankfurt und Hertha BSC die drittbeste Bilanz hinter dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund vorweisen können, haben die Grün-Weißen "nur" Endspielpleiten in den Jahren 1983, 1997 und 2012 kassiert. 2017 gibt es also die Wiederauflage des Duells 1997, das der FCB u.a. mit Hilfe von Thomas Hitzlsperger mit 3:0 gewann.