23.10.2016 20:17 Uhr

Stimmen: "Das Schlechteste in dieser Saison"

Mainz-Coach Schmidt war nach dem Spiel auf Schalke unzufrieden
Mainz-Coach Schmidt war nach dem Spiel auf Schalke unzufrieden

Ein denkwürdiger Bundesliga-Spieltag hat die Emotionen hochkochen lassen. Entsprechend unterschiedlich äußerten sich die Beteiligten nach Spielende.

FC Schalke 04 - FSV Mainz 05

Markus Weinzierl (FC Schalke 04): "Es war eine sehr gute Leistung. Wir haben das System umgestellt, weil wir Embolo und Choupo-Moting ersetzen mussten. Ich bin sehr glücklich, dass das 3-5-2 gut ausgesehen hat."

... zu Franco Di Santo: "Ich kenne seine Qualitäten, aber er hat hier auf Schalke einen sehr schweren Stand. Er hat es am Donnerstag gut gemacht, deshalb haben wir uns entschieden, ihn heute vorne mit Max Meyer zu stellen. Es ist aufgegangen und er hat zwei Tore vorbereitet. Wenn er jetzt Selbstvertrauen tankt, dann wird er uns in den nächsten Wochen richtig weiterhelfen."

... zur Entwicklung der Mannschaft: "Die Entwicklung hat man heute gesehen. Wir haben die Mannschaft Stück für Stück weitergebracht. Ausfälle, wie der von Embolo, tun uns weh. Die Tendenz mit vier Siegen und einem Unentschieden aus den letzten fünf Spielen stimmt."

Christian Heidel (FC Schalke 04): "Es war die beste Saisonleistung. 3:0 gegen die auswärtsstarken Mainzer, dafür muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Vom Gefühl her versteht die Mannschaft immer mehr, welche Art Fußball wir hier spielen wollen. Es funktioniert noch nicht alles reibungslos, das ist ganz normal. Das Umdenken kommt jetzt in den Köpfen an. Wir wollen offensiv verteidigen, laufen und Zweikämpfe suchen. Das war heute ein ganz gutes Beispiel dafür."

... zum besonderen Spiel gegen Mainz: "Ich bin nicht der Typ, der bei so einem Spiel auf den Platz läuft und irgendwelche Jubelposen macht. Dafür waren 25 Jahre zu heftig. Ich wünsche Mainz alles Gute. Aber ich glaube, es versteht auch jeder, dass ich mich heute auch über unseren Sieg freue."

... zum anstehenden Derby beim BVB: "Ich freue mich auf die Mutter der Derbys. In der Art habe ich das noch nicht erlebt. Die Derbys in Mainz sind kleiner. Die Mannschaft fährt jetzt mit wesentlich mehr Selbstbewusstsein nach Dortmund. Wir wissen, dass es eine große Aufgabe ist. Ich hoffe, dass es ein friedliches Derby wird und wir uns gut aus der Affäre ziehen."

Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): "Wir haben in der Defensive unheimlich stabil gestanden. Das hat vorne in der ersten Linie angefangen mit Franco und Max. Wir haben den Gegner dadurch weit weg vom eigenen Tor halten können. Langsam ernten wir die Früchte für die Arbeit, die wir auf dem Platz verrichten. Es freut mich unheimlich, dass wir mit einem klaren Sieg vom Platz gegangen sind. Wir sind sehr zufrieden mit der aktuellen Situation."

Martin Schmidt (FSV Mainz 05): "Wir haben uns eine klare Niederlage eingehandelt, die wir schon ganz früh mit unserem Start eingeleitet haben. Die ersten 20 Minuten waren mit das Schlechteste, was wir in dieser Saison gespielt haben. Man hat gesehen, dass Schalke den Sieg mehr wollte. Wir waren nicht in den Zweikämpfen. Wenn wir den hatten, haben wir sehr unsauber gespielt. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir bereit waren, aber nach dem 2:0 war der Weg lang hier zu punkten. Wir haben drei Punkte verloren, so was passiert im Fußball."

Stefan Bell (Kapitän 1. FSV Mainz 05): "Wir haben heute gesehen, was Schalke für eine Qualität in der Mannschaft hat. Langsam kommen sie auch in der Liga ins Rollen. Wir waren heute gar nicht so schlecht, aber wir haben gegen einen Gegner gespielt, der sehr gut drauf war."

RB Leipzig - Werder Bremen

Ralph Hasenhüttl (RB Leipzig): "Es war eine ganz neue Herausforderung gegen einen so tief stehenden Gegner. Wir haben Geduld gebraucht. Insgesamt mussten wir sehr aktiv sein und in der Verteidigung höllisch aufpassen. Nach dem 2:0 haben wir uns sicher gefühlt, das war aber nur von kurzer Dauer. Wir bekommen prompt das Gegentor. Zum Glück haben wir es dann geschafft, das Spiel noch zu gewinnen."

Ralf Rangnick (RB Leipzig): "Ich habe mich mit den Jungs gefreut und dem Trainer gratuliert. Wir mussten heute ein dickes Brett bohren. In der zweiten Halbzeit haben wir uns wieder gesteigert und verdient gewonnen. Ich habe schon vor Beginn der Saison gesagt, dass die Tabelle erst nach dem 10. Spieltag eine Aussagekraft hat. Wenn wir nach dem 10. Spieltag immer noch da stehen, dann können wir sagen, dass wir auf einem richtig guten Weg sind. Es ist schon noch eine gehörige Portion Aufstiegseuphorie da. Auch im Publikum. Das ist auch gut so. Wäre schlimm, wenn es nicht so wäre. Durch die neuen Spieler ist das Niveau nochmal gestiegen. Wir sind nochmal besser geworden und die Trainerarbeit ist großartig. Wenn wir so weitermachen, dann haben wir die Chance, noch besser zu werden."

Davie Selke (RB Leipzig): "Ich habe einfach eine riesen Wertschätzung für den ganzen Verein. Es sind immer noch viele Leute da, die mir damals sehr ans Herz gewachsen sind. Ich habe dem Verein viel zu verdanken, deswegen war für mich klar, dass es heute hier nichts zu jubeln gibt. Am Ende war der Sieg verdient für uns. Die Jungs da vorne haben es einfach überragend gemacht. Wir haben uns in einen super Lauf gespielt. Ich muss mich im Training reinhängen und mich anbieten. Im Endeffekt hat der Trainer dann die Kopfschmerzen. Wir sind Aufsteiger und sehr dankbar, wie es gerade läuft. Wir denken von Spiel zu Spiel und wollen so weitermachen."

Naby Keïta (RB Leipzig): "Wir haben alles gegeben und gut gearbeitet heute. In der Bundesliga war es mein erster Doppelpack, ich habe das vorher in Österreich schon einmal geschafft. Der zweite Platz ist toll, aber wir können uns nicht mit dem FC Bayern vergleichen."

Alexander Nouri (Werder Bremen): "Wir wollten sehr kompakt auftreten und eigentlich mutiger sein, auch entschlossener nach vorne spielen. Das hat uns in der ersten Halbzeit gefehlt. Das erste Gegentor war vermeidbar. Wir hatten dann die Möglichkeit zum Ausgleich und haben das Spiel dann sehr offen gestaltet. Nach dem 0:2 haben wir richtig Mentalität gezeigt und den Anschlusstreffer gemacht. Das sind positive Ansätze, die wir mitnehmen können."

Fin Bartels (Werder Bremen): "Wir haben gewusst, dass Leipzig vor allem im Umschaltspiel brandgefährlich ist. Wir wollten tief stehen und die Räume eng machen. Leider sind wir selbst nicht so nach vorne gekommen. Als wir zurücklagen, war es zäh, da mussten wir etwas ändern. Am Ende haben wir nochmal alles reingeworfen, aber leider haben wir hier nichts Zählbares mitgenommen. Die letzten Wochen war es ein Trend nach oben. Das dürfen wir uns nicht kaputt machen lassen. Wir müssen weiter arbeiten, und dann geht es Step by Step weiter nach oben."

Zlatko Junuzović (Werder Bremen): "Leipzig hat sehr variabel gespielt, wir haben auf Konter gelauert. Das 1:0 erzwingen die Leipziger. Sie haben es gut gemacht. Sie haben sehr starke Spieler in ihren Reihen und sind sehr ballsicher. Trotzdem haben wir es auch gut gemacht. Am Ende waren die Leipziger heute zu stark. Der Aufwärtstrend ist da und den gehen wir offensiv weiter."

Bayern München - Borussia Mönchengladbach

Carlo Ancelotti (Bayern München): "Die Spieler sind intelligent. Sie haben ihre Einstellung gegenüber dem Frankfurt-Spiel geändert und sehr gut im Angriff und der Verteidigung agiert. Vor allem in der ersten Hälfte war es ein richtig guter Vortrag."

André Schubert (Borussia Mönchengladbach): "Wir waren nicht in der Lage, gedanklich oder körperlich da zu sein. Wir müssen da schon an der Leistungsgrenze sein - das waren wir nicht."

FC Ingolstadt - Borussia Dortmund

Markus Kauczinski (FC Ingolstadt): "Das war ein kleiner Schritt für uns mit dem Punkt, aber ich glaube, ein sehr guter Schritt. Nach dem 3:1 wurde der Druck immer größer, sodass wir akzeptieren müssen, dass das 3:3 in Ordnung ist. Wichtig für uns bleibt, dass wir nie aufgeben."

Thomas Tuchel (Borussia Dortmund): "Ich möchte völlig wertfrei loswerden, dass wir definitiv nicht bereit waren in der ersten Halbzeit, Bundesliga zu spielen, in keinem Bereich des Spiels. Ich möchte wertfrei festhalten, dass das so war, es ist klar, dass du dafür bestraft wirst, es ist auch gut dass du bestraft wirst, es war möglich noch höher zurückzuliegen, so hoch zurückzuliegen, dass kein Comeback mehr möglich ist. Unter dem Strich hätten wir es nicht wirklich verdient gehabt, das Spiel noch zu gewinnen. Es war ein verdientes Ergebnis nach einem glücklichen Spielverlauf für uns."

Bayer Leverkusen - 1899 Hoffenheim

Roger Schmidt (Bayer Leverkusen): "Man hat meiner Mannschaft angemerkt, dass sie von Beginn an wollte. Mit dem Platzverweis wurde es ein anderes Spiel. In der ersten Halbzeit haben wir es noch ganz gut gemacht. Am Ende hat Hoffenheim verdient gewonnen. Vor meiner Verbannung auf die Tribüne habe ich mich darüber aufgeregt, dass sich mein Kollege aufgeregt hat. Das war nicht in Ordnung. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das noch einmal passiert."

Julian Nagelsmann (1899 Hoffenheim): "Wir sind die ersten zehn Minuten nicht so gut ins Spiel gekommen. Nach der Roten Karte haben wir aber mehr Räume bekommen und machen dann auch das Tor. Danach sind wir besser in Fahrt gekommen. Das frühe 2:0 nach der Pause hat uns in die Karten gespielt. Mit dem Auftritt in der zweiten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Mit Roger Schmidt habe ich mich kurz ausgesprochen, das Thema ist für mich erledigt, da bleibt nichts hängen."

Hertha BSC - 1. FC Köln

Pál Dárdai (Hertha BSC): "Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben. In der ersten Halbzeit haben wir sehr stark begonnen, nach dem 1:0 haben wir aber das zweite Tor nicht gemacht. Nach dem Gegentor haben wir Moral gezeigt. Aus der Endphase müssen wir aber lernen. Es ist ein Riesensieg, weil Köln eine sehr gute Mannschaft ist."

Peter Stöger (1. FC Köln): "Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht. In der ersten Halbezeit sind wir nicht gut ins Spiel gekommen, die Kompaktheit, die Zweikampfstärke war nicht ideal. Mit der zweiten Halbzeit bin ich aber sehr zufrieden. Uns hat auch das Quäntchen Glück gefehlt, aber das hatten wir in dieser Saison auch schon auf unserer Seite."

SV Darmstadt 98 - VfL Wolfsburg

Norbert Meier (SV Darmstadt 98): "Wir haben uns schwer getan, ins Spiel reinzukommen. Manchmal führen Situationen wie eine Rote Karte dazu, dass das Spiel in eine andere Richtung geht. Wir hätten schon vor der zweiten Halbzeit für das 2:0 sorgen müssen. Der Ausgleich fiel aus dem Nichts. Aber meine Mannschaft hat nicht aufgesteckt und ganz großes Engagement gezeigt. Der Glaube ist da, dass wir zu Hause eine Macht werden können."

Valérien Ismaël (VfL Wolfsburg): "Vom Ergebnis ist das sehr enttäuschend für uns. Die Rote Karte war die entscheidende Szene. Danach konnte man den ersten Plan in die Tonne kloppen. Durch den verwandelten Freistoß wurden wir dann doppelt bestraft. Die Mannschaft hat Moral und Charakter gezeigt. In meiner Situation bin ich gut beraten, von Spiel zu Spiel zu denken."

SC Freiburg - FC Augsburg

Christian Streich (SC Freiburg): "Es war schwer für uns, weil Augsburg auf unsere Fehler gewartet hat. Diesen Gefallen haben wir ihnen nicht getan. Die Mannschaft hat es reif gemacht."

Dirk Schuster (FC Augsburg): "Ich glaube, dass wir ein sehr interessantes Spiel bis zur letzten Minute gesehen haben. Die erste Hälfte würde ich komplett unter Abtasten verbuchen. In der zweiten Halbzeit hat das Spiel dann Fahrt aufgenommen. Bei beiden Gegentoren haben wir aktiv mitgeholfen."