Österreich » Bundesliga 2013/2014 » 3. Spieltag » Liveticker: Austria Wien - SV Ried 3:3

Fazit:
Sensationelles Comeback der Rieder: Als die SV nach dem 1:2 postwendend das 1:3 kassierte (61.), schien alles entschieden. Nach Kragls Freistoßtraumtor (81.) war Ried aber plötzlich wieder im Spiel - und schaffte schließlich durch Aydogdus Jokertor (89.) noch den Ausgleich. Die Austria kann die Schuld nur bei sich selbst suchen - sie hatten die Entscheidung mehr als nur einmal am Fuß. Die Rieder gaben sich nie auf und kommen so schlussendlich zu einem glücklichen, aber nicht ganz unverdienten Punkt. Eine hochdramatische Partei - Bjelicas Geste zum Schlusspfiff sagt eigentlich alles: Er fährt sich fassungslos durch die Haare und schüttelt den Kopf. Wie konnte die Austria das Spiel nur aus der Hand geben? Bei den Riedern herrscht ausgelassene Freude: Sie haben ein denkwürdiges Comeback hingelegt.

Furkan Aydogdu: "Es ist ein tolles Gefühl, bei meinem Debüt zu treffen, noch dazu auswärts bei der Austria. Ich denke, die Austria hat in der zweiten Hälfte zu viele Chancen ausgelassen - wir haben gewusst, wenn wir das 2:3 machen, dann geht noch was."

Daniel Royer: "Das ist natürlich sehr, sehr bitter. Wir haben 3:1 geführt - aber die Rieder haben einfach nicht lockergelassen. Sie haben offensiv sehr gut gespielt. Wir waren sehr engagiert - aber unsere Chancenverwertung war schlecht."

Eine Freistoßflanke von Grünwald segelt an Freund und Feind vorbei ins Toraus. Noch sechzig Sekunden.

Tooor für SV Ried, 3:3 durch Furkan Aydogdu
Walch marschiert Richtung Sechzehner, spielt auf den vor vier Minuten eingewechselten Aydogdu; der umkurvt einen Verteidiger und zieht innerhalb des Strafraums ab. Der Ball wird unhaltbar abgefälscht - und plötzlich steht's 3:3. Unfassbar.

Chancen im Sekundentakt: Jetzt ist es Okotie, der alles klar machen kann - aus spitzem Winkel trifft er zwar an Gebauer vorbei, aber auch am Tor.

Auch Angerschmid lässt noch einmal wechseln, er bringt Aydogdu für Ziegl.

Tooor für SV Ried, 3:2 durch Oliver Kragl
Traumtor! Kragl läuft kurz an - und haut den Ball unhaltbar ins rechte Kreuzeck. Alles wieder offen in Favoriten.

Noch zehn Minuten in der Generali-Arena. Viel spricht nicht für ein spätes Comeback der Rieder - die Austria ist dem vierten Treffer näher als die SV dem 2:3.

Langer Ball in die Spitze - die Rieder machen hinten jetzt weit auf - Jun ist beinahe durch, doch Perstaller ist zur Stelle und kann entschärfen.

Im Anschluss an den Wechsel gibt es eine kurze Trinkpause, ehe es mit Freistoß für die Austria nahe des Mittelkreises weitergeht.

Es geht hin und her, allerdings schaut nichts dabei raus. Kaum kommt ein Spieler in Schussposition, ist ein Verteidiger zur Stelle, und der Konter läuft in die andere Richtung.

Bei der Austria kündigt sich der erste Spielerwechsel an. Ein optimaler Zeitpunkt.

Tooor für Austria Wien, 3:1 durch Tomáš Jun
.. und der Zwei-Tore-Vorsprung ist wiederhergestellt. Schneller Angriffszug der Austria über den linken Flügel, eingeleitet von Grünwald - Hosiner spielt den Ball in die Mitte, dort steht Jun und trifft ins linke Eck.

Die Ecke können die Rieder mit Müh' und Not parieren.

Royer hat das 3:0 am Fuß. Er steht zehn Meter vorm Tor, zögert eine Sekunde zu lange - und ein Verteidiger nimmt ihm den Ball ab. Fahrlässig.

Bei den Riedern bahnt sich ein Doppeltausch an. Perstaller steht bereit - für seinen 100. Bundesliga-Einsatz.

Fabian Koch setzt sich ideal am rechten Flügel durch, geht bis an die Grundlinie und passt den Ball dann in den Sechzehner - dort steht Stankovic, dessen Hattrick durch einen guten Block eines Verteidigers verhindert wird. Ried schwimmt.

Verhaltener Beginn - die Ried hat sich offensichtlich noch lange nicht aufgegeben, im Moment ist das aber eher ein Scheiberlspiel mit gelegentlichen Ballbesitzwechseln. Den Weg nach vorne suchen beide Teams nur sehr zaghaft.

Zwei Minuten waren angezeigt, in wenigen Sekunden dürfte Schorghöfer abpfeifen. Ried wirft noch einmal alles nach vorn, die Austria hat es jetzt nicht mehr eilig.

Glanzparade Gebauer! Grünwalds Schuss aus 16 Meter dreht sich Richtung Kreuzeck - doch da fliegt der Ried-Goalie herbei und lenkt den Ball sehenswert um die Stange. Eine Bilderbuchparade.

Gelbe Karte für Clemens Walch (SV Ried)
Eine Grätsche gegen Jun vom bisher unauffälligen Walch erntet diesem eine gelbe Karte ein; die vierte für die Rieder im laufenden Spiel.

Die Rieder gehen nun wieder etwas bissiger in die Zweikämpfe. Keine Frage: Hier ist noch alles drin. Das Tief nach dem Gegentreffer scheint überwunden, wir sehen wieder einen offenen Schlagabtausch. Die letzte echte Chance der Rieder liegt allerdings schon einige Zeit zurück.

Seit dem 1:0 für die Austria hat sich alles umgekehrt - jetzt macht der Meister das Spiel, die SV ist vorrangig am Verteidigen.

Eine Freistoßhereingabe von Stankovic entschärft Gebauer sicher per Faustabwehr - die Austria bleibt jedoch in Ballbesitz. Von Suttner über Hosiner landet der Ball bei Jun, der Gebauer zu einer guten Parade zwingt. Corner.

Gelbe Karte für Fabian Koch (Austria Wien)
Nach einer nicht ganz sauberen Grätsche gegen Reifeltshammer von hinten sieht er Gelb - es ist die dritte Karte des Spiels, die erste für die Austria.

Trinkpause.

Gelbe Karte für Marcel Ziegl (SV Ried)
Nach hartem Einsteigen gegen Stankovic.

Die Corner- und Torschussbilanz bringt es auf den Punkt: 0:5, 0:6. Die Austria kommt einfach nicht über die Mittellinie hinaus, die SV dagegen spielt munter und offensiv nach vorne.

Die Rieder können einen Freistoß herausholen, die Distanz zum Tor beträgt knapp 30 Meter. Wieser probiert's direkt, scheitert aber an der Mauer. Den Nachschuss lenkt ein Verteidiger ins Toraus - nächster Corner für die Gäste.

Den anschließenden Corner setzt ein Rieder knapp über das Tor, aber da war noch ein Austrianer dran: Nächster Eckball. Die Gäste haben wieder das Kommando übernommen.

Nach elf Minuten ist die Austria nach wie vor ohne Torschuss. Zumindest in Ballbesitz haben sie allerdings deutlich aufgeholt - sie finden jetzt immer besser ins Spiel, vom anfänglichen Druck der Rieder war in den letzten Minuten nicht mehr viel zu sehen.

Royer startet den ersten Angriffsspielzug der Austria, verliert den Ball aber deutlich vorm Sechzehner. Die Rieder Defensive steht gut.

Riegler geht ähnlich sturmisch wie zuvor Suttner gegen Jun vor - die Heimfans fordern einen Freistoß, doch Schörghofer lässt weiterspielen. Pfiffe von den Tribünen sind die Folge.

Erste Chance der Partie: Nach einer langen Hereingabe ist Ziegl zur Stelle und köpfelt den Ball knapp am Tor vorbei. Ein starker Beginn der Rieder, die hier das Spiel machen.

Freistoß für Ried nach einem Foul am rechten Flügel - Sandro Wieser zirkelt den Ball Richtung Sechzehner, Lindner klärt sicherheitshalber ins Toraus. Es gibt den ersten Corner der Partie.

"Es wird wichtig sein, dass wir defensiv gut stehen - nach vorne müssen wir gut arbeiten und schauen, dass wir 1-2 Tore schießen", so Michael Angerschmid.

Als einziges Team der Liga hat die SV Ried in den ersten beiden Partien noch keinen Gegentreffer hinnehmen müssen. Dem 0:0 bei Aufsteiger Grödig folgte ein mühsamer 1:0-Erfolg gegen den WAC. Aber auch die Austria hat ihre Form noch nicht ganz gefunden: Nach dem 2:0 gegen die Admira setzte es letzte Woche eine empfindliche 1:5-Niederlage bei Titelfavorit RB Salzburg. Beim anschließenden 1:0 gegen Hafnarfjördur am Dienstag dominierten die Favoritner zwar, ließen aber viele Chancen ungenutzt.

Austria-Trainer Nenad Bjelica bietet ein 4-1-4-1 auf. Die Schaltstelle im zentralen Mittelfeld heißt Holland. Zu seinem ersten Liga-Einsatz von Beginn an kommt Lukas Rotpuller, der gemeinsam mit Ortlechner die Innenverteidigung der Favoritner bildet. Vorne stürmt erwartungsgemäß Hosiner, hinter ihm agiert Stankovic, der den Vorzug gegenüber Mader erhalten hat.

Herzlich willkommen zur 3. Bundesliga-Runde! Meister Austria Wien empfängt die SV Ried.

Für einige steht nach dem Prestigeduell RB Salzburg - Austria vergangenen Sonntag (5:1) bereits fest, dass der Titel heuer wieder an die Bullen gehen wird. Lange über die heurige Meisterschaft zu sinnieren kam für die Austria freilich nicht in frage, hatte man doch am Dienstag ein wichtiges Champions-League-Qualifkationsspiel vor sich. Und auch, wenn das 1:0 gegen den isländischen Meister nicht gerade Euphorie aufkommen ließ - die schmerzliche Pleite vom Wochenende ist vergessen und man hat mit der SV Ried eine vergleichsweise entspanntere Partie vor sich.

Aber auch bei den Riedern besteht kein Anlass zu übermäßiger Sorge: vier Punkte aus den ersten beiden Spielen sind ein akzeptables Ergebnis; ein Punktgewinn bei der Austria wäre ein Achtungserfolg, eine Niederlage kein Weltuntergang. Die Elf von Angerschmid kann also befreit aufspielen.

Was für die Austria spricht: In den letzten sechs Begegnungen gab es sechs Dreier. Gelingt es der SV, erstmals seit Oktober 2011 wieder drei Punkte gegen die Austria zu holen oder bestätigt sich die Austria als Angstgegner der Rieder? Auf jedenfall dürfen wir ein torreiches Spiel erwarten: In den letzten drei Begegnungen fielen nicht weniger als 15 Tore.