31.05.2016 12:03 Uhr

Domino-Effekt? BVB droht der große Umbruch

İlkay Gündoğan, Mats Hummels und Henrikh Mkhitaryan (noch) in schwarz-gelb
İlkay Gündoğan, Mats Hummels und Henrikh Mkhitaryan (noch) in schwarz-gelb

Borussia Dortmund steht ein großer Umbruch bevor: Mats Hummels ist weg, İlkay Gündoğan fast, Henrikh Mkhitaryan hat angeblich ein Angebot abgelehnt.

Der Kapitän und Abwehrchef hat sich zu Bayern München verabschiedet. Den Antreiber im Mittelfeld zieht es zu Manchester City - das hat nun anscheinend auch den Strippenzieher in der Offensive ins Wanken gebracht. Henrikh Mkhitaryan, so berichtet es die Bild-Zeitung, hat ein Angebot für eine Vertragsverlängerung bei Borussia Dortmund abgelehnt, er stellt offensichtlich abstruse Bedingungen. Der BVB droht auseinanderzubrechen.

"Warum sollten wir jetzt verlängern? Micki hat noch einen Vertrag bis 2017, und wir denken weiter über seine Zukunft nach", sagte Mkhitaryans Berater Mino Raiola der "Bild"-Zeitung. Wieder kommen Spekulationen hoch, der Armenier wolle seine Zukunft beim BVB eng mit jener des Trainers verknüpfen - er fordere eine Klausel, die besagt: Geht Thomas Tuchel, kann auch ich gehen.

Hans-Joachim Watzke wird sich gewiss nicht derart am Nasenring durch die Manege führen lassen. Ausstiegsklauseln sind dem Geschäftsführer des BVB seit jeher ein Graus, diese wird es erst recht sein. "Dazu sage ich nichts", das war der einzige Kommentar, der dazu am Dienstag zu bekommen war.

Mkhitaryan, das möge nicht vergessen werden, hat in Dortmund seine Unterschrift unter einen Vertrag bis 2017 gesetzt, als er 2013 für 27,5 Millionen Euro von Shakhtar Donetsk kam. Somit wäre der BVB vor die Wahl gestellt: Eine Ablöse kassieren? Oder doch auf Erfüllung des Vertrages bestehen, wie einst bei Robert Lewandowski? Mats Hummels ließ die Borussia zuletzt in ähnlicher Situation ziehen.

Drei Stammelf-Abgänge? "Ausgeschlossen"

Watzkes Wort steht. Er wolle auf keinen Fall drei Säulen verlieren im Sommer, das sei "ausgeschlossen", hat er bei vielen Gelegenheiten betont. Daran muss er sich nun messen lassen, da İlkay Gündoğan vor einem Wechsel nach England steht. Der Nationalspieler hat zwar gerade eine langwierige Knieverletzung erlitten, dennoch scheint der künftige Klub von Pep Guardiola bereit, 25 Millionen Euro zu zahlen.

Etwa 38 Millionen hat der BVB für Mats Hummels eingenommen. Geld also wird bei der Suche nach Ersatz nicht das Problem sein, es geht eher darum, sportliche und charakterliche Klasse vereint zu finden - und zudem Spieler, für die in England als "Kaderauffüller" keine Mondpreise gezahlt werden.

In Ömer Toprak sieht die Vereinsführung das anscheinend. 22 Millionen Euro, was viel, vielleicht sogar unangemessen viel ist, soll der Innenverteidiger von Bayer Leverkusen kosten. Schließlich weiß jeder Konkurrent, wie sehr es pressiert. Toprak ist bei Bayer Kapitän und Führungsperson, das würde schon passen. Ob er ein Hummels ist? Fraglich.

Zorc und Co. gefragt

Bisher hat der BVB den Abschied seiner Leistungsträger exzellent kompensiert, was vor allem Sportdirektor Michael Zorc zuzuschreiben ist. Das gilt für den Fall Mario Götze, der zu den Bayern ging, für Lewandowski, der zu den Bayern ging.

Nun muss Zorc wieder puzzeln. Über unzählige Spieler wird diskutiert: Emre Mor vom FC Nordsjaelland, Raphaël Guerreiro vom FC Lorient, Antonio Rüdiger vom AS Rom. Letztens köchelte sogar zur allgemeinen Belustigung das Gerücht, der Nationaltrainer des Gabun habe verraten: Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang wird den BVB verlassen.

Das Spiel geht weiter.