19.04.2016 12:23 Uhr

Den "Bayern-Bonus" gibt es wirklich!

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Den "Bayern-Bonus" gibt es tatsächlich

Wissenschaftler haben herausgefunden, was an Deutschlands Stammtischen längst jeder wusste: Der FC Bayern wird von den Schiedsrichtern bevorzugt. Das ergab eine Auswertung von knapp 4300 Bundesligaspielen.

Thomas Eichin wird sich freuen: Der Geschäftsführer von Werder Bremen hatte den Bundesligaschiedsrichtern vor knapp einem Jahr vorgeworfen, sie würden zu viel Respekt vor den Bayern haben und musste sich dafür herbe Kritik von Matthias Sammer anhören. Vor dem heutigen DFB-Pokal-Halbfinale zwischen den beiden Traditionsklubs kam nun heraus: Eichin hatte Recht!

Der Frankfurter Statistiker und Professor für Volkswirtschaft Eberhard Feess wollte eigentlich mit dem altbekannten Mythos vom "Bayern-Bonus" aufräumen - und wurde überrascht: Nach der Analyse von allen 4284 Bundesligaspielen zwischen 2000 und 2014 stellte sich heraus, dass die großen Teams bei schwierigen Schiedsrichterentscheidungen tatsächlich bevorzugt werden. 

Bei seinen Untersuchungen kamen 200 zu Unrecht aberkannte Tore und 666 nicht gegebene Elfmeter zu Tage. Feess' Ergebnis: "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein zu Unrecht nicht gegebener Elfmeter das schwache Team betrifft, ist viel größer als jene, dass er das starke Team betrifft." Die Chance, dass einem kleinen Team ein Elfmeter verwehrt wird, sei stolze 40 Prozent größer als bei den großen Mannschaften.

Am stärksten sei das beim FC Bayern zu beobachten: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein berechtigter Elfmeter gegen die Münchner nicht gegeben würde, sei dreimal so hoch wie in jedem anderen Spiel. Feess: "Bei den Bayern ist dieser Effekt am extremsten. Er explodiert geradezu!" Für Werder Bremen wird es heute Abend also nicht einfacher...