10.12.2024 14:22 Uhr

Khedira sieht ein Kroos-Mbappé-Problem bei Real Madrid

Real-Legende und Fußball-Rentner: Toni Kroos
Real-Legende und Fußball-Rentner: Toni Kroos

Der Abgang von Toni Kroos hat bei Real Madrid eine Lücke hinterlassen, die Trainer Carlo Ancelotti bis heute nicht schließen konnte. Sami Khedira sagt: Das war abzusehen. Die Hoffnung, den Abschied des Mittelfeld-Maestros mit der Verpflichtung von Kylian Mbappé auffangen zu können, entbehre jeglicher Grundlage. 

Bei Real Madrid ist in dieser Saison vieles anders als in den letzten Jahren. Die alles fressende Ergebnismaschine, die sich im Herbst und Winter mit dominantem Ergebnisfußball das dicke Fell für das Frühjahr holte, versprüht derzeit bei den Gegner nur wenig Angst und Schrecken. Die Unverwundbaren sind verwundbar.

Laut Einschätzung von Sami Khedira ist der Abgang von Toni Kroos ein ganz entscheidender Grund dafür. "Ich habe in diesem Sommer mit vielen Trainern über Madrid gesprochen und in einer Sache waren wir uns alle einig: Kroos' Abschied lässt sich nicht mit Mbappé auffangen. Jeder wusste, dass sich ihr Stil ändern muss, weil man Kroos nicht ersetzen kann. Toni ist einzigartig", erklärte Khedira im "Marca"-Interview. 

Real-Schwächen schon gegen den VfB Stuttgart sichtbar

Schon im ersten Champions-League-Spiel der Saison gegen den VfB Stuttgart sei deutlich zu sehen gewesen, "dass sie nicht wussten, was sie mit dem Ball machen sollen und wie sie zu verteidigen haben. Im Clasico war es keine schlechte erste Halbzeit, aber in der zweiten ist die ganze Balance des Teams zusammengebrochen. Diese Balance brauchen sie aber", sagte Khedira mit Blick auf die bittere 0:4-Pleite gegen Barca, bei der sich die Königlichen nach dem Seitenwechsel alle vier Gegentore fingen. 

"Am leichtesten ist es zu sagen, Toni ist nicht mehr da. Aber er ist nunmal nicht mehr da und irgendwas müssen sie tun", meinte der Ex-Nationalspieler, der den Königlichen vorwarf, keine rechtzeitige Lösung für das Problem gefunden zu haben. Allerdings sei er überzeugt, dass Trainer Ancelotti eben jene Lösung noch finden werde: "Das hat er schon oft getan. [...] Ich bin überzeugt, dass Ancelotti der ideale Coach ist, um die Dinge in die richtige Richtung zu lenken".

Khedira mit Mbappé-Ansage: "PSG ist nicht Real Madrid"

Genau diese Aufgabe steht dem Trainer auch bei Kylian Mbappé bevor. Der französische Superstar hat in seinen ersten 21 Spielen zwar schon elf Tore geschossen. Das aber reicht laut Khedira noch lange nicht. 

"Das erste Problem, das gelöst werden muss, ist die Frage, wo er spielt, denn er ist zu einem Team gekommen, dass schon einen Top-Spieler auf seiner Position hat. Dazu kommt: PSG ist nicht Real Madrid. Die Erwartungen sind andere. [...] Von Mbappé werden 50 Tore pro Saison erwartet, das ist die Realität", so Khedira, der dem Franzosen zugute hält, dass die ersten Wochen der Saison mit den schwachen Ergebnissen ihm nicht bei der Anpassung geholfen haben: "Aber wenn ich wetten müsste, würde ich sagen, dass Mbappé Erfolg haben wird."