22.01.2017 21:46 Uhr

Zahlen & Fakten zur BuLi-Hinrunde 2016/17

Robert
Robert "Lewangoalksi" und der FC Bayern feiern die verspätete Herbstmeisterschaft

Mit dem Abschluss des 17. Spieltags ist die Hinrunde der Bundesliga-Saison 2016/17 beendet. Wenig überraschend: Der FC Bayern ist nach der Hälfte der Spiele zum 22. Mal Tabellenführer. Für Furore sorgt derweil RB Leipzig als bester Aufsteiger der Bundesligageschichte. Die wichtigsten Zahlen und Fakten...

TORE: Mit 408 Toren erzielten die Profis der Bundesliga in der ersten Hälfte der Saison 2016/17 insgesamt 23 Treffer weniger als im Vorjahr (431). Im Schnitt durften die Fans 2,66 Tore pro Spiel bejubeln. Der Ligarekord datiert aus der Hinrunde 84/85: Damals wurden 569 Treffer registriert - dies enstprach einer Quote von 3,7 Treffern pro Partie. In den bisherigen Begegnungen waren die Teams vor dem Tor statistisch genauso minimalistisch wie zuletzt in der Hinserie 89/90, als ebenfalls nur 2,66 Tore im Schnitt erzielt wurden - historischer Tiefstwert.

TORJÄGER: Den ersten Platz der Torjägerliste belegt nach dem Ende der Hinserie Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund mit 16 Treffern. Es folgt Robert Lewandowski von Bayern München mit 14 Treffern vor dem Kölner Anthony Modeste (13).

VORLAGEN: Der Italiener Vincenco Grifo vom SC Freiburg ist neben dem Schweden Emil Forsberg von RB Leipzig mit neun Torvorlagen bester Zuarbeiter der Liga. Ein ähnlich gutes Auge für die Mitspieler hat auch Dortmunds Ousmane Dembélé und der Neu-Wolfsburger Yunus Malli (je 7) sowie Julian Brandt von Bayer Leverkusen und Franck Ribéry von Bayern München (je 6).

ZUSCHAUER: Nach 153 Hinrunden-Begegnungen zählt die Fußball-Bundesliga 6.291.710 Zuschauer - damit wurde der Rekord von 6.908.160 (Schnitt: 45.151) aus der Saison 2011/12 nicht erreicht. Der geringere Zuschauerzuspruch ist auch den geringen Kapazitäten der Stadien in Ingolstadt (Schnitt: 14.403) und Darmstadt (Schnitt: 16.522) geschuldet. Im Durchschnitt besuchten 41.122 Zuschauer die Begegnungen der höchsten deutschen Spielklasse. Der Minusrekord stammt aus der Saison 1972/73, als in Folge des Bundesliga-Skandals von 1971 nur durchschnittlich 16.856 Zuschauer in die Stadien kamen.

EIGENTORE: In der Hinrunde wurden sechs Eigentore registriert. Steven Zuber (1899 Hoffenheim), Julian Baumgartlinger (Bayer Leverkusen), Lewis Holtby (Hamburger SV), Robert Bauer (Werder Bremen), Sead Kolasinac (Schalke 04) und Jesús Vallejo (Eintracht Frankfurt) waren die Pechvögel der Hinrunde. In der vorigen Spielzeit unterliefen den Spielern in der ersten Hälfte der Saison insgesamt 15 Missgeschicke und damit fast dreimal so viele. Am häufigsten profitierte Aufsteiger RB Leipzig von den Eigentoren des Gegners (dreimal).

DOPPELPACK: Insgesamt 42-mal waren die Spieler in der Hinrunde doppelt erfolgreich. Robert Lewandowski von Bayern München glückten gleich fünfmal zwei Treffer in einer Partie. 

DREIERPACK: Insgesamt sieben Spieler erzielten in der laufenden Saison drei oder mehr Treffer in einem Spiel. Danny Latza (Mainz 05), Anthony Modeste (1. FC Köln), Salomon Kalou (Hertha BSC), Robert Lewandowski (Bayern München) sowie Joel Pohjanpalo und Javier Hernández (beide Bayer Leverkusen) trafen dreimal. Pierre-Emerick Aubameyang (BVB) traf gegen den Hamburger SV sogar viermal. "Lupenreine" Hattricks erzielten lediglich Pohjanpalo, Modeste und Aubameyang - allesamt gegen den HSV. Der schnellste Hattrick-Schütze in der Liga-Historie bleibt der Münchner Robert Lewandowski (6. Spieltag 2015/16 im Heimspiel gegen Wolfsburg in 3:22 Minuten). Den ersten Hattrick der höchsten deutschen Spielklasse erzielte Otto Geisert vom Karlsruher SC am 6. Oktober 1963.

PLATZVERWEISE: Im Vergleich zur Vorsaison ging es auf den Plätzen der Fußball-Bundesliga wesentlich unsportlicher zu: 35 Platzverweise (19 Rote Karten/16 Gelb-Rote Karten) wurden von den Unparteiischen ausgesprochen. Dem stehen aus der Hinrunde 2015/16 22 Platzverweise (neun Rote Karten/13 Gelb-Rote) gegenüber. Den schnellsten Platzverweis in der Historie der Bundesliga ereilte Kölns Youssef Mohamad nach zwei Minuten in der Saison 2010/11. Frankfurt-Keeper Lukas Hradecky wurde am 17. Spieltag der laufenden Spielzeit nach 131 Sekunden mit der Roten Karte des Feldes verwiesen, kassierte damit den zweitschnellsten Platzverweis der Bundesliga-Geschichte und den schnellsten eines Torhüters. Die am 14. Spieltag verhängten sieben Platzverweise stellten beinahe eine Höchstmarke dar - mehr Platzverweise gab es nur am 3. Spieltag 2013/14 (8). Hamburg und Mainz kassierten ligaweit die meisten Platzverweise (je fünf).

ELFMETER: Von 42 Elfmetern wurden 26 verwandelt - dies entspricht einer Erfolgsquote von rund 62 Prozent. Neun Strafstöße wurden gehalten. 2015/16 wurden in der Hinrunde 40 von 53 Strafstößen verwandelt - siebenmal blieben die Keeper Sieger der Duelle.

TRAINER: Die Trennung von André Schubert am 21. Dezember 2016 bei Borussia Mönchengladbach war der siebte Trainerwechsel in der laufenden Saison. Als Nachfolger übernahm Dieter Hecking die Verantwortung, der erst Mitte Oktober in Wolfsburg von Valérien Ismaël abgelöst worden war. Zuvor wurde Viktor Skripnik bei Werder Bremen als erster Verantwortlicher entlassen - Alexander Nouri ersetzte den Fußball-Lehrer aus der Ukraine. Beim Hamburger SV folgte auf Bruno Labbadia der 47-jährige Markus Gisdol. Maik Walpurgis ersetzte in Ingolstadt Markus Kauczinski. Norbert Meier verlor seinen Trainerposten bei Darmstadt 98. Ramon Berndroth übernahm interimistisch bei den Hessen. Mittlerweile leitet der frühere Nationalspieler Torsten Frings die Geschicke bei den Lilien. Manuel Baum folgte in Augsburg auf Dirk Schuster.

ORAKEL: Branchenprimus Bayern München wurde mitten im Januar zum 22. Mal und zum sechsten Mal in Serie Herbstmeister der Fußball-Bundesliga. Der Rekordmeister sicherte die Spitzenposition durch ein 2:1 beim SC Freiburg zum Auftakt des 17. Spieltags. 36 von 53 Herbstmeistern der Bundesliga holten am Saisonende auch den Titel - eine Quote von fast 68 Prozent.

DAUERBRENNER: Insgesamt 15 Spieler gingen in der Hinrunde in 17 Partien über die volle Distanz. Dabei absolvierten fünf Feldspieler alle Spiele vom Anpfiff bis Abpfiff. In Frederik Sörensen, Nationalspieler Jonas Hector (beide 1. FC Köln), Mergim Mavraj (1. FC Köln/Hamburger SV), Willi Orban (Leipzig) sowie Paul Verhaegh (Augsburg) standen die Feldspieler die obligatorischen 1530 Minuten plus Nachspielzeit auf dem Platz. Zudem standen zehn Keeper ununterbrochen zwischen den Pfosten.

OLDIE/YOUNGSTER: Routinier Claudio Pizarro von Werder Bremen lief am 17. Spieltag im Alter von 38 Jahren und 110 Tagen gegen Dortmund auf und war damit der Methusalem der Hinrunde. Kai Havertz von Bayern Leverkusen war bei seinem Bundesliga-Debüt in Bremen mit 17 Jahren und 126 Tagen der jüngste in der Hinrunde eingesetzte Spieler. Nuri Sahin lief am 6. August 2005 im Alter von 16 Jahren und 335 Tagen für Borussia Dortmund auf und bleibt vorerst der "ewige Benjamin" der Bundesliga.

QUICKIE: Leverkusens Kevin Kampl erzielte nach 60 Sekunden am 11. Spieltag gegen Aufsteiger Leipzig den schnellsten Treffer der Hinserie. Die rasantesten Torschützen in der Liga-Historie bleiben somit die deutschen Nationalspieler Kevin Volland und Karim Bellarabi. Volland traf für seinen früheren Klub 1899 Hoffenheim am 22. August 2015 gegen Rekordmeister Bayern München nach neun Sekunden und egalisierte die Bestmarke des Leverkuseners Bellarabi, der am 23. August 2014 bei Borussia Dortmund ebenfalls nach neun Sekunden getroffen hatte. Beide Spieler werden gemeinsam als Rekordhalter geführt. Volland war laut offizieller Statsitik allerdings ein wenig schneller - und zwar 0,3 Sekunden.

LEWANGOALSKI: Robert Lewandowski von Bayern München hat sich in der Liste der Ausländer mit den meisten Bundesliga-Toren auf den alleinigen zweiten Platz geschoben. Der Pole erzielte beim 2:1-Auswärtssieg der Münchner gegen den SC Freiburg am 17. Spieltag seine Treffer Nummer 134 und 135 und zog damit am Brasilianer Giovane Elber (133) vorbei. Der Bremer Claudio Pizarro führt die Liste mit 190 Toren an.

JOKER: Die Top-Joker der Hinrunde waren der Freiburger Nils Petersen und Joel Pohjanpalo von Bayer Leverkusen, die fünf bzw. vier Treffer erzielten. Petersen ist nach seinem insgesamt 15. Jokertor neben dem Bremer Routinier Claudio Pizarro zweitbester Joker der Bundesliga-Geschichte. Lediglich Alexander Zickler (Dynamo Dresden/Bayern München) war von der Bank kommend noch erfolgreicher (18). Die Einwechselspieler waren in der Hinrunde erfolgreich wie nie zuvor: 63 Treffer steuerten die Joker bei.

REKORD: RB Leipzig ist nach der Hinrunde bester Aufsteiger der Bundesliga-Geschichte. Zwar hatte auch der 1. FC Kaiserslautern in seiner Meistersaison 1997/98 nach 17 Spielen 39 Punkte auf dem Konto, aber nicht so eine gute Tordifferenz wie die Sachsen nach dem 3:0-Sieg gegen Frankfurt.

REKORD II: Borussia Dortmund verlor saisonübergreifend keines der letzten 29 Spiele vor eigenem Publikum. Das ist laufender Vereinsrekord. Die Westfalen stellten die neue Bestmarke mit dem 25. Heimspiel in Folge ohne Niederlage am 7. Spieltag beim 1:1 gegen Hertha BSC auf. Der deutsche Vizemeister hat zuletzt am 4. April 2015 ein Liga-Heimspiel verloren, damals gab es ein 0:1 gegen Bayern München.

UNBESIEGT: 1899 Hoffenheim ist nach Abschluss der Hinrunde das einzige ungeschlagene Team der Liga - und sogar das einzige ungeschlagene Team in Europas Top-5-Ligen (Spanien, Deutschland, England, Frankreich und Italien). Die Kraichgauer, derzeit Tabellendritter, holten sieben Siege und trennten sich von den Kontrahenten zehnmal unentschieden. In Hoffenheim blieb erst zum sechsten Mal in der Bundesliga-Geschichte eine Mannschaft in einer kompletten Hinrunde ungeschlagen. Das gelang vor der TSG dreimal Bayern München und je einmal Leverkusen und dem HSV.

ZAHLEN: Das torreichste Duell der Saison lieferten sich bisher Mainz und Hoffenheim beim 4:4 am 2. Spieltag. Die höchsten Erfolge der Saison feierten Bayern München (6:0 zum Saison-Auftakt gegen Werder Bremen) sowie Borussia Dortmund (6:0 gegen Darmstadt 98 am 3. Spieltag). Der 3., 8. und 10. Spieltag waren mit 31 Treffern besonders torreich. Die wenigsten Tore wurden am 14. Spieltag registriert (13). Der Negativrekord in der Bundesliga an einem Spieltag wurde damit knapp verfehlt. Dieser liegt bei 11 Treffern und datiert aus der Saison 1998/99 (20. Spieltag, darunter fünf torlose Remis) sowie 1989/90 (26. Spieltag, darunter vier torlose Remis).