11.12.2016 21:45 Uhr

HSV holt Bruchhagen - Beiersdorfer-Aus fix

Heribert Bruchhagen wird Vorstandschef beim Hamburger SV
Heribert Bruchhagen wird Vorstandschef beim Hamburger SV

Bruchhagen für Beiersdorfer! Der Führungswechsel beim wankenden Bundesliga-Dino Hamburger SV ist vollzogen. Wie der Klub am späten Sonntagabend bekanntgab, kommt Heribert Bruchhagen als Geschäftsführer zurück zum HSV, wo er von 1992 bis 1995 bereits als Manager tätig war. Damit wird der 68-Jährige Nachfolger des glücklosen Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer.

Bruchhagen tritt das Amt bereits am kommenden Mittwoch an. Nach Medieninformationen erhält er in der Hansestadt einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bis Sommer 2019.

"Mit Heribert Bruchhagen legen wir die Position des Vorsitzenden nun in sehr erfahrene Hände. Eine seiner ersten Aufgaben wird es sein, einen Sportdirektor an Bord zu holen, der in enger Zusammenarbeit mit Markus Gisdol die Mannschaft weiter voranbringt. Unser Trainer genießt das uneingeschränkte Vertrauen aller Verantwortlichen, und ich bin davon überzeugt, dass wir mit ihm wieder zurück in die sportliche Erfolgsspur kommen werden", sagte Aufsichtsratschef Karl Gernandt.

Ein Kandidat für den Posten als Sportdirektor soll der Ex-Schalker Horst Heldt sein.

Für Bruchhagen war "Zusage Pflicht"

Bruchhagen erklärte: "Wenn der HSV anfragt, dann stellt sich für jeden, der im Bundesliga-Management tätig war, die Frage einer Zu- oder Absage gar nicht. Da ist eine Zusage Pflicht. Ich weiß um die sportliche Situation des HSV und kann diese einschätzen. Wir werden alles dafür tun, um gemeinsam das Ziel des Klassenerhalts zu erreichen."

Der vorzeitige Abschied von Beiersdorfer, der seit Juli 2014 im Amt war und noch einen Vertrag bis 2018 hat, waberte schon seit längerem durch die Hamburger Luft.

Die Doppelbelastung als Klubchef und Sportdirektor hatte den 53-Jährigen sichtlich überfordert. Den vorherigen Sportdirektor Peter Knäbel entließ Beiersdorfer am 9. Mai dieses Jahres, seitdem hatte er beide Funktionen inne.

Beiersdorfer über Aus "sehr enttäuscht"

"Ich muss die Entscheidung des Aufsichtsrates akzeptieren. Ich bin darüber natürlich sehr enttäuscht. Die Entscheidung des Aufsichtsrates wurde mir am vergangenen Dienstag im persönlichen Gespräch und am Donnerstag schriftlich mitgeteilt.In Anbetracht unserer sportlichen Situation und mit dem Wissen, alle Kraft und Energie unseres Clubs auf die letzten drei Spiele des Jahres zu fokussieren, habe ich von einer Veröffentlichung abgesehen", kommentierte Beiersdorfer seine Abberufung.

Der scheidende Klub-Boss fällt aber immerhin finanziell weich: Angeblich müssen die Hanseaten ihm drei Millionen Euro Abfindung zahlen.

Führungswechsel trotz sportlichem Aufwärtstrend

Bruchhagen war zuletzt beim Pay-TV-Sender "Sky" als Experte für die Bundesliga tätig. Seinen Vertrag bei "Sky" hat der 68-Jährige gekündigt. Zuvor war er 13 Jahre lang Manager bei Eintracht Frankfurt. 

Bruchhagen kommt in einer Phase, in der sich der Hamburger SV sportlich nach einem katastrophalen Saisonstart gerade etwas konsolidiert.

Seit vier Spielen sind die Hanseaten ungeschlagen, zuletzt gab es Siege in Darmstadt (2:0) und daheim gegen Augsburg (1:0). Damit rückte der HSV zumindest wieder auf den Relegationsplatz vor.