24.04.2016 06:29 Uhr

1899: Gut oder schlecht statt alt oder jung

Julian Nagelsmann arbeitet trotz seines Alters sehr erfolgreich
Julian Nagelsmann arbeitet trotz seines Alters sehr erfolgreich

Hoffenheims Julian Nagelsmann kann die immer wieder aufflammende Diskussion um sein Alter nicht mehr hören. Für den erst 28-jährigen Coach ist das kein Faktor für Erfolg, sagte er der "Welt am Sonntag".

Ein Grund für seine Reife könnte der frühe Verlust seines Vaters gewesen sein. "Auch wenn es das schrecklichste Erlebnis meines Lebens war, hat es mich doch weitergebracht", sagte Nagelsmann. Er war 20 Jahre alt als sein Vater starb. Er, der Jüngste der drei Kinder, musste plötzlich organisieren: Ein kleineres Haus für die Mutter, die Beerdigung, der Papierkram. Zeit zum Trauern blieb kaum.

Unter dem Coach hatten die Kraichgauer einen großen Schritt aus dem Tabellenkeller gemacht. Nagelsmann, der eigentlich erst zur neuen Saison das Kommando bei der TSG übernehmen sollte, trat die Nachfolge von Huub Stevens an, der krankheitsbedingt seinen Rücktritt erklärte.

Angespannt sei er in den vergangenen Wochen nur einmal gewesen. Nagelsmann: "Als ich zum ersten Mal vor die Mannschaft trat." Das war am 11. Februar. "Ich wusste aus meiner aktiven Zeit, dass der erste Kontakt sitzen muss. Da schauen die Spieler: Wie tritt er auf? Was sagt er? Du musst das Team gleich abholen", betonte der 1899-Trainer.