10.09.2022 09:22 Uhr

Medien: Chelsea bot Tuchel System mit zwölf Spielern an

Thomas Tuchel wurde beim FC Chelsea entlassen
Thomas Tuchel wurde beim FC Chelsea entlassen

Die Niederlage in Zagreb in der Champions League wurde Thomas Tuchel letztlich zum Verhängnis. Nach der Entlassung des Welttrainers von 2021 kommen nun brisante Details ans Licht, die zeigen, wie zerrüttet das Verhältnis zwischen Tuchel und den Klubbossen des FC Chelsea war.

Die 0:1-Blamage des FC Chelsea am vergangenen Dienstag in der Champions League bei Dinamo Zagreb besiegelte das Aus von Thomas Tuchel. Bis zur Entlassung vergingen zwar nur wenige, dafür aber wohl sehr ungemütliche Stunden.

Denn: Die Klub-Eigentümer Todd Boehly und Behdad Eghbali reisten mit den Trainern und der Mannschaft gemeinsam zurück nach London. Die Stimmung soll in all den Stunden äußerst eisig gewesen sein. "Es war so still dort vorne", schilderte ein nicht namentlich genannter Chelsea-Angestellter gegenüber "The Athletic".

Thomas Tuchel von Entlassung beim FC Chelsea überrascht  

Die Trennung folgte nur wenige Stunden später am folgenden Mittwochmorgen. Tuchel habe bis dahin jedoch nicht geahnt, dass er entlassen werden könnte. Vielmehr: Er sei gar davon ausgegangen, eine mündliche Einigung über eine Vertragsverlängerung getroffen zu haben. Die Entscheidung der Bosse hat er daher mit einer Mischung aus Schock und Enttäuschung entgegengenommen, so das Magazin.

Weniger als eine halbe Stunde nach der offiziellen Bekanntgabe der Trennung hat Boehly dem Bericht zufolge schon bei Brighton-CEO Paul Barber angerufen und nach der Freigabe von Teammanager Graham Potter gebeten. Die immens hohe Ausstiegsklausel von bis zu angeblich rund 23 Millionen Euro in dessen Vertrag würde kein Problem darstellen, lautete die Botschaft an den Premier-League-Konkurrenten.

Da Chelsea derart schnell die Nachfolge auf der Trainerbank hat klären können, dürfte die Entlassung von Tuchel eher von längerer Hand geplant gewesen sein.

Kuriose Panne: Chelsea-Bosse wollten mit zwölf Spielern spielen

Das Verhältnis zwischen dem Champions-League-Sieger von 2021 und den Klub-Bossen galt "The Athletic" zufolge ohnehin schon länger als zerrüttet.

Tuchel habe etwa einen seiner Assistenten in Meetings mit Boehly und Eghbali geschickt, um dem Führungsduo aus dem Weg zu gehen. Nicht zuletzt soll der 49-Jährige enttäuscht darüber gewesen sein, nicht die gewünschten Spieler bekommen zu haben.

Auf seiner ursprünglichen Wunschliste sollen Bayern-Neuzugang Matthijs de Ligt, die Barcelona-Spieler Raphinha und Frenkie de Jong sowie Presnel Kimpembe von PSG gestanden haben.

Kurios mutet derweil folgende Anekdote an: Die beiden US-amerikanischen Besitzer sollen Tuchel einmal eine Aufstellung im 4-4-3-System vorgelegt haben - also mit elf Feldspielern plus Torwart. Jener fehlende Fußball-Sachverstand dürfte dem Taktik-Experten wohl böse aufgestoßen sein. Nach Darstellung des FC Chelsea ist diese Episode jedoch nie passiert, heißt es in dem Bericht.