20.03.2015 10:54 Uhr

KSC und FCK beschwichtigen vor Derby

Im Hinspiel kam es zu Ausschreitungen
Im Hinspiel kam es zu Ausschreitungen

Polizei und die Verantwortlichen der Klubs rufen zu einem friedlichen Spiel auf, dabei bietet das Südwest-Derby zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Kaiserslautern sportlich schon genügend Zündstoff.

Nach den Krawallen im Hinspiel fürchten die beiden Aufstiegskandidaten der 2. Bundesliga für Sonntag erneut Ausschreitungen zwischen den verfeindeten Fanlagern.

Über die Zahl der Sicherheitskräfte macht die Polizei keine Angaben, die Partie im mit 27.000 Zuschauern wohl ausverkauften Wildparkstadion ist jedoch - wie so oft in der Vergangenheit- ein Hochrisiko-Spiel. In der Hinrunde wurde das damalige Motto "Rivalität ohne Gewalt" ad absurdum geführt: Nach dem 2:0-Sieg der Pfälzer durchbrachen etwa 100 teils vermummte KSC-Anhänger mehrere Absperrungen und gerieten mit gegnerischen Fans aneinander. Bei der Prügelei wurden sechs Ordner und je sechs Anhänger beider Seiten verletzt.

Fassungslos über Gewaltbereitschaft

Der Einsatzleiter der Polizei teilte damals mit, man sei "fassungslos über die Gewaltbereitschaft beider Fanlager." Das Sportgericht des DFB sprach danach eine Bewährungsstrafe gegen beide Klubs aus - bei weiteren Vorkommnissen müssen sie mit einem Zuschauer-Teilausschluss und weiteren Geldstrafen rechnen.

"Auch wenn die Emotionen auf und neben dem Platz hochkochen - in diesem Südwest-Derby ist kein Platz für Anfeindungen und Hasstiraden, für Gewalt und Pyrotechnik. Wer dieses Spiel dafür zum Anlass nimmt, versteht den Fußball und seine Faszination falsch", heißt es nun in einem gemeinsamen Aufruf der Sportdirektoren Jens Todt (KSC) und Markus Schupp (FCK).

Ermittlungen gegen KSC-Anhänger

Anhänger der Nordbadener hatten erst vergangene Woche für Schlagzeilen gesorgt, als sich der Gegner RB Leipzig in seinem Mannschaftshotel in Herxheim von KSC-Fans bedroht fühlten und es bei der Abfahrt des Leipziger Mannschaftsbusses im Wildparkstadion zu Gewalttätigkeiten kam. Der DFB ermittelt erneut.

Sportlich haben die 2015 noch unbesiegten Karlsruher mit diesem Sieg das Aufstiegsrennen noch spannender gemacht. Der frühere Erstligist liegt nur zwei Punkte hinter dem Tabellendritten aus Kaiserslautern und empfängt zu Hause am 11. Mai auch noch den derzeitigen Zweiten SV Darmstadt. "Ingolstadt wird aufsteigen, weil sie die konstanteste Hinrunde spielen", prophezeite Darmstadts Trainer Dirk Schuster, der einst beim KSC als Profi die tollen UEFA-Cup-Zeiten erlebte, im Fachmagazin "Kicker". "Spielerisch ist Kaiserslautern die beste Mannschaft, auch die werden aufsteigen. Der KSC ist sehr gefestigt, so dass er auch ein Wörtchen mitreden kann."

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dpa