23.08.2016 12:17 Uhr

Ancelotti und der FCB wollen Gas geben

Carlo Ancelotti äußerte sich während eines PR-Termins
Carlo Ancelotti äußerte sich während eines PR-Termins

Der neue Bayern-Trainer Carlo Ancelotti blickt dem Auftaktspiel der Münchner in der Bundesliga mit großer Zuversicht entgegen. "Der wichtigste Wettbewerb der Saison beginnt am Freitag. Die Spieler sind bereit", sagte der Italiener am Montag bei einem Sponsorentermin des Rekordmeisters beim Automobilhersteller Audi.

Ancelotti zeigte sich optimistisch, dass die Spieler nach vier Meistertiteln in Folge erneut die Klasse für eine starke Serie haben. "Sie sind es gewöhnt, in allen Wettbewerben zu kämpfen. Die Qualität ist sehr hoch. Ich bin überzeugt, dass wir eine großartige Saison spielen werden", erklärte der 57-Jährige. Dabei ist sich der Star-Trainer durchaus bewusst, dass von ihm nichts anderes als der Gewinn der 26. Meisterschaft der Klubgeschichte erwartet wird: "Es ist ganz normal bei Bayern, dass nur der erste Platz zählt." Und das am besten in allen drei Wettbewerben - Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League. So, wie unter Vorvorgänger Jupp Heynckes 2013.

Ancelottis Erfolgsrezept

Erst neulich hat Carlo Ancelotti sein Erfolgsrezept verraten. Und der erfahrene Italiener untertrieb dabei maßlos, als er eine Begründung für die aus seiner Trainervita hervorstechenden drei Champions-League-Triumphe mit dem AC Mailand und Real Madrid lieferte. "Ich weiß nicht, warum ich sie so oft gewonnen habe. Vielleicht hatte ich Glück. Napoleon hat ja mal gesagt: Lieber einen glücklichen General als einen guten", sagte der neue Bayern-Coach.

Ancelotti hat in wenigen Wochen unter schwierigen Voraussetzungen - USA-Reise, verletzte Spieler, fehlende EM-Teilnehmer - deutlich erkennbare Veränderungen eingeleitet, gerade auch klimatisch. "Wir wollten einen Trainer, der in Ruhe die Dinge angeht", äußerte Karl-Heinz Rummenigge. Der Bayern-Chef nennt den weit gereisten Trainer einen "klugen Burschen", der sein Geschäft kennt und versteht: "Er ist 57, er hat einen gehörigen Schuss Erfahrung."

Besonders im Umgang mit Stars. Ancelotti weiß sie zu führen. Das hat er in Italien, England, Frankreich und Spanien bewiesen. Ob Weltfußballer Cristiano Ronaldo, Schwedens Stürmerstar Zlatan Ibrahimović oder Weltmeister Toni Kroos, viele Stars schwärmen von ihrem Ex-Chef. Diese Superstars findet der Italiener in München nicht vor. "Dieses Team hat keinen Spieler, der weit über den anderen steht. Sie sind auf einem hohen Niveau. Die Gruppe funktioniert gut", sagte er.

"Er weiß, wie er mit Spielern umgehen muss"

Neu-Münchner Mats Hummels bezeichnete die bisherige Zusammenarbeit mit Ancelotti, der zuvor unter anderem den AC Mailand, Real Madrid und den FC Chelsea trainiert hatte, als "sehr angenehm". Man merke, "dass er nicht zum ersten Mal mit einer großen Mannschaft arbeitet, dass er weiß, wie er mit den Spielern umgehen muss", lobte der 38-Millionen-Neuzugang vom Ligarivalen Borussia Dortmund den italienischen Coach.

Nach den Erfolgen im Supercup gegen Borussia Dortmund (2:0) und im DFB-Pokal beim FC Carl Zeiss Jena (5:0) sieht er den Serienmeister auch für die Bundesliga bereit, obwohl die "Ancelotti-Bayern" zu Saisonbeginn wohl erst schemenhaft zu erkennen sein werden. "Bis man von einem hundertprozentigen Eingespieltsein reden kann, dauert es ein bisschen länger", sagte Weltmeister Hummels voraus.

Als Titelverteidiger eröffnet der FC Bayern am Freitag (20:30 Uhr) im Heimspiel gegen Werder Bremen die 54. Spielzeit.