28.06.2015 18:44 Uhr

Schalke setzt auf Rat der Legenden

Die Schalker Führungsriege holt Klubidole zurück
Die Schalker Führungsriege holt Klubidole zurück

Bundesligist Schalke 04 hat auf die verkorkste Saison mit einer Rückholaktion dreier Klubidole reagiert. Jahrhunderttrainer Huub Stevens, UEFA-Cup-Sieger Mike Büskens und Stürmerstar Ebbe Sand sollen künftig den Aufsichtsrat der Königsblauen als sportlicher Beirat unterstützen. "Wir haben verstanden", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, der neben Manager Horst Heldt besonders in der Kritik stand, auf der Jahreshauptversammlung der Königsblauen am Sonntag.

Der Klubchef gab sich nach der enttäuschenden Rückrunde und dem Fan-Aufstand zum Saisonende selbstkritisch. "Wir haben grottenschlechten Fußball gespielt, den falschen Trainer verpflichtet", gab Tönnies zu: "Wir haben Fehler gemacht - auch ich."

Auch Heldt, mit Pfiffen und Buhrufen empfangen, punktete mit klaren Worten: "Das war eine beschissene Saison. Am meisten schmerzt die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben. Dafür trage ich die Verantwortung." Forderungen nach einem Rücktritt wies er zurück: "Verantwortung bedeutet kämpfen, nicht aufgeben." 

Mit der Verpflichtung von Trainer André Breitenreiter traf der umstrittene Manager ebenso den Nerv der Fans wie mit dem Versprechen, noch mehr Talente aus dem eigenen Nachwuchs einzusetzen. Am Ende gab es Applaus statt Pfiffe für den umstrittenen Manager.

Wenigstens die Zahlen stimmen

Finanzvorstand Peter Peters präsentierte positive Zahlen. Die Königsblauen hatten 2014 ihrem Umsatz auf 215,3 Millionen Euro gesteigert und einen Ertrag von 4,2 Millionen erwirtschaftet. Die Verbindlichkeiten sanken um 14,2 auf 163,9 Millionen. "Die wirtschaftliche Entwicklung ist mehr denn je eine Erfolgsgeschichte", betonte Peters.

Zuvor hatte es Gegenwind für die Klubführung gegeben. Satzungsänderungen unter anderem über eine Erhöhung der Sonderumlage auf 150 Euro im Jahr wurden abgelehnt. Damit hätte Schalke einen zweistelligen Millionenbetrag von seinen Mitgliedern zusätzlich zu den Beiträgen kassieren können - für ideelle Zwecke und nur nach gesondertem Mitgliederbeschluss.

In den Aufsichtsrat wählten die 8781 stimmberechtigten Mitglieder Dr. Andreas Horn und Thomas Wiese. Beide hatten sich zuvor kritisch über die Vereinspolitik geäußert. Ex-Nationalspieler Klaus Fischer wurde in den Ehrenrat gewählt.

sid