Champions League 2013/2014 » Gruppe G » Liveticker: Zenit St. Petersburg - Atlético Madrid 1:1

Fazit:
Zenit verpasst den Dreier daheim gegen den Tabellenführer der Gruppe G und somit hat Porto später am Abend die Chance, den zweiten Platz zu übernehmen. Die Hausherren haben mehr Ballbesitz und sind bemüht, doch schaffen es zu keiner Zeit, das spanische Abwehrbollwerk zu durchbrechen. Symptomatisch dafür hilft den Russen nur ein kurioses Eigentor der ansonsten sehr passiven Gäste, denen man anmerkte, dass sie eben schon durch sind. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Jetzt hat es St. Petersburg plötzlich eilig, doch das kommt viel zu spät. Der englische Unparteiische beendet die Partie.

Igor Smolnikov kommt noch einmal über rechts und flankt aus ähnlicher Position wie vor dem Ausgleich, diesmal hilft Gevatter Zufall aber nicht und somit bleibt es harmlos.

Wo bleiben die letzten Angriffe der Hausherren? Atlético dominiert Ball und Gegner in dieser Phase.

Gelbe Karte für Raúl García (Atlético Madrid)
Für ein taktisches Foul kurz hinter der Mittellinie.

Raúl García! Axel Witsel bleibt im Zweikampf liegen, doch die Madrilenen spielen weiter und stecken auf den Mittelfeldzentralen an den Fünfer durch, doch der schafft es nicht das Leder am Keeper vorbeizuspitzeln.

Somit ist Zenit urplötzlich wieder im Spiel und die Zuschauer kommen noch einmal. Das Petrovskij-Stadion hatte sich nämlich ähnlich wie die eigene Mannschaft immer schläfriger präsentiert.

Tooor für Zenit St. Petersburg, 1:1 durch Toby Alderweireld (Eigentor)
Slapstick! Igor Smolnikov serviert von der rechten Seite, der Innenverteidiger hält 14 Meter vor dem Tor die Birne in die Flanke und der Ball senkt sich hinter Thibaut Courtois in die Maschen. Aber was der Keeper da macht, bleibt allein sein Geheimnis: Denn der Ball ist lange in der Luft und die Flugbahn berechenbar, der Belgier wirkt fast so als glaube er, dass das Leder sich aufs Tordach senkt und wird dann bitter überrascht.

Auch das passt zur Partie: Andrey Arshavin tritt bei einem Schussversuch in den Kunstrasen.

Ein echter Sturmlauf bleibt aber auch mit den frischen Leuten zunächst aus, stattdessen setzt Gabi für die Gäste einen Schuss aufs Tor ab: Zwei Meter vorbei.

Zu kompliziert: Hulk forciert gut über die rechte Seite, bewahrt die Übersicht und flankt in den linken Sechzehner, wo Oleg Shatov komplett blank nochmal volley in die Mitte querlegen will, anstatt es mal selbst zu versuchen. Kerzhakov bringt dann nur noch einen harmlosen Kopfball zustande.

Jetzt muss Zenit noch mehr Risiko gehen, denn selbst ein Punkt ist eigentlich heute zu wenig.

Tooor für Atlético Madrid, 0:1 durch Adrián
Tja und so kann es dann eben laufen: Raúl García schickt den Stürmer beim Konter links auf die Reise, der ist frei durch, zieht in die Mitte und überwindet Juri Lodikin mit einem Beinschuss aus 13 Metern.

Das Spiel pendelt sich schnell wieder auf dem Niveau der ersten Halbzeit ein: Zenit ist bemüht, nach vorne aber insgesamt nicht zwingend genug.

Ohne Zweifel erhöht sich der Druck auf die Hausherren mit fortschreitender Spieldauer, denn sollte Porto heute Abend gewinnen und man selbst nicht, hätte man das Weiterkommen nicht mehr selbst in der Hand.

Viktor Fayzulin hat vor dem Sechzehner von Atlético mal ein wenig Platz, sein Schuss wird aber genauso abgefangen wie der folgende Eckball.

Auch wenn das Prunkstück der Madrilenen die Offensive ist, am Wochenende begrub man Getafe mit 7:0, zeigen sie heute auch, warum man in der Liga beispielsweise erst neun Gegentore in 14 Spielen bekommen hat. Man lässt gegen bemühte Russen wenig bis gar nichts zu.

Oleg Shatov schickt Kerzhakov in den linken Strafraum, doch der Pass gerät zu lang und immerhin springt noch eine Ecke dabei heraus, die dann allerdings keinerlei Gefahr verursacht.

Erneut ist der Rechtsaußen im Fokus, der etwas überrascht scheint, dass er vierzehn Meter vor dem Kasten relativ frei an den Ball kommt. Er schließt viel zu spät ab, so dass noch ein Abwehrbein dazwischenkommt.

Rodríguez kommt einen Schritt zu spät! Keeper Juri Lodikin kommt gegen einen Steilpass vor dem Uruguayer an den Ball, klärt aber nicht konsequent genug und so flippert die Kugel über Rodríguez ins Toraus. Der geht zwar hinterher, kann das Leder aber nicht im Spiel halten.

Hulk ist bis hierhin sehr aktiv, ist aber wie seine Mannschaft eher glücklos. Auch hier kommt seine Flanke auf Kerzhakov nicht durch, weil es im Strafraum dann zu eng wird und sich der Stürmer nicht gut bewegt.

Nach einem bemühten Beginn wirken die Madrilenen jetzt doch mehr und mehr wie die Mannschaft, die schon durch ist. Man lässt Zenit kommen und setzt auf Konter, die bis hierhin aber auch nur halbherzig zu Ende gefahren werden.

Erneut geht es über rechts bei Zenit, diesmal bis in den Sechzehner, und der Flankenball von Smolnikov rauscht den Fünfer entlang, wo aber ein Abnehmer fehlt.

Madrid serviert mal eine Flanke von links nachdem sie sich da gut durchsetzen können, doch der hohe Ball ist leichte Beute für Lodikin.

Hulk gegen Courtois! Der Brasilianer hat vor dem Strafraum zu viel Platz und der belgische Keeper kann den wuchtigen Schuss mit den Fäusten ablenken. Hulk deutet hier aber an, welchen Bums er in der linken Klebe hat und soviel Platz darf man ihm nicht zu häufig lassen.

Etwas überraschend ist allerdings, dass Zenit als Mannschaft in Zugzwang den Spaniern gerne bei Ballbesitz das Spielfeld überlässt. Das spricht aber für den Respekt und dass es heute trotz einiger Wechsel beim Stammpersonal der Gäste alles andere als leicht wird für den russischen Vize.

Es sieht jedenfalls so aus, als wollten die bereits qualifizierten Spanier das Spiel nicht nur herunterspielen. Das kann der Partie nur gut tun und das gebietet eigentlich auch die sportliche Fairness.

Gabi hat dann noch die Schusschance aus der zweiten Reihe, feuert das Leder aber deutlich über den Querbalken.

Rein in die Partie! Zenit spielt in hellblau, Atlético im rot-weißen Dress.

Die Partie leitet ein englisches Gespann: Martin Atkinson wird von Peter Kirkup und Simon Long an den Seitenlinien unterstützt.

Obwohl der Zenit-Übungsleiter sich gewünscht hat, dass der Gegner in kompletter Stärker antritt, damit sein Team nicht in ein Mentalitätsproblem rennt, erfüllt ihm sein Gegenüber Diego Simeone nicht und schont Stammspieler Filipe Luís, Tiago, Arda Turan und David Villa. Man muss sich aber davor hüten, von einer B-Elf zu sprechen, der zweitplazierte der Primera Division bietet immer noch viel Qualität im 4-4-1-1 auf.

Immerhin läuft in der Liga für den Gastgeber alles nach Plan und man grüßt von der Tabellenspitze obwohl man am Wochenende eine 0:2-Heimniederlage gegen Rostov schlucken musste. Im Gegensatz dazu verändert der italienische Coach Luciano Spalletti sein Team auf drei Positionen: Im 4-3-3 rückt Nicolas Lombaerts in die Innenverteidigung, Viktor Fayzulin neben Witsel auf die Doppelsechs und den rechten Flügel beackert Oleg Shatov. Dafür müssen sich unter anderem die Routiniers Arshavin und Zyryanov zunächst mit der Bank begnügen.

Einen gewissen Temperatursturz müssen die Gäste schon verpacken, denn während es in Zentralspanien derzeit noch zweistellige Plusgrade zu bestaunen gibt, pendelt es sich in St. Petersburg gerade unter dem Gefrierpunkt ein. Auch sportlich treffen heiße Spanier auf unterkühlte Russen, denn die Gäste haben in dieser Saison erst eine Pflichtspielniederlage zu verzeichnen, während Zenit seit fünf Spielen auf einen Dreier wartet.