22.11.2016 09:43 Uhr

Hitzfeld: "Uli hat mich nie allein gelassen"

2008 wurde Ottmar Hitzfeld verabschiedet - Uli Hoeneß war für ihn da
2008 wurde Ottmar Hitzfeld verabschiedet - Uli Hoeneß war für ihn da

Sieben Jahre arbeitete Trainer Ottmar Hitzfeld beim FC Bayern München. Kaum ein Coach kennt den ehemaligen Manager und designierten Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß besser. Kurz vor dessen wahrscheinlicher Wiederwahl am Freitag sprach Hitzfeld über die gemeinsame Zeit und Hoeneß' Zukunft im Verein.

"Ich habe mich riesig gefreut, dass er zurückkehrt. Er bereichert dadurch nicht nur den FC Bayern, sondern die gesamte Bundesliga", sagte Hitzfeld gegenüber "spox": "Es ist eine mutige Entscheidung von Uli, jetzt wieder Verantwortung zu übernehmen. Ich kann sie aber in jeder Hinsicht nachvollziehen, schließlich ist er hauptverantwortlich für die Marke Bayern München, wie wir sie heute kennen." Bereits im August hatte der FC Bayern angekündigt, dass sich Uli Hoeneß als Präsident zur Wahl stellen wird. Einen Gegenkandidaten gibt es nicht. Deswegen ist die Entscheidung für den 64-Jährigen so gut wie sicher.

Zudem erinnerte sich Hitzfeld an seinen Wechsel vom Sportdirektorposten bei Borussia Dortmund zum Traineramt bei den Münchenern im Jahr 1998. "Die offizielle Anfrage des Vereins kam von Uli. Wir haben uns dann in München zusammengesetzt, was für mich eine große Auszeichnung war. Ein Angebot vom Rekordmeister erhält man nicht jeden Tag", erzählte der 67-Jährige: "Hinzu kommt, dass Uli ja nicht nur über sportliche, sondern auch über wirtschaftliche und soziale Kompetenz verfügt. Er wusste genau, was er sagen musste, um mich zu packen."

Hitzfeld hofft auf die "Abteilung Attacke"

In den sechs Jahren Hitzfelds erster Amtszeit bei den Roten entwickelte sich eine enge Verbindung zwischen ihm und dem Manager. "Unsere Freundschaft hat sich im Lauf der Jahre immer stärker entwickelt. Ich habe gemerkt: Mein Manager steht wie eine Wand hinter mir", verriet der siebenfache Deutsche Meister stolz: "Wir haben viel gesprochen, er war stets präsent. Uli war immer mit im Trainingslager und saß bei Spielen stets mit auf der Bank."

Das habe ihn nie gestört. "Ich habe es als angenehm empfunden, einen kompetenten Fachmann neben mir zu haben. Uli hat sich nie in meine Belange eingemischt, nicht einmal eine Aufstellung hat er kritisiert." Kontroverse Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten hätte es dennoch ab und zu gegeben: "Ich hatte aber immer die volle Entscheidungsfreiheit. Uli hat mir Vertrauen geschenkt, das ist enorm wichtig. Er hat mich nie allein gelassen."

Auch in Zukunft sähe Hitzfeld gerne, dass Hoeneß sich zum richtigen Zeitpunkt einmischt. Davon könnte auch Coach Carlo Ancelotti profitieren. "Ich hoffe schon, dass sich Uli ab und zu mal wieder zu Wort meldet. Es wäre schade, wenn er sich nicht positionieren würde", meinte der ehemalige Schweizer Nationaltrainer: "Er weiß damit den Trainer zu entlasten und vielleicht auch mal von sportlichen Problemen abzulenken." Eins ist für Hitzfeld auf jeden Fall klar: "Er wird der Bundesliga den Kampf ansagen und klar machen, dass Bayern auch zukünftig die Nummer eins ist."