Österreich » Bundesliga 2013/2014 » 27. Spieltag » Liveticker: Rapid Wien - SV Ried 1:0

Fazit
Erleichterung in den Gesichtern der Rapidler, die nach vier sieglosen Spielen endlich wieder über drei Punkte jubeln dürfen. Nach einer relativ ausgeglichenen ersten Halbzeit, waren die Grün-Weißen nach der Pause das klar bessere Team, versemmelten aber teils hochkarätige Chancen. Erst nach 75 Minuten erlöste Sabitzer Mannschaft und Fans mit dem Treffer zum 1:0. Die SV Ried konnte weder davor noch danach für Gefahr sorgen, und muss im Kampf um die Europa League einen herben Rückschlag hinnehmen. Gegen Grödig zuhause muss man zudem noch mehr Verletzte vorgeben, Reifeltshammer und Kragl werden gesperrt fehlen - leichter werden die Aufgaben also sicher nicht. Rapid Wien hat den WAC zu Gast, gegen den man noch nie gewinnen konnte.

Harald Pichler:
"Es war ein schnelles, kampfbetontes Spiel. Es ist um viel gegangen für beide Mannschaften, das hat man gesehen. Wir mussten viele Umstellungen vornehmen, können daher zufrieden sein mit unserer Leistung - wir haben Rapid die Stirn geboten. Es ist dennoch bitter, weil wir Punkte mitnehmen wollten. Ich wünsche meinen Ex-Kollegen alles Gute, das wird immer so bleiben."

Boyd hat die Chance zur Vorentscheidung, wird jedoch von Reifeltshammer eingeholt, und steigt diesem dann auch noch auf den Oberschenkel; trotzdem spielt die Barisic-Elf das jetzt souverän nach hause.

Gartler nimmt im Luftkampf mit Schrammel den Ellbogen zur Hilfe, SR Hameter entscheidet richtigerweise auf Freistoß Rapid; Novota lässt sich mit der Ausführung relativ lange Zeit.

Zuerst macht Gartler das sehr schön, setzt sich gegen zwei Gegenspieler durch, tunnelt den dritten, doch dann fällt er im Zweikampd mit Wydra viel zu einfach - SR Hameter lässt weiterlaufen, hat da eher eine Schwalbe gesehen.

Kann hier Rapid noch einmal Druck erzeugen? Im Moment sieht es nicht danach aus, doch noch haben die Innviertler gut sieben Minuten plus Nachspielzeit.

Sabitzer probiert's jetzt aus allen Lagen, so gut wie beim Führungstreffer klappt's aber nicht; einmal fliegt das Ding auf die Tribüne, einmal ebenfall weit am Tor vorbei.

Die Nummer 11 der Grün-Weißen übernimmt gleich nach der Einwechslung die Verantwortung, und bringt einen Freistoß in die Mitte. Doch dort ist Gebauer Herr der Lüfte, fängt das Leder sicher herunter.

Das gibt's doch nicht! Schaub tanzt links im Strafraum Baumgartner aus, der folgende Pass in den Rückraum findet Mitspieler Sabitzer, der mit voller Wucht draufhält. Einigen Fans geht da schon der Torjubel über die Lippen, doch Gebauer packt einen unheimlichen Reflex aus, und verhindert den Rückstand. Unglaublich, wie er den hält!

Tolles Solo von Sabitzer, der sich gegen drei Rieder auf engstem Raum behauptet, und dann den Ball in die Mitte bringt. Doch da scheint ihn die Kraft verlassen zu haben, denn das Leder kullert nur in den 16er und wird von Reifeltshammer aus dem Strafraum befördert.

Gelbe Karte für Guido Burgstaller (Rapid Wien)
Da braucht er sich aber überhaupt nicht beschweren! Mit dem gestreckten Bein rutscht der Rapidler in Toni Vastić, der daraufhin kurz behandelt werden muss.

Während Michi Angerschmid nur mehr einmal wechseln kann, hat Zoran Barisic noch drei Möglichkeiten, aktiv ins Geschehen einzugreifen. Mit Schaub, Hofmann und Grozurek gibt's einige interessante Alternativen.

Gelbe Karte für Harald Pichler (SV Ried)
Es wird ruppiger, auch, weil Rapid jetzt mehr Dampf macht, und die Rieder oft nur hinterherlaufen. Pichler holt sich die nächste Verwarnung ab; die Rieder Innenverteidigung muss jetzt aufpassen.

Gelbe Karte für Thomas Reifeltshammer (SV Ried)
Wieder ist es Sabitzer, der da ordentlich was einstecken muss! Reifeltshammer lässt den Nationalspieler auflaufen, und sieht dafür die fünfte Karte - damit fehlt auch er seiner Mannschaft im nächsten Spiel.

Sabitzer wird gefoult, und bekommt nachträglich den Freistoß zugesprochen; SR Hameter hatte kurz abgewartet, ob sich ein Vorteil ergibt, doch den gab es nicht. So gibt's eine gute Position für die Grün-Weißen, gut 22 Meter vor dem Tor...

Ansonsten geht es so weiter, wie es vor der Pause aufgehört hat - mit guten Möglichkeiten. Boyd steigt im Strafraum hoch, und köpfelt den Ball auf den Kasten; Gebauer streckt sich, und wehrt den Ball zur Seite ab.

Zurück am Spielfeld darf Ried die zweite Halbzeit eröffnen; nach nur wenigen Sekunden hält sich Ziegl den Oberschenkel und deutet einen Wechsel an. Bitter für die Rieder, die damit ihren zweiten zentralen Mittelfeldspieler aufgrund einer Verletzung verlieren.

Halbzeitfazit
Eine höchst unterhaltsame Partie zwischen Rapid Wien und der SV Ried geht in die Pause; eine müde Nullnummer war das hier jedoch keineswegs, ganz im Gegenteil. Beide Mannschaften spielten mit viel Tempo zielstrebig und direkt nach vorne, fanden etliche Möglichkeiten vor. Doch weder die Grün-Weißen noch die Wikinger konnten eine davon verwandeln, und so ist weiterhin alles offen. Geht es in der Gangart weiter, sind Tore nur eine Frage der Zeit - gleich geht's weiter im Hanappi-Stadion!

Ried kontert über Oliva, doch dann führt ein Missverständnis zwischen dem Spanier und Gartler zum Ballverlust. Gartler zieht nach rechts, Oliva passt zur Mitte - und am Ende freut sich Sonnleitner. Dumm gelaufen.

...ist das stark! Zwei Rieder verdecken vorerst den Ball, machen dann aber Platz für Schütze Kragl, der das Leder an der Mauer vorbeizirkelt. Novota ist jedoch zur Stelle und pariert. Auch in der nächsten Situation steht der Slowake wieder im Mittelpunkt, als er eine abgerissene Flanke am Einschlag hindern muss.

Boyd die Dritte! Alar steckt wunderbar durch für Terrence Boyd, der seinen Körper gut einsetzt, und sich gegen zwei Rieder durchsetzt. Der Schuss von der Strafraumgrenze zischt aber hauchdünn am langen Eck vorbei - Abschluss trainiert? Davon ist noch nichts zu merken.

...Petsos darf den Ball von der rechten Cornerfahne in die Mitte bringen, doch das hat man vom Deutsch-Griechen schon besser gesehen. Die Flanke fliegt an allen vorbei und am anderen Ende aus dem Feld.

Erneut Glück für die Wikinger; bei einem Freistoß fährt Gebauer am Ball vorbei, der Fehler wird von den Hausherren aber nicht bestraft. Es gibt jedoch Eckball für die Wiener...

Auch wenn die Zuseher noch keine Tore zu sehen bekommen, sehen sie hier ein tolels Spiel. Marcel Sabitzer spielt den Ball mit dem Außenrist in den Strafraum, wo Alar angerutscht kommt, die Vorlage aber nicht mehr erwischt. Ein Tor liegt in der Luft - noch zehn Minuten bis zur Pause.

Oliva hat das 1:0 auf dem Fuß! Nach einem schönen Spielzug der Gäste bringt Kragl den Ball mit viel Übersicht an den Elfmeterpunkt, wo Oliva das Leder mit dem Rücken zum Tor annimmt. Doch den Schuss aus der Drehung bringt er genau auf Novota, der gar nicht anders kann, als die Kugel zu halten.

Gelbe Karte für Oliver Kragl (SV Ried)
Kragl fährt im Luftduell mit Trimmel den Ellbogen aus, und dafür gibt's dann eben die neunte Gelbe in der laufenden Saison. Damit fehlt der Deutsche kommende Woche gegen Grödig.

Für Gernot Trauner geht es also doch nicht weiter, der Mittelfeldmann wird von Eigenbauspieler Baumgartner ersetzt.

Während Schrammel von Ried zu Rapid wechselte, schlugen gleich drei Spieler, die heute auf dem dem Blankett der Rieder stehen, den anderen Weg ein; denn sowohl Gartler als auch Pichler und Hinum schnürten bereits für die Grün-Weißen ihre Schuhe.

Kragl mit dem Hammer! Nach einem Freistoß kommt der Ball zu Pichler, der das Leder noch einmal in den Strafraum flankt. Boyd verlängert unfreiwillig zu Kragl, der rechts im Strafraum eine Rakete ablässt - einen Meter drüber, Novota hätte da wohl aber nicht mehr reagieren können.

Trauner und Wydra krachen in der Luft zusammen, der Rieder muss anschließend kurz runter vom Feld; aus der Perspektive wird er auch den nächsten Corner der Gastgeber verfolgen...

Nach einem Eckball von Kragl bekommen die Rapidler den Ball nicht aus dem Strafraum, sodass Trauner die Möglichkeit erhält, einfach mal draufzuhauen; das war aber nichts, der Schuss verfehlt das Tor doch relativ klar.

...Deni Alar zieht den Ball zur Mitte, doch dort behält die Rieder die Oberhand im Luftkampf.

Nächster Freistoß für die Innviertler, diesmal war Behrendt der Übeltäter. Erneut schnappt sich Kragl die Kugel, doch diesmal flankt er den Ball direkt ins Toraus.

Nach einem Foul an Vastić, der aufgrund der vielen Ausfälle heute auf dem Flügel aushelfen muss, bekommen die Rieder auf der rechten Seite einen Freistoß zugesprochen...

Toller Beginn im Hanappi-Stadion, denn auch die Rieder warten hier nicht lange ab, sondern spielen munter nach vorne. Die ersten Minuten machen definitiv Lust auf mehr.

Die Hütteldorfer machen von Beginn an Dampf, und kommen erneut in Überzahl vor das gegnerische Tor. Doch Burgstaller verliert den Zweikampf und damit auch den Ball. Im Gegenzug versucht es der Ex-Rapidler Pichler mit einem Volleyschuss, den Novota gerade noch zur Ecke klären kann.

Die in grün-weiß spielenden Hausherren dürfen den Anstoß vornehmen; die Gäste aus Ried spielen in weinroten Trikots, und weißen Hosen. Los geht's!

Angeführt von SR Markus Hameter betreten die beiden Teams ein nur spärlich gefülltes Hanappi-Stadion; das liegt jedoch sicher nicht am Gegner, sondern viel eher an den ganz und gar nicht optimalen Bedingungen.

In den zwei bisherigen Saisonduellen setzte sich jeweils die Heimmanschaft mit 2:0 durch. Folgt das heutige Spiel dem Gesetz der Regel, darf Rapid also mit einem 2:0-Heimsieg rechnen.

Die Gäste aus Ried nehmen heute zwei Änderungen vor im Vergleich zur Niederlage gegen die Bullen; Toni Vastić und Gernot Trauner rutschen für Perstaller und Zwischenbrugger in die Startelf, ansonsten vertraut Trainer Angerschmid dem gewohnten Personal.

Vier Spiele in Folge hat Rapid Wien nicht mehr gewonnen, im Kampf um die internationalen Startplätze wäre ein Sieg heute daher umso wichtiger. Da kommt Lieblingsgegner Ried, gegen den die vierten Heimspiele gewonnen wurden, gerade recht.

Herzlich willkommen zur 27. Runde der Bundesliga zum Spiel Rapid Wien - SV Ried!

Derby-Sieg und dann war's das auch schon - so lässt sich die bisherige Ausbeute Rapid Wiens im Frühjahr sicherlich gut beschreiben. Denn seit dem Sieg über Erzrivale Austria Wien gelang nichts mehr. Zwei Niederlagen und zwei Remis später, hoffen die Grün-Weißen nun heute auf den erlösenden Dreier. Vor heimischem Publikum soll die SV Ried in die Knie gezwungen und der Angriff auf die Top 3 gestartet werden.

Dieses Ziel haben jedoch auch die Innviertler, die nur einen Punkt hinter den Hütteldorfern liegen, im Visier. Ähnlich durchwachsen wie beim heutigen Konkurrent gestaltet sich die Rückrunde auch bei den Riedern. Nur ein Sieg und drei Remis sind definitiv zu wenig für die Ansprüche der Wikinger, die jedoch zuletzt 2011, da allerdings im Cup, im Hanappi-Stadion gewinnen konnten.

Überhaupt hat die SV Ried erst einmal (eben im Oktober 2011) in Hütteldorf gewinnen können. In bisher 33 Begegnungen in der Liga im Gerhard-Hanappi-Stadion gingen die Oberösterreicher 25 Mal als Verlierer vom Platz, acht Mal konnte ein Punkt entführt werden.