WAC gegen Sturm als Gipfeltreffen

Zum Wundenlecken bleiben den Gästen nur zwei Tage. Nach dem Europacup-Aus muss Sturm Graz am Sonntag zum Duell der beiden Spitzenreiter nach der Auftaktrunde im Lavanttal beim WAC antreten. Die Kärntner erwarten den Nachbarn mit breiter Brust. Ein intensives Kräftemessen auf Augenhöhe wird erwartet.
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Nach einem klaren 3:0 bei der Admira steht für den neuen WAC-Trainer Gerhard Struber die Bundesliga-Heimpremiere an. "Es ist natürlich etwas Spezielles, gleich mit diesem Derby gegen Sturm Graz zu starten. Es ist richtige Vorfreude da. Wir wollen einen Gegner vor Probleme stellen, der es in der Europa League aus meiner Sicht ergebnismäßig nicht hingekriegt hat, aber von Art und Weise eine richtig starke Leistung erbracht hat."
Der WAC ist seit drei Heimspielen gegen Sturm ungeschlagen (2-1-0), die Grazer seien unter Coach Nestor El Maestro aber gefährlicher geworden. "Sie haben in kürzester Zeit eine Umschaltstrategie entwickelt, die in der Offensive eine Waffe ist", meinte Struber, der seine Mannschaft gerüstet sah. Bis auf den noch im Aufbau befindlichen Amar Hodzic hat der Salzburger alle Mann mit an Bord. Sturms Waffen sollen nicht nur entschärft werden. "Wir wollen frech agieren", betonte Struber. "Ich denke, dass wir ihnen mit unseren Prinzipien wehtun können. Es wird ein Kampf auf Augenhöhe, wir werden uns gegenseitig abnützen."
Es ist zugleich die Wiederholung des Duells der letzten Meistergruppen-Runde. Der WAC sicherte sich mit einem 2:1 vor heimischem Publikum Platz drei und damit einen Europa-League-Geldregen. Die Grazer hingegen mussten danach noch eine (erfolgreiche) Extraschicht gegen Rapid um das letzte Europacup-Ticket einschieben. Das internationale Engagement der Steirer erledigte sich aber bereits am Donnerstag gegen Haugesund wieder.
"Das Ausscheiden fällt schwer", sagte El Maestro am Freitag. "Ein Aufstieg wäre wirtschaftlich wichtiger gewesen als sportlich, wo das primäre Ziel die Gruppenphase ist. Bis dorthin wäre es aber ein brutal langer, unrealistischer Weg gewesen." Der kommende Gegner habe sich nicht umsonst im Vorjahr Rang drei gesichert. "Die Jungs haben Qualität", erklärte der Anglo-Serbe. "Wir erwarten einen starken WAC, der letzte Saison deutlich vor uns war. Sie haben einen Topstürmer (Koita, Anm.) verloren, aber es mit dem Ersatzstürmer (Shon Weissman, Anm.) gut getroffen." Seine Elf werde aber voll dagegenhalten. El Maestro: "Wir werden alles geben und uns zerreißen."
Mehr als 1.000 Sturm-Fans dürften die Reise über die Pack mitmachen. Sie könnten möglicherweise das Debüt des neuen Angreifers Bekim Balaj erleben. Die Sturm-Verantwortlichen zeigten sich zuversichtlich, dass die Spielgenehmigung für den Albaner noch am Freitag eintrudelte. "Dann wäre er eine Option", meinte El Maestro, der länger auf Thorsten Röcher verzichten muss. Der Rückkehrer wird aufgrund einer Muskelsehnenverletzung wohl bis zur Länderspielpause nicht mehr spielen.
apa