19.09.2016 08:33 Uhr

DFB-Elf: Bleibt Castros Hoffnung unerfüllt?

Gonzalo Castro traf doppelt gegen Darmstadt
Gonzalo Castro traf doppelt gegen Darmstadt

Mor, Dembélé, Passlack, Weigl oder Pulisic: Die Schlagzeilen beim BVB werden nach dem glanzvollen 6:0-Erfolg über Darmstadt, bei dem die BVB-Rasselbande nach Belieben zauberte, mal wieder von den jungen Wilden bestimmt. Angeführt wird der Youngster-Haufen aktuell allerdings von einem alten Hasen, dessen Leistungen der Bundestrainer jedoch offenbar mit Scheuklappen verfolgt.

Gonzalo Castro eröffnete den Torreigen gegen die Lilien, schnürte in der 78. Minute mit der Hacke einen Doppelpack, legte schließlich das 5:0 - erneut mit dem Absatz - auf und untermauerte seinen Führungsanspruch im Team der Schwarzgelben. Doch auch wenn der 29-Jährige bei seiner zweiten Spielzeit für die Dortmunder immer mehr ins Rampenlicht rückt, haben ihn die DFB-Verantwortlichen offenbar nur noch als Fußnote auf dem Zettel.

Der letzte von bisher fünf Einsätzen des Deutsch-Spaniers im Nationaldress liegt beinahe neun Jahre zurück. Anschließend reichte es noch für die Teilnahme an der U21-EM, ehe Löw und Co. auf den gebürtigen Wuppertaler verzichteten. Eigentlich seltsam, ist Castro - technisch beschlagen, vielseitig einsetzbar und eher ein medialer Leisetreter -  doch eigentlich ein Sinnbild für den Wunschkicker des Nationaltrainer. Und so klang der Borusse nach seiner Gala auch leicht resigniert. "Ich versuche stets, mein Bestes zu geben. Aber wenn es nicht reicht, dann reicht’s nicht. Klar wäre es schön, noch mal eingeladen zu werden", zitiert die "Bild" den Mittelfeldspieler.

BVB-Boss Michael Zorc plädiert derweil offen für die Berücksichtigung seines Schützlings:  "Gonzalo ist ein unglaublich guter und intelligenter Fußballer. Er war früher schon mal dabei und hätte es auf Grund seiner Leistungen eigentlich verdient, nominiert zu werden."

Der Ex-Leverkusener selbst, der in der Vergangenheit mehrfach bekräftigte, "sofort dabei zu sein, wenn Herr Löw anruft", erhoffte sich im Sommer 2015 vor allem von seinem Wechsel nach Dortmund eine weitere Nominierung. "Es kann sein, dass Leverkusen nicht das Standing hat wie andere Mannschaften. Aber andere Teams wie Bayern oder Dortmund haben sich das auch erarbeitet, indem sie viele Titel gewonnen und viele Spieler für die Nationalelf ausgebildet haben", so Castro vor einem Jahr. Eine Einschätzung, die sich bislang noch nicht erfüllt hat.