02.02.2016 20:15 Uhr

Barça-Transfer: Neymar vom Richter verhört

Neymar musste vor Gericht erscheinen
Neymar musste vor Gericht erscheinen

Brasiliens Superstar Neymar hat wegen der Betrugsvorwürfe rund um seinen Transfer zum FC Barcelona am Dienstag vor dem nationalen Staatsgerichthof in Madrid ausgesagt. Mit schwarzem Jackett, weißem Hemd und Sonnenbrille bekleidet kam der 23 Jahre alte Stürmer am Nachmittag vor dem Gericht in Spaniens Hauptstadt an. Nach anderthalb Stunden verließ er das Gebäude ohne Kommentar, ließ sich aber mit zahlreichen jungen Fans auf Selfies ablichten.

Neymar war in Begleitung seines Vaters, der wegen der Ungereimtheiten rund um den Transfer 2013 vom FC Santos zu den Katalanen ebenfalls als Zeuge aussagte. Klub-Präsident Josep Maria Bartomeu und sein Vorgänger Sandro Rosell verweigerten ihre Aussagen.

Barca hatte damals zunächst angegeben, 57,1 Millionen Euro Ablöse bezahlt zu haben, musste aber scheibchenweise eingestehen, dass sich die tatsächlichen Kosten für den Torjäger auf mindestens 83,3 Millionen Euro belaufen hatten. 

Der Strafantrag war vom brasilianischen Investitionsfonds DIS gestellt worden. Der Fonds hielt nach eigenen Angaben 40 Prozent der Anteile an Neymar und wirft den Beteiligten Betrug und Korruption vor. Nach Anhörung aller Zeugenaussagen wird der Richter entscheiden, ob der Fall weiter verfolgt und Anklage erhoben wird.

Der FC Santos fühle sich ebenfalls betrogen, sagte Klub-Vertreterin Fatima Cristina Bonassa laut Quellen der Nachrichtenagentur AFP dem Richter bei ihrer Aussage am Dienstag. Neymar sei bei der Vertragsunterschrift volljährig gewesen und habe gewusst, was genau er unterzeichne.

Auch in der Heimat hatte Neymar, der am Freitag 24 Jahre alt wird, bereits Ärger mit der Justiz. In der Vorwoche war der Brasilianer wegen Steuervergehen in den Jahren 2007 und 2008 zu einer Strafe in Höhe von umgerechnet 110.000 Euro verurteilt worden. Das Berufungsgericht bestätigte das Urteil zugunsten der Finanzbehörden.

sid