07.11.2016 12:40 Uhr

RB: "Greifen auf keinen Fall Bayern an"

Von einer Rolle als Bayern-Jäger wollen die RB-Kicker nichts wissen
Von einer Rolle als Bayern-Jäger wollen die RB-Kicker nichts wissen

Die Rolle als Bayern-Jäger will bei RB Leipzig auch weiterhin niemand annehmen, doch nach dem Startrekord wächst beim bärenstarken Aufsteiger das Selbstvertrauen. "Es ist außergewöhnlich, dass wir in den vergangenen Wochen so viele Punkte gesammelt haben. Aber wir haben sie verdient geholt", sagte Kapitän Dominik Kaiser.

Mit 24 Zählern aus zehn Spielen liegen die ungeschlagenen Sachsen in der Bundesliga punktgleich mit Rekordmeister Bayern München auf Rang zwei, nur die schlechtere Tordifferenz verhinderte den erstmaligen Sturm an die Spitze.

Doch dieser kann schon am nächsten Spieltag zumindest für ein paar Stunden folgen: Leipzig tritt bereits am 18. November (Freitag) bei Bayer Leverkusen an, die Bayern können erst einen Tag später bei Borussia Dortmund nachlegen.

Das Tempo der Leipziger kann bislang niemand mitgehen

"Wir greifen auf gar keinen Fall die Bayern an", sagte Stürmer Yussuf Poulsen nach dem überzeugenden 3:1 (3:0) gegen den FSV Mainz 05 am Sonntag trotzdem. Die Leipziger mit ihrer abgezockten Offensive um die Torschützen Timo Werner (3./44.) und Emil Forsberg (21.) sehen sich längst noch nicht auf Augenhöhe mit dem Double-Sieger. "Ich möchte uns generell mit niemandem vergleichen. Die Mannschaft leistet gerade unglaublich viel, aber wir sind aber erst einen kurzen Weg gegangen", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl.

Der Österreicher wurde nach dem fünften Sieg in Serie am Sonntagabend von den Fans in der Kurve besonders gefeiert - und auch die Spieler sparten nicht mit Lob. "Wir haben gerade wirklich viele Lösungen parat und auch generell sehr viele Möglichkeiten als Mannschaft. Der Trainer stellt uns jedes mal aufs Neue perfekt ein", sagte Kaiser.

Überzeugte RB zu Saisonbeginn vor allem durch Konter, so funktioniert nun der Ballbesitzfußball auch immer besser. Das Tempo der Leipziger konnte bislang niemand dauerhaft mitgehen, auch gegen das starke Pressing gab es kaum Lösungen. "Es läuft sehr rund und sehr gut. Von daher haben wir gerade sehr viel Spaß am Fußball", sagte Poulsen: "Wenn wir so weiterspielen, dann wird das eine lustige Saison."

Erste Namen für Winterverpflichtungen stehen im Raum

Trotz des Raketenstarts wird im Verein (noch) nicht über neue Saisonziele gesprochen. Zunächst sollen 40 Punkte für den Klassenerhalt her. Niemand hat aber wohl ernsthafte Zweifel, dass dies schnell gelingen wird. Es werde jetzt sicher viel von außen auf die Mannschaft einprasseln, meinte Kaiser: "Aber wir werden das wegschieben und klar im Kopf bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass uns das gelingt."

Ausruhen wird sich auf den Erfolgen in Leipzig ohnehin niemand. Schon jetzt kursieren die ersten Namen für Verpflichtungen in der Winterpause. Der 17 Jahre alte Innenverteidiger Reece Oxford vom englischen Premier-League-Klub West Ham United soll ganz oben auf der Wunschliste von Sportdirektor Ralf Rangnick stehen. Bayer Münchens Ex-Präsident Uli Hoeneß hatte schon geunkt, dass Mäzen Dietrich Mateschitz im Winter "noch ein paar Millionen drauflegen" würde.

Wann kommt ein eigenes Stadion?

Und auch im Umfeld passiert einiges: Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sollen Pläne für einen Stadion-Neubau vorangetrieben werden. Das ehemalige Zentralstadion mit seinen knapp 45.000 Plätzen soll dem Verein wohl zu klein werden.

Angeblich wird ein Neubau vor den Toren Leipzigs mit bis zu 70.000 Plätzen angestrebt. Die Stadt selbst bevorzugt jedoch, dass weiterhin in der jetzigen Arena gespielt wird. Ein Angebot für ein neues Grundstück habe es noch nicht gegeben.