26.09.2016 07:59 Uhr

Draxler: "Nicht einfach zu vergessen"

Julian Draxler wollte im Sommer weg aus Wolfsburg
Julian Draxler wollte im Sommer weg aus Wolfsburg

Julian Draxler hat sich erstmals nach seinem aufsehenerregenden Wechsel-Wunsch-Interview wieder öffentlich geäußert und zugegeben, dass ihn der Zoff mit seinem Arbeitgeber VfL Wolfsburg immer noch beschäftigt.

"Natürlich ist es nicht so einfach, zu vergessen, was im Sommer war", sagte der Nationalspieler im "kicker". Seine Abwanderungsgedanken spielten jetzt aber keine Rolle mehr. Mit der Klubführung der Wölfe habe es bezüglich eines angeblichen Transfer-Versprechens für den 23-Jährige kein Missverständnis, aber "Meinungsverschiedenheiten" gegeben. Diese seien aber nun "beiseitegelegt worden. Da ist nichts zurückgeblieben", ergänzte Draxler. Man gehe "in eine Richtung".

Auf seine Zukunft beim VfL angesprochen, wollte der Weltmeister nicht über den kommenden Sommer hinausblicken. "Für mich läuft jetzt die Saison, ich weiß, dass sich der Verein da auch schon klar positioniert hat, von daher spiele ich Richtung Sommer und bin mit dem Kopf voll dabei. Wahrscheinlich wird es im Januar wieder Spekulationen geben, die werden aber sicher nicht von mir entfacht werden", so der frühere Schalker.

Ob Arsenal und Paris Saint-Germain, wie spekuliert, in der abgelaufenen Transferperiode tatsächlich an seiner Verpflichtung interessiert gewesen seien, ließ der Offensivmann offen. "Ich hatte nicht die Möglichkeit, den Verein zu verlassen, weil ich keine Freigabe bekommen habe. Im Sommer wurde viel spekuliert, einiges war wahr, einiges war nicht wahr", erklärte Draxler.

Leistungsloch? "Ich bin auch nur ein Mensch"

Auch zur Geschichte des "Spiegel", Draxler fühle sich in Wolfsburg unwohl und schätze an der Stadt vor allem die kurze Bahnfahrt nach Berlin, äußerte sich der gebürtige Gladbecker: "Das ist komplett falsch wiedergegegben worden. Ich habe weder was gegen die Stadt Wolfsburg noch gegen den VfL an sich und wollte niemals jemandem zu nahe treten. Das hat in meinen Überlegungen, den Verein zu wechseln, auch gar keine Rolle gespielt."

Für die negativen Reaktionen der VfL-Fans auf seine Person zu Saisonbeginn zeigte Draxler Verständnis. "Das ist nicht schön. Aber bei so einer Geschichte kann ich die Fans auch ein Stück weit verstehen. Es darf sicher nicht unter die Gürtellinie gehen. Das war da leider so, aber ich bin da nicht nachtragend", so der Edeltechniker. Er wolle die Anhänger mit guten Leistungen und Einsatz für den VfL nun wieder auf seine Seite ziehen.

Dass seine Spielzeit aus persönlicher Sicht bislang sehr durchwachsen lief, führt Draxler auf die Transfer-Posse zurück: "Ich bin auch nur ein Mensch, das lässt mich nicht kalt. Fußball ist ein Geschäft, in dem man schnell zur Tagesordnung übergehen muss. Das ist sicher nicht immer ganz so leicht, ich weiß aber, dass das von mir erwartet wird. Ich werde versuchen, hart daran zu arbeiten."