29.04.2025 15:22 Uhr

Neururer zerlegt Rüdiger: "Katastrophal und unsportlich"

Peter Neururer hätte Antonio Rüdiger härter bestraft
Peter Neururer hätte Antonio Rüdiger härter bestraft

Antonio Rüdigers Ausraster im spanischen Pokalfinale bleibt in der deutschen Nationalmannschaft ohne Konsequenzen - zur Verwunderung von Kultcoach Peter Neururer, der den Innenverteidiger von Real Madrid härter bestraft hätte.

"Der Anführer unserer Nationalmannschaft, der Chef unserer Abwehr, hat sich komplett daneben benommen", begann Peter Neururer seine Ausführungen in seiner Kolumne für das Portal "Wettfreunde".

Antonio Rüdigers Wut-Wurf mit einer Rolle Tape Richtung Schiedsrichter und die wüsten Beleidigungen live im Fernsehen bei der Niederlage gegen den FC Barcelona (2:3 n.V.) hatten zuvor eine Debatte um den Abwehrmann ausgelöst.

Neururer ist schockiert. "Ein Gebaren, was einem Profifußballer eigentlich nicht passieren darf", stellte der langjährige Bundesliga-Trainer, der erst am Samstag seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte, klar.

"Er wird in Spanien ganz knallhart dafür bestraft, berechtigterweise", kündigte Neururer an. In der Tat: Rüdiger droht eine drastische Sanktion. Für das Werfen eines Gegenstandes auf den Referee kann der 32-Jährige gemäß Regelwerk für vier bis zwölf Spiele gesperrt werden.

DFB verzichtet auf disziplinarische Maßnahmen

Vom DFB muss Rüdiger dagegen keine Strafe befürchten. Das bestätigte Sportdirektor Rüdi Völler am Montag auf "SID"-Nachfrage.

"Toni hat sich gestern bei Julian (Nagelsmann; d.Red.) und mir gemeldet und wir haben länger über die Situation gesprochen. Mit ihm direkt, aber auch intern mit Bernd Neuendorf und Andreas Rettig", teilte der Weltmeister von 1990 mit. Rüdiger sei bei aller Kritik nunmal "ein sehr emotionaler Typ".

Neururer hätte die Causa anders gehandhabt. "Ich persönlich bin kein Entscheidungsträger, aber ich würde den Spieler auf jeden Fall Minimum zwei Spiele für die Nationalmannschaft sperren, denn was er da in der Außendarstellung auch für den deutschen Fußball gemacht hat, das war einzig und allein katastrophal und unsportlich", urteilte er.

Rüdiger hatte sich am Morgen nach der Partie in sozialen Netzwerken gemeldet und Reue gezeigt. "Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten gestern Abend. Es tut mir sehr leid", schrieb der Verteidiger.