12.06.2019 12:08 Uhr

Sturm: El Maestro wird Intrigen abstellen

El Maestro freut sich auf neue Aufgabe
El Maestro freut sich auf neue Aufgabe

Neo-Trainer Nestor El Maestro hat bei seiner Vorstellung in Graz nur lobende Worte für seinen neuen Arbeitgeber gefunden. "Ich freue mich, in Graz zu sein", sagte der 36-Jährige am Mittwoch in der Kraftkammer des SK Sturm. "Sturm ist eine große Herausforderung, besonders zum jetzigen Zeitpunkt", der er sich aber gewachsen fühle. Intrigen in der Mannschaft werde er "mit Sicherheit" abstellen.

Leise und mit bedachten Worten sprach El Maestro erstmals an seiner neuen Wirkungsstätte coram publico. Schauplatz der Pressekonferenz war die umgebaute Kraftkammer im Trainingszentrum Messendorf, wodurch wohl auch eine gewisse symbolische Wirkung erzielt werden sollte. Laut Beobachtern wären die zahlreichen Besucher aus der Grazer Medienlandschaft im gewöhnlich für Pressekonferenzen verwendeten Raum aber auch gar nicht unterzubringen gewesen.

"Es ist ein spannender Traditionsverein, der viel Anerkennung hat", sagte El Maestro über seine neue sportliche Heimat. "Jeder großer Traditionsverein wie Sturm ist spannend und interessant." Dass nach der jüngsten Saison einiges auf ihn zukomme, sei ihm bewusst. "Druck ist immer da", betonte El Maestro.

Die Vorfreude sei jedenfalls groß. Dass es zuletzt Unruhe im Verein gegeben hatte und die Fans am Ende ihre Unterstützung verweigert hatten, ist dem in Belgrad geborenen Kosmopoliten nicht entgangen. "Ich finde es schön, dass sich Anhänger so sehr mit Sturm identifizieren", meinte er diplomatisch. "Wir wollen gemeinsam erfolgreich sein."

El Maestro tat sich sichtlich schwer, seine eigenen Qualitäten anzupreisen. "Ich glaube, dass ich sehr authentisch bin", meinte er. Wie viel Wahrheit hinter dem Ruf steckt, er sei ein strenger Trainer, "müssen andere beurteilen". Falls es Intrigen in der aktuellen Sturm-Mannschaft gibt, die auch in der kommenden Saison das Gerüst bilden wird, "werden die mit Sicherheit abgestellt", versprach er allerdings.

Sein größter Vorteil sei es wahrscheinlich, "dass ich immer mehr gewonnen habe, als erwartet wurde", unabhängig vom jeweiligen Einsatzort. Mit Spartak Trnava gewann er überraschend den Meistertitel in der Slowakei, bei CSKA Sofia hatte er "einen hohen Punkteschnitt", wie Günter Kreissl, der Geschäftsführer Sport, ausführte. Dass das Abenteuer Bulgarien nicht länger lief, führte er auf das dortige Umfeld zurück. "CSKA Sofia ist ein Riesenapparat, noch vom Kommunismus geprägt. Ich nehme auch aus dieser Zeit viel Positives mit. Aber Sofia ist jetzt Geschichte."

Am wichtigsten sei für ihn die Zeit in Deutschland gewesen. "Ich hatte eine lange Lehre in Deutschland, und habe von diesem Land auch am meisten mitgenommen. Ich fühlte mich nach Deutschland als fertiger Trainer", erklärte El Maestro.

Der Vorstand steht offenbar geschlossen hinter dem neun Mann auf der Kommandobrücke. "Wir haben die Entscheidung einstimmig getroffen", informierte Präsident Christian Jauk über die entscheidende Sitzung. "Wir gehen mit Ruhe und Zuversicht in die neue Saison." Seine Aufgabe sei es in erster Linie, "Ergebnisse zu erzielen", wusste El Maestro. "Damit muss ich überzeugen - jetzt und sofort."

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apa